zurück zur Übersicht Präputialkatarrh beim jungen Rüden 29.03.2010 von Kathrin K. Liebes Tierärzte-Team, wir haben einen 7 Monate alten Terrier Rüden. Vor etwa vier Wochen ist uns erstmalig ein Sekret aufgefallen. Besuch beim ersten Tierarzt: "Typisches Rüdenproblem, tropft Ihnen die ganze Wohnung voll, ist eh ein Terrier, da hilft nur kastrieren, wann sollen wir einen Termin vereinbaren?" Geschockt von dieser Aussage sind wir zu einem zweiten Tierarzt: "Er hat einen Präputialkatarrh, das kommt bei insbesondere jungen Rüden gerade im Frühling häufiger vor, da müsste man nicht kastrieren, dies mache man nur aus wichtigem Grund und würde in den meisten Fällen einen Präputialkatarrh nicht beheben." Wir bekamen eine Desinfektionslösung zum täglichen Spülen für eine Woche, wurde besser bzw. war weg, aber nach zwei Tagen wieder da. Wieder hin, dann gab es eine 4 Tage Antibiotika Kur mit Cloxasel-TS. Danach schien es weg zu sein, seit ein paar Tagen stellen wir dann und wann wieder etwas Sekret fest und spülen. Der Bruder unseres Hundes hat wohl das gleiche Problem, deren Tierarzt hat eine 3 Tages Kur mit Caniprevent verordnet, brachte auch nur kurzfristig Abhilfe. Gibt es noch eine Alternative? Was raten Sie? Danke im Voraus und Grüße aus Bonn. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau K., die Therapie des Präputialkatarrhs wurde im Prinzip richtig durchgeführt.In einigen Fällen sollte die Therapie allerdings über 2 Wochen durchgeführt werden. Generell ist es so, das Rüden aufgrund von Regenerationsvorgänge in der Schleimhaut eine gelblich-weiße Flüssigkeit absondern. Die Menge ist individuell unterschiedlich. Sofern die Penis- und Präputialschleimhaut unverändert und nicht gerötet ist, handelt es sich auch nicht um einen krankhaften Zustand. Nach einer Kastration reduziert sich die Sekretproduktion, ansonsten ist sie kaum zu beeinflussen. Anders ist es bei einer Entzündung mit Rötung der Schleimhaut, hier sollte therapeutisch wie bereits geschehen, eingegriffen werden. Die Schleimhaut am Penis ist meist fleckig gerötet. Eine mögliche Ursache ist eine Phimose des Präputiums. Durch diese Verengung kann sich Urin ansammeln und reizen. Lassen Sie nochmals abklären, ob tatsächlich eine Entzündung vorliegt oder eine physiologische Sekretproduktion in größerer Menge. Die Auswirkung einer Kastration können Sie mittels eines Hormonimplantates auszuprobieren, die Wirkung ist reversibel und hält ca. ein halbes Jahr an. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau K., die Therapie des Präputialkatarrhs wurde im Prinzip richtig durchgeführt.In einigen Fällen sollte die Therapie allerdings über 2 Wochen durchgeführt werden. Generell ist es so, das Rüden aufgrund von Regenerationsvorgänge in der Schleimhaut eine gelblich-weiße Flüssigkeit absondern. Die Menge ist individuell unterschiedlich. Sofern die Penis- und Präputialschleimhaut unverändert und nicht gerötet ist, handelt es sich auch nicht um einen krankhaften Zustand. Nach einer Kastration reduziert sich die Sekretproduktion, ansonsten ist sie kaum zu beeinflussen. Anders ist es bei einer Entzündung mit Rötung der Schleimhaut, hier sollte therapeutisch wie bereits geschehen, eingegriffen werden. Die Schleimhaut am Penis ist meist fleckig gerötet. Eine mögliche Ursache ist eine Phimose des Präputiums. Durch diese Verengung kann sich Urin ansammeln und reizen. Lassen Sie nochmals abklären, ob tatsächlich eine Entzündung vorliegt oder eine physiologische Sekretproduktion in größerer Menge. Die Auswirkung einer Kastration können Sie mittels eines Hormonimplantates auszuprobieren, die Wirkung ist reversibel und hält ca. ein halbes Jahr an. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt