zurück zur Übersicht Schilddrüsenprofil 13.03.2010 von Brigitte B. Kaya ist eine 16 Monate alte Riesenschnauzerhündin. Sie lebt bei uns mit einem Zwergschnauzer-Rüden, der 2 Jahre alt wird. Sie vertragen sich sehr gut und spielen viel auf unserem großen Grundstück. Das Problem: Kaya hat seit April 2009 ein extremes Leinenbeißen entwickelt, d.h. sie lässt einfach nicht mehr los. Es ist unmöglich, ihr die Leine aus dem Maul zu nehmen, da sie die Zähne so fest zusammenpresst und sie durchbeisst. Sie verliert völlig die Kontrolle. Dies geschieht immer dann, wenn sie sich aufregt. Die Aufregung entsteht schon direkt beim Losgehen zu Hause. Sobald Geschirr und Leine zum Einsatz kommen, ist sie sehr unruhig, lässt sich nur schwer Anleinen und schnappt direkt nach der Leine. Insgesamt verhält sich sich draußen komplett gegensätzlich wie zu Hause. Sie ist unaufmerksam und unkonzentriert, hat einen extremen Laufdrang, manchmal auch einen regelrechten Tunnelblick, d.h. sie registriert uns kaum. Agressiv gegenüber anderen Hunden ist Kaya überhaupt nicht. Zuhause ist sie ruhig und gelassen. Beide Hunde sind in der Hundeschule gewesen und haben viel Kontakt zu Artgenossen gehabt. Sie stammen von registrierten Züchtern und sind beide von Welpe an bei uns. Bisher ist kein Tier kastriert. Kaya war das erste Mal 2009 Ende August läufig, seither nicht mehr. Ich habe ein Schilddrüsenprofl machen lassen, aber da alle Werte im Normbereich (T4:2,5; FT4:1; TSH:0,05) liegen, wurde von der TÄ weiter nichts unternommen. Ich habe aber das Futter umgestellt (von Eukanuba auf vetconcept) und ein homöopathisches Mittel bekommen, dass ich seit ca. 2 Wochen gebe. Könnte es doch ein Schilddrüsenproblem sein? Vielen Dank für Ihre Antwort. Freundliche Grüße Brigitte B. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau B., aufgrund der Schilddrüsenwerte und des aktiven Verhaltens Ihres Hundes halte ich eine Schilddrüsenunterfunktion für ausgeschlossen, eine Überfunktion der Schilddrüse ist beim Hund extrem selten und ist auch nicht aus den Werten abzuleiten. Vermutlich hat das Leinenbeißen und nicht ansprechen auf Ihre Stimme/Befehle erzieherische Gründe. Wahrscheinlich braucht Ihr Hund eine konsequente Hand. Üben Sie Gehorsamsübungen wie Sitz, Platz und Fuß an der Leine. Unterbinden Sie das Leinenbeißen durch ein scharfes Nein und bleiben Sie stehen, bis Sie sich durchgesetzt haben. Erst dann wird der Spaziergang fortgesetzt, vorher nicht. Diese Übungen sollten Sie ohne das Beisein des zweiten Hundes üben. Stellen Sie die Rangfolge im Rudel Familie deutlich klar: der Hund darf nicht ins Bett/Schlafzimmer oder auf das Sofa; füttern Sie sie nachdem Sie gegessen haben, nehmen Sie ihr die Futterschüssel während der Fütterung weg, lassen Sie den Hund Sitz machen, wenn sie sitzen bleibt, dann bekommt sie ihr Futter wieder. Diese Übungen mögen vielleicht übertrieben erscheinen, fördern aber den Grundgehorsam und stellen klar, dass Sie die Oberhand haben. Eine Kastration wird meines Erachtens das Verhalten nicht maßgeblich beeinflussen, die Abstände der Läufigkeiten können ein halbes Jahr, manchmal auch länger sein, so dass dies noch kein Grund zur Sorge ist. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau B., aufgrund der Schilddrüsenwerte und des aktiven Verhaltens Ihres Hundes halte ich eine Schilddrüsenunterfunktion für ausgeschlossen, eine Überfunktion der Schilddrüse ist beim Hund extrem selten und ist auch nicht aus den Werten abzuleiten. Vermutlich hat das Leinenbeißen und nicht ansprechen auf Ihre Stimme/Befehle erzieherische Gründe. Wahrscheinlich braucht Ihr Hund eine konsequente Hand. Üben Sie Gehorsamsübungen wie Sitz, Platz und Fuß an der Leine. Unterbinden Sie das Leinenbeißen durch ein scharfes Nein und bleiben Sie stehen, bis Sie sich durchgesetzt haben. Erst dann wird der Spaziergang fortgesetzt, vorher nicht. Diese Übungen sollten Sie ohne das Beisein des zweiten Hundes üben. Stellen Sie die Rangfolge im Rudel Familie deutlich klar: der Hund darf nicht ins Bett/Schlafzimmer oder auf das Sofa; füttern Sie sie nachdem Sie gegessen haben, nehmen Sie ihr die Futterschüssel während der Fütterung weg, lassen Sie den Hund Sitz machen, wenn sie sitzen bleibt, dann bekommt sie ihr Futter wieder. Diese Übungen mögen vielleicht übertrieben erscheinen, fördern aber den Grundgehorsam und stellen klar, dass Sie die Oberhand haben. Eine Kastration wird meines Erachtens das Verhalten nicht maßgeblich beeinflussen, die Abstände der Läufigkeiten können ein halbes Jahr, manchmal auch länger sein, so dass dies noch kein Grund zur Sorge ist. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt