Ein Kaninchen zieht ein

Die neue Mitbewohnerin India

© TASSO e.V.
Kaninchen sind sehr soziale Tiere. Einzelhaltung sollte daher vermieden werden.

Der Tod eines geliebten Tieres hinterlässt immer eine riesengroße Lücke. Meine Mitbewohnerin, Häsin Finchen, ist im September verstorben. Das war sehr überraschend. Verarbeitet habe ich das noch lange nicht. Die kleine Krawallschachtel, die immer knurrend mit den Vorderpfoten auf mich zuschoss. „Schau doch, wie niedlich sie aussieht“, bekam ich zu hören, wenn ich ein Foto gezeigt habe. Jaja, aber lieber nur anschauen, nicht anfassen, habe ich dann immer erwidert. Und jetzt ist sie nicht mehr da. Leider zeigen Fluchttiere erst sehr spät, wenn es ihnen nicht gut geht. Das war mir bewusst. Trotzdem war das doch sehr schockierend für mich.

Da Kaninchen aber von Natur aus keine Einzelgänger sind und mein sechs Jahre alter Leo nicht lange alleine leben sollte, war klar, dass so schnell wie möglich eine neue Kaninchendame bei uns einzieht. Und selbstverständlich nur eine Fellnase aus dem Tierschutz. Denn da sitzen so viele arme Seelen, die dringend ein neues Zuhause verdient haben.

Ich gestehe, ich bin nicht die Nervenstärkste was Vergesellschaftungen von Kaninchen angeht. Viel zu oft habe ich erlebt, dass Kaninchen beim ersten Kennenlernen aufeinander losgehen. Also durfte Leo India (eine weißgraue Häsin in seinem Alter) im Tierheim kennenlernen. Eine neutrale Umgebung für beide. Leo war etwas gestresst, da er seine Wohnung verlassen musste und außerdem mag er es nicht unbedingt, angefasst und eingefangen zu werden. Das erste Zusammentreffen war vielversprechend: ein freundliches Aufeinandertreffen der Näschen und neugieriges Aneinanderschnuppern.  Nach einiger Zeit gab es schon gemeinsames Essen aus einem Napf.

Ein paar Tage später durften beide in meine Wohnung einziehen, in der sie sich in allen Räumen frei bewegen dürfen. Das ist jetzt ungefähr zwei Wochen her. Zunächst lebten sie nur im Kaninchenzimmer, das von unserer neuen Mitbewohnerin India vorsichtig erkundet wurde. Ihr Laufradius beschränkte sich in den ersten Tagen auf wenige Meter und sie lag, außer beim Fressen, fast die ganze Zeit in einem der Häuschen. Den Sandkasten findet sie toll, da kann man so schön sein Geschäft verrichten. Nach und nach erkundete sie die neue Umgebung und wagte sich doch tatsächlich Zentimeter für Zentimeter weiter. Irgendwann entdeckte sie das Holzbettchen, die Kisten zum Hochklettern und die Kiste mit Stroh, in der sie gerne scharrt.

Nur über die Türschwelle traut sie sich noch nicht. Während Leo nach zwei Tagen das Gitter, das in der Tür stand, lautstark bearbeitete, habe ich es schließlich entfernt. Oh, wie glücklich lief er ins Wohnzimmer, sozusagen Kaninchenzimmer Nummer Zwei (Ich werde abends dort geduldet). Sein Lieblingsplatz ist hinter der Couch, genau in der Mitte, dort kann ihn niemand erreichen.

Immer wieder läuft er in das Zimmer zurück und ich habe das Gefühl, er versucht India zu animieren, mit ins Wohnzimmer zu hoppeln. Aber sie hoppelt bis zur Tür und nicht weiter. Alles ist für die Beiden irgendwie noch viel zu aufregend. Sie beschnuppern sich immer wieder und plötzlich rennt einer davon. Eine Fellnase liegt im Häuschen, die andere davor. Oder jeder in einem eigenen Häuschen und sie beobachten sich durch die Öffnung. Gefressen wird zusammen, aber sie putzen sich noch nicht gegenseitig. Eines Morgens lagen beide Kaninchen aber auch schon zusammen auf dem Holzbettchen.

Jetzt warten wir mal, bis sich die kleine Grauweiße aus dem Kaninchenzimmer traut, um mit Leo gemeinsam den Rest der Wohnung zu erkunden und welchen Unfug sich die beiden Fellnasen dann noch einfallen lassen. Ich bin gespannt.

 
 

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