Bündnis „Pro Katze“ vor Ort: Kastrationsaktion in Rheiderland/Niedersachsen
Mit Unterstützung der Tierarztpraxis Dr. Vossmann-Dress und Dr. Stieger wurde im Rahmen des Bündnis „Pro Katze“ im Herbst 2013 eine Kastrationsaktion beim Tierschutz Rheiderland e.V. durchgeführt. Die Kosten des Projekts trug die TASSO-Aktion „10 Cent für die Katz“. (Bei dieser Aktion flossen mit jeder Online-Registrierung, die bis zum 31. Dezember 2012 bei TASSO einging, 10 Cent in die Katzenkastrationsaktion des Bündnisses „Pro Katze“.)
Die Vorsitzende Iris Holzapfel erzählt von der Aktion:
„Im letzten Jahr hat unser Verein das ganz große Glück gehabt, einer von acht Gewinnern in Deutschland zu sein, der auf Kosten von TASSO eine Kastrationsaktion von 30 Katzen durchführen durfte. Die Freude war unendlich groß, denn unser Tierheim im südlichen Ostfriesland beherbergt mehr als 170 Katzen. Jeder kastrierte Freigänger bedeutet für uns weniger Katzenbabys – und vor allem weniger Katzenelend.
Zunächst einmal haben wir im Vorstand beschlossen, dass wir diese Kastrationsaktion bei einer Tierarztpraxis durchziehen, damit wir auch jederzeit den Durchblick behalten. Und das hat auch richtig gut geklappt. Egal wann und wie – unsere Streuner wurden immer zur Kastration angenommen. Sicher gestellt sein musste, dass die Katzen nach der Kastration auch weiterhin eine Futterstelle haben. Sollte dies nicht an der Fangstelle möglich sein, so sollten die Katzen vorrübergehend bei uns im Tierheim untergebracht werden, bis eine Endstelle gefunden würde.
Aber wo waren sie denn nun, diese Streunerkatzen, die angeblich in jedem Garten hocken und ein elendes Dasein führen? Ständig bekam man Anrufe, wo angeblich Katzen waren – aber nun, da die Aktion anlaufen sollte, wurde es mit einem Mal ganz still. Der Grund war, dass die ersten Babys schon da waren. Also mussten wir den Start etwas nach hinten verschieben, damit wir keinem Katzenwelpen die Mutter wegnahmen. Dann ein Anruf: „Wir haben hier so an die 30 Katzen laufen, alle wild, heruntergekommen … Können Sie da was tun?“ Voller Tatendrang besuchte ich die zukünftige Fangstelle – keine Katzen da. Dann habe ich mal ein paar Kleine gesehen. Zwei konnten wir sofort einfangen. Sie waren ca. acht Wochen und konnten noch gezähmt werden. Zwei weitere habe ich nicht bekommen. Sie haben wir erst vor wenigen Wochen einfangen und kastrieren können. Aber drei weibliche Katzen und vor allem den Vater der Katzensippschaft, ein ganz gestandener Kater, der wahrscheinliche hunderte von Nachkommen gezeugt hat, konnten kastriert werden.
Ein verlassenes Haus, in dem noch vier zurückgelassene, scheue Katzen liefen, war die nächste Stelle. Zwei Katzen haben wir auf einen Bauernhof bringen können, eine lebt nun bei uns im Tierheim. Der Kater war leider weg. Aus zehn Katzen in einem Wohngebiet wurden dann doch nur noch vier. Aber auch diese sind nun kastriert und werden versorgt. An einer Spielothek in Papenburg lebten zwei Katzen, die immer wieder Junge brachten. Jetzt nicht mehr – dank TASSO. In Weener lief eine Katze mit fünf Welpen einer alten Dame zu. Sie bat um Hilfe, die wir ihr Gott sei Dank geben konnten. Die Mamakatze blieb vor Ort, die Jungen wurden kastriert und leben am Tierheim.
Und dann bekamen wir Bescheid, dass sich hinter einem Einkaufsmarkt etliche Katzen aufhalten sollten. Und so war es dann auch. Selbst tagsüber lagen sie träge auf den Rampen oder im Gebüsch. Wunderschöne Tiere, gut genährt, aber auch sehr scheu. Wir haben dann herausgefunden, dass die Katzen zum Teil sich die Lebensmittelreste aus den Containern suchen. Aber auch die Mitarbeiter eines Baumarktes haben ein großes Herz für die Katzen. Überdachte und isolierte Hütten, Trockenfutter und Wasser steht den Tieren nach Geschäftsschluss außerhalb des Kundenraumes zur Verfügung. Wir haben dort etliche Katzen gefangen. Die Erwachsenen haben wir zurückgesetzt. Aber es waren auch sehr viele Jungtiere dabei. Drei davon konnten wir gut unterbringen, obwohl sie sich nicht anfassen lassen wollten. Zwei leben nun auf einem Pferdehof. Eine ist noch auf einer Pflegestelle, da sie eine starke Lungenentzündung hatte. Da sie zahm geworden ist, sucht sie noch ein Zuhause.
Im Herzen von Weener gibt es seit Jahren immer wieder Katzennachwuchs. Leider haben wir dort nur Jungtiere einfangen können. Aber wenigstens diese können keinen weiteren Nachwuchs mehr produzieren.
Immer wieder konnten wir in vereinzelten Fällen helfen. Die Absprachen klappten in der Regel gut. Die Katzenfallen wurden von den Anwohnern überwacht. War eine Katze drin, so konnte die Falle entweder direkt zum Tierarzt oder zu uns gebracht werden. Wir waren und sind sehr glücklich, dass wir zu den glücklichen Gewinnern zählen durften. Aber alleine hätten wir das nicht geschafft. Wir bedanken uns hier ganz herzlich bei allen Mitstreitern, die geholfen haben, dass diese Katzen kastriert werden konnten. Jeder Anwohner, der die Fallen überwacht hat; der Fahrer, der nachts die Fallen am Einkaufsmarkt kontrolliert hat; die Mitarbeiter des Marktes, die tagsüber ein Auge auf die Fallen hatte. Helfer, die die Katzen zum Tierarzt fuhren, wenn wir nicht konnten. Und vor allem: EIN HERZLICHER DANK AN TASSO!“