Antwort von Tierärztin Janina Rohde
Hallo Frau J.
Phytotherapie, also die Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen, kann in Kombination mit konventionellen Therapien dazu beitragen, das Wohlbefinden Ihres Tieres zu verbessern und möglicherweise das Tumorwachstum zu verlangsamen.
Einige pflanzliche Substanzen, wie Curcumin (aus Kurkuma) und Epigallocatechingallat (aus grünem Tee), haben in präklinischen Studien vielversprechende anti-kanzerogene Eigenschaften gezeigt. Allerdings sind die spezifischen Daten zur Wirksamkeit dieser Substanzen bei Blasenkarzinomen bei Tieren begrenzt, und es bedarf weiterer Forschung, um klare Empfehlungen aussprechen zu können.
Die Misteltherapie wird seit über 100 Jahren in der Humanmedizin zur Krebsbehandlung eingesetzt und findet zunehmend Anwendung in der Veterinärmedizin. Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass sie das Tumorwachstum verlangsamen könnten. Eine spezifische Dosierung und Auswahl des Präparats sollten individuell erfolgen. Obwohl positive Effekte beobachtet wurden, fehlen derzeit umfangreiche wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit der Misteltherapie bei Tieren mit Blasenkarzinomen belegen.
Bitte beachten Sie, dass die Qualität und Dosierung pflanzlicher Präparate stark variieren kann. Daher ist es wichtig, nur Produkte zu verwenden, die speziell für Tiere entwickelt wurden und deren Sicherheit und Wirksamkeit belegt sind.
Insgesamt kann eine phytotherapeutische Begleittherapie unterstützend wirken, sollte jedoch immer in Absprache mit Ihrer/Ihrem Tierärztin/Tierarzt erfolgen und die konventionelle Behandlung nicht ersetzen.
Viele Grüße
Janina Rohde