Baby im Katzenhaushalt erwartet

Worauf gilt es zu achten, wenn sich Nachwuchs ankündigt

Eine Katze liegt neben Babyfüssen. © TASSO e.V.
Katzen können auf den neuen Familienzuwachs vorbereitet werden.

Für Kinder gibt es oft nichts Schöneres als mit Haustieren aufzuwachsen. Sie lernen nicht nur Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen, sondern entwickeln auch Respekt und Rücksichtnahme für Tiere. Doch wenn sich Nachwuchs ankündigt, ist es für Katzen nicht immer leicht. Denn die meisten Katzen sind keine Freunde von Veränderungen. Diese lassen sich mit dem Einzug eines Babys allerdings nicht verhindern. Die Welt Ihrer Katze wird Kopf stehen.

Damit die Umstellung für Ihre Katze jedoch möglichst angenehm verläuft, sollten Sie die Zeit bis zur Ankunft Ihres Kindes für einige Vorbereitungen nutzen. Denn grundsätzlich steht dem Zusammenleben von Babys und Katzen nichts im Wege. Je nach Charakter und Lebensumständen der Samtpfote kann es für sie jedoch ungewohnt sein, die Aufmerksamkeit plötzlich mit einem neuen Menschen teilen zu müssen und das Tabu bestimmter Plätze zu akzeptieren. Reinen Wohnungskatzen fällt die Umstellung meist schwerer, weil sie nicht die Abwechslung des Freigangs haben und sehr großen Wert auf die Aufmerksamkeit Ihres Menschen legen.

Muss die Katze abgeben werden?

Vielleicht kennen Sie den gut gemeinten Tipp von Freunden und Familie bereits, dass es besser wäre, Ihre Katze abzugeben, damit Ihr Baby gesund aufwachsen kann. Dieser Ratschlag ist jedoch falsch. Ihre Katze sollte natürlich nicht abgegeben werden. Sie ist schließlich ein Familienmitglied. Zudem ist es für Kinder gut und sogar gesund mit Katzen aufzuwachsen. Studien beweisen, dass Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, weniger an Allergien erkranken und ein stärkeres Immunsystem aufweisen. Darüber hinaus helfen Tiere, Kinder in bestimmten Situationen zu beruhigen und fördern den Stressabbau.

Warum sind Katzen gute Haustiere für Kinder?

Neben dem respektvollen Umgang mit Tieren können Kinder noch so viel mehr von Haustieren lernen. So helfen Katzen dabei,

  • zu einem positiven Selbstbild beizutragen
  • Zuwendung, Trost und Sicherheit zu vermitteln
  • Einfühlungsvermögen zu lehren
  • die Lernfähigkeit zu fördern
  • das Sozialverhalten positiv zu beeinflussen
  • zuverlässige Freunde zu sein

Kann eine Katze auf den Familienzuwachs vorbereitet werden?

Bevor Ihr Nachwuchs einzieht, sollten Sie Ihre Katzen auf den neuen Familiennachwuchs vorbereiten. Beachten Sie dazu unter anderem folgende Punkte:

Regeln vorher einführen: Planen Sie vor. Überlegen Sie sich frühzeitig: Welche Regeln gelten jetzt? Welche Regeln gelten in Zukunft? Soll Ihre Katze zum Beispiel zukünftig nicht mehr ins Schlafzimmer? Dann beginnen Sie am besten sofort mit dem Training. Zum einen braucht Erziehung bei Katzen bekanntermaßen oft einen langen Atem, zum anderen vermeiden Sie so, dass Ihre Katze das Schlafzimmerverbot mit der Ankunft des Babys in Verbindung bringt und eifersüchtig reagiert.

Wohnung für Baby frühzeitig umgestalten: Natürlich werden Sie für Ihr Baby einige neue Dinge anschaffen. Babybett, Wickelkommode, Kinderwagen und vieles mehr. Bringen Sie diese Dinge schrittweise in die Wohnung und geben Sie Ihrer Katze Zeit, sich daran zu gewöhnen und sie zu beschnüffeln.

