Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau L., Augentropfen sollte man nie einfach geben oder nehmen, ohne dass ein Arzt sich das Auge angeschaut hat. Am Auge kann mit einer fehlerhaften Medikation schnell ein großes Problem bis hin zum Verlust der Sehkraft eintreten. Wenn ein Patient z.B. gerötete Bindehäute hat, weil er ein Glaukom entwickelt hat, hilft eine Salbe gegen Bindehautentzündung nichts. Sie verlieren mit einer Selbstmedikation nur kostbare Zeit. Bei Augentropfen ist mit kein Präparat bekannt, was für Hunde und Katzen speziell giftig wäre. Bestimmte Sachen können wir aber aus anderen Gründen (z. B. bitterer Geschmack etc.) bei Tieren nicht gut einsetzen. Da es nur wenige Augenmedikamente speziell für die Tiermedizin gibt, sind Tierärzte größtenteils darauf angewiesen, Präparate aus der Humanmedizin zu nehmen, um eine Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Sie können in zwei Situationen die Zeit bis zur Vorstellung des Patienten beim Tierarzt evtl. mit folgenden Medikameten überbrücken: - bei akutem unkomplizierten Durchfall (ohne Erbrechen, Schwäche, Bauchschmerzen oder Fieber etc.) z.B. Kohlekompretten oder Immodium - bei Schmerzzuständen z.B. Novalgin (kein Ibuprofen!, kein Paracetamol! v.a. nicht bei Katzen, die bringen Sie sonst damit um!) Alle anderen Medikamente sind bei bestimmten Krankheitszuständen gedacht. Ich empfehle Ihnen nicht, Ihre Tiere selbst zu medizieren. Speziell für Katzen sind viele unserer gängigen Medikamente giftig. Herzliche Grüße Anette Fach