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Chronische Niereninsuffizienz CNI

von Danka R.

Hallo liebes Ärzte-Team. Moritz wird am 28.04. 2010 19 Jahre alt. Seit seinem 15. Lebensjahr hat er CNI. Zum Glück wurde das Problem früh genug erkannt und wir konnten erfolgreich gegensteuern, die Restfunktion der Nieren stabilisieren und erhalten. Dank regelmäßiger Infusionen, Ernährungsumstellung auf hochwertiges Futter (mit ca. 90% tierischem Eiweiß – keine pflanzlichen Proteinquellen), frischem, rohem oder gekochtem Fleisch oder gedünstetem, ungewürztem Fisch, geht es Moritz immer noch sehr gut. Zudem sind wir regelmäßig bei einer guten THP (in Zusammenarbeit und unter Absprache mit unserem TA) in Behandlung. (Bioresonanztherapie) Moritz hatte immer einen gesunden Appetit, ist aufgeweckt und selten spuckt er mal ein paar Haare aus (Moritz ist ein reinrassiger Perserkater). Regelmäßig haben wir seinen Urin untersuchen lassen. Das Ergebnis war immer überraschend gut. Dadurch konnten wir ihm stressige Blutentnahmen ersparen. Kürzlich wollten wir es dann doch mal wieder wissen, weil der Kater binnen 2 Wochen ca. 100 g an Gewicht verloren hat und wieder mehr Durst hatte. (Aktuell 3, 490 kg). Das Ergebnis hat uns alle geschockt. Der Crea liegt bei 4,17mg/dl bei einer Referenz von >1,8mg/dl und der Urea bei 133 von >82. Das bedeutet wohl wieder, dass wir in kürzeren Abständen mehr Infusionen abholen müssen. Ich hoffe wir bekommen baldmöglich einen Termin beim Chefarzt in unserer TK, zur Sonographie der Nieren und des Herzens.... Zu meiner Frage: Könnte es möglich sein, dass die Blutwerte zwar wieder auffällig hoch sind, aber durch die besondere Ernährung keine merkliche Veränderung des Gesamtbefindens des Katers erfolgt ist??? Hätten Sie evtl. eine Idee, wie wir noch vorgehen könnten?? Auch wenn mir klar ist, dass wir irgendwann an unsere Grenzen stossen müssen, gebe ich die Hoffnung nicht auf, dem Kater einen schmerzfreien Lebenabend ermöglichen zu können. Besten Dank im Voraus. Mit freundlichen Grüßen D. R.

Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank

Sehr geehrte Frau R., ich erlebe immer wieder, daß die Blutwerte bei meinen Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz nicht zwingend mit der klinischen Symptomatik korrelieren. Wir sehen immer wieder Tiere mit recht hohen Nierenwerten, die ein erstaunlich gutes Allgemeinbefinden und auch Appetit aufweisen wohingegen andere Tiere bei nur moderater Erhöhung von Harnstoff, Creatinin und Phosphor offensichtlich unter dauerhafter Übelkeit und damit einhergehender Appetitlosigkeit leiden. Entscheidend ist immer daß es dem Patienten gut geht. Infusionen helfen häufig zumindest zeitweise trotz eingeschränkter Nierenfunktion den Patienten bei gutem Allgemeinbefinden zu stabilisieren. Etwas verunsichert bin ich bezüglich Ihrer Angabe zum Futter mit 90% tierischem Eiweiß. - Sollte sich dies auf den effektiven Eiweißgehalt des Futters handeln, so ist dieser viel zu hoch. Um dies zu verstehen muß man sich den Stoffwechsel des Eiweißes im Körper betrachten: Eiweiß im Futter wird aus dem Darm resorbiert und anschließend verstoffwechselt. Im Eiweißstoffwechsel entsteht das giftige Abfallprodukt Ammoniak im Körper, das anschließend in der Leber zu Harnstoff umgebaut wird. Der Harnstoff letztendlich wird über die Niere ausgeschieden. Ist nun die Niere nicht mehr in der Lage das Abfallprodukt Harnstoff auszuscheiden, steigt der Spiegel im Blut an. Je mehr Harnstoff im Blut ist, umso langsamer wird Ammoniak verstoffwechselt und umso mehr Ammoniak befindet sich im Blut. Dieser erhöhte Ammoniakspiegel im Blut bewirkt eine zunehmende Reizung der Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts sowie des Brechzentrums im Gehirn, es kommt zu Übelkeit. Ein fundamentaler Grundpfeiler der Therapie einer Niereninsuffizienz liegt daher darin den Eiweißgehalt im Futter deutlich zu reduzieren. Hierzu gibt es inzwischen von verschiedenen Firmen spezielle Diäten, die neben dem erwähnten reduzierten Eiweißgehalt auch eine reduzierten Phosphorgehalt sowie einen erhöhten Gehalt an Vitaminen und des Elektrolyts Kalium enthalten. Mit freundlichen Grüßen C.Bank

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