Und die leeren Kartons von all diesen Sachen, die schenken Sie am besten gleich Ihrer Samtpfote, dann hat die Anschaffung für sie sogar noch Vorteile. Lassen Sie Ihr Tier aber nicht im Babybettchen schlafen, da dieses mit Einzug des Babys sicherheitshalber tabu sein sollte.

Rückzugsorte für Katzen schaffen: Hat Ihre Katze ausreichend Rückzugsmöglichkeiten? Spätestens wenn Ihr Kind mit dem Krabbeln beginnt ist es wichtig, dass Ihre Katze sich zurückziehen kann. Am besten kann sie dann auf ein Versteck in etwas erhöhter Position zurückgreifen. So kann sie entspannen, wann immer sie will, aber gleichzeitig alles im Blick haben, wenn sie es wünscht. Wir empfehlen, den neuen Rückzugsort schon während Ihrer Schwangerschaft zu schaffen, damit sich Ihre Katze langsam an Ihren neuen Platz gewöhnen kann.

Viele werdende Eltern sorgen sich vor allem darüber, wie Katzen auf das Weinen und Schreien von Babys reagieren. Auch hier sind ruhige Orte, an die die Katze sich zurückziehen kann, wieder wichtig. Vielleicht haben Sie ja die Gelegenheit, jemanden aus Ihrem Bekanntenkreis mit seinem Baby einzuladen, damit Sie schon mal sehen können, ob Ihre Katze mit Stress auf Babygeräusche reagiert. Darüber hinaus gibt es auch entsprechende Geräusch-CDs, mit deren Hilfe die Katzen langsam an Babylaute gewöhnt werden soll. Ob dies Wirkung zeigt, ist aber stark vom Einzelfall abhängig.

Worauf sollte beim ersten Zusammentreffen geachtet werden?

Ihr Baby ist da. Jetzt wird es langsam ernst. Das erste Zusammentreffen von Baby und Katze steht unmittelbar bevor. Wenn Sie mit Ihrem Nachwuchs zu Hause angekommen sind, ist es wichtig, dass Sie Ihrer Katze die Möglichkeit geben, Ihr Kind zu beschnuppern. Bleiben Sie dabei ruhig und reden Sie Ihrer Katze mit einer ruhigen Stimme gut zu. Geben Sie Ihrer Katze so viel Zeit wie möglich, sobald Ihr Baby es zulässt. Wenn Sie möchten, können Sie auch Ihrem Partner ein Kleidungsstück oder Mulltuch Ihres Kindes mitgeben, sodass Sie Ihre Katze bereits vor dem ersten Kennenlernen an den neuen Geruch gewöhnen kann

Auch im Wochenbett und danach sollten Sie Ihrer Katze die Möglichkeit geben, Kontakt mit Ihrem Baby aufzunehmen. Aber bitte achten Sie darauf, dass sich Ihre Katze nicht auf den Nachwuchs legt oder Ihr Kind ableckt.

Weitere Tipps für das Zusammenleben von Katze und Baby

Zeit für Katze nehmen: Selbstverständlich verlangt Ihr Baby gerade in der Anfangsphase ganz besonders stark nach Ihrer Aufmerksamkeit. Vergessen Sie darüber aber bitte nicht Ihr Tier. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Streicheleinheiten und gemeinsamen Spielrunden, damit sich Ihr Tier nicht zurückgesetzt fühlen muss. Verknüpfen Sie Neues gerne auch mit kleinen Belohnungen.

Katze in Alltag einbinden: Lassen Sie Ihre Katze bei möglichst vielen alltäglichen Tätigkeiten dabei sein und binden Sie sie aktiv ein. So hat Ihre Katze das Gefühl, dass sie nicht ausgeschlossen wird und akzeptiert den Nachwuchs umso mehr.

Rückzugsorte der Katze akzeptieren: Auch für Ihr Kind werden Regeln wichtig, sobald es sich fortbewegen kann: Zum Beispiel sollten Kinder die Rückzugsorte der Katzen von Anfang an als tabu akzeptieren. Ebenfalls tabu für die flinken Kinderhände sollte das Katzenklo sein. Solange Kinder Rückzugsorte und Tabuzonen noch nicht verstehen, können Bereiche abgesperrt werden, beispielsweise durch Treppen- oder Türschutzgitter. 

Katzennäpfe höher platzieren: Sollte Ihr Kind, immer wieder den Fressplatz Ihrer Katze aufsuchen, um beispielsweise mit dem Napf oder Futter zu spielen, empfehlen wir Ihnen, den Napf weiter oben zu platzieren. So haben es die Kinderhändchen schwerer, den Fressnapf zu erreichen und Ihre Katze kann in Ruhe Ihre Malzeiten essen.

Katze nie alleine mit Baby lassen: So lieb Ihre Katze auch ist, lassen Sie sie bitte niemals mit Ihrem Baby alleine. Denn Katzen neigen gerne dazu, sich auf die gut riechenden Kinder zu legen. Wenn dann auch noch das Babybett schon warm und kuschelig ist, kann eine Katze kaum widerstehen, sich dazu zu legen. Dann besteht die Gefahr, dass Ihr Baby ersticken kann, wenn es nicht in der Lage dazu ist, sich zu befreien.

Katzen respektieren: Wenn Ihr Baby größer wird, ist es enorm wichtig, dass Sie Ihrem Kind von Anfang erklären, Tiere und ihre Bedürfnisse zu respektieren und in Ruhe zu lassen, wenn sie es möchten. Denn Tiere sind keine Spielzeuge. Ohne gegenseitige Rücksichtnahme ist ein Zusammenleben von Kind und Katze nicht möglich.

Zusammenleben von Baby und Katze - Hygiene ist wichtig

Katzenklo regelmäßig reinigen: Sobald Ihr Kind anfängt zu krabbeln, sollten Sie die Katzentoilette an einen Ort stellen, wo Ihr Kind nicht herankommt. Denn für viele Kinder ist das Buddeln im Katzenstreu der größte Spaß. Doch dort lauern durch Bakterien, Viren und Parasiten viele Gefahren. Deswegen ist es enorm wichtig, dass Sie das Katzenklo regelmäßig reinigen, um eine Ansteckung mit gefährlichen Keimen zu vermeiden.

Katzen regelmäßig impfen und entwurmen: Um die Ansteckung mit gefährlichen Krankheiten zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie Ihre Katze regelmäßig impfen und entwurmen. So kann die Gefahr für Ihr Baby minimiert werden.

Regelmäßiges Staubsaugen ist Pflicht: Zu viele Katzenhaare sind schädlich für Ihren Nachwuchs und können das Allergierisiko erhöhen. Staubsaugen Sie daher am besten täglich Ihren Fußboden. Zudem sollten Sie regelmäßig Ihren Boden mit einem feuchten Mob wischen, um so die zusätzlich noch die Keime zu reduzieren.

Die Katze gehört nicht ins Bett: Ihre Katze sollte aus hygienischen- und aus Sicherheitsgründen nicht im Bett schlafen. Fangen Sie daher schon in der Schwangerschaft an, Ihrer Katze klar aufzuzeigen, dass Sie nicht ins Bett darf. Bleiben Sie stark, dass kann einige Wochen dauern, bevor Ihre Katze die neue Regel akzeptiert.

Hier haben wir Ihnen weitere Hygiene-Tipps für Kind und Haustier zusammengestellt. 


© TASSO e.V.

Toxoplasmose

Angst vor dem Unsichtbaren

Viele Schwangere haben große Angst vor einer Ansteckung mit Toxoplasmose. Gerade Katzen werden in diesem Zusammenhang häufig als Gefahr gebrandmarkt. Dabei helfen wenige Regeln aus, um das Risiko einer Ansteckung zu bannen.

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