zurück zur Übersicht Babesia und Ehrlichia-Infektion 20.04.2010 von Isabel S. Liebes Tierarzt-Team von Tasso, ich grüße Sie aus Regensburg und bedanken mich vorab schon einmal für diesen tollen Service. Sicherlich haben Sie alle Hände voll zu tun und nun habe auch ich noch eine Frage an Sie... Es geht um unsere Mischlingshündin Gina (8,5 Kilo, Terriermischling, kastriert, ca 3 Jahre alt). Sie kam November 2008 über eine Tierschutzorganisation aus einer spanischen Tötungsstation nach Deutschland. Gina wurde vor Einreise auf die Mittelmeerkrankheiten getestet, Ergebnis negativ. Seit Februar 2009 lebt Gina nun bei uns, ist fit wie ein Turnschuh, obwohl sie aufgrund einer verdickten Herzklappe ein Herznebengeräusch hat. Diese wurde anfangs auf 1 (von 10) eingestuft, inzwischen ist es wohl auf 2 angestiegen. Unsere Tierärztin hat aber dennoch von einer medizinischen Behandlung abgeraten, da Gina wie gesagt topfit ist, sehr ausdauernd ist und sich gerne und viel bewegt. Im Januar dieses Jahres habe ich Gina nochmal auf die Mittelmeerkrankheiten testen lassen, da man diesen Test ja immer nochmal wiederholen soll. Nun kam leider heraus, dass der Ist-Wert bei Babesia 1:40 ist und bei Ehrlichia 1:1280. Aus diesem Grund haben wir auch noch eine Eiweiß-Elektrophorese durchführen lassen. Mich würde nun dringend Ihre Meinung interessieren – soll ich Gina behandeln lassen oder soll ich gar nichts machen. Gina ist nach wie vor fit und agil, ich konnte keine Veränderung bei ihr merken. Alle Befunde habe ich gescannt und würde Ihnen diese gerne per Email zukommen lassen, da ich denke, dass Sie dann einen besseren Gesamteindruck bekommen. Falls Sie zu einer Behandlung raten, würde mich natürlich noch interessieren, wie der Ablauf wäre (Dauer, Nebenwirkungen der Medikamente und Kosten). Ich bedanke mich schon im Voraus bei Ihnen und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Mit freundlichen Grüßen Isabel S. Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank Sehr geehrte Frau S., ob eine Therapie der Herzerkrankung erfolgen sollte, kann der behandelnde Kollege, der die Untersuchung durchgeführt hat sicher am Besten beurteilen, hier kann ich ohne das Tier untersucht zu haben keinen fundierten Rat geben. Was die Babesiose und Ehrlichiose angeht, so zeigt sich bei Ihrem Hund wie wichtig eine Nachtestung einige Monate nach der Ankunft in Deutschland ist, da Infektionen in der Inkubationszeit nicht erfasst und erst nach einigen Wochen bis Monaten nachgewiesen werden können. Hier sollte meines Erachtens nach auf jeden Fall eine Therapie erfolgen, da beide Infektionen zu Lebensbedrohlichen Erkrankungen führen können. Zur Behandlung der Babesiose eignet sich aus eigener Erfahrung am Besten der Wirkstoff Imidocarb, der 2x im Abstand von 14 Tagen injiziert werden muß. Leider ist der Wirkstoff momentan in Deutschland nicht zugelassen, kann aber von Ihrem Tierarzt über die internationale Apotheke bestellt werden. Die Behandlung der Ehrlichiose erfolgt in der Regel über eine Gabe von Doxycyclin über einen Zeitraum von 2, besser sogar 3 Wochen. Aber auch Imidocarb ist gegen Ehrlichien wirksam. Die Kosten der Behandlung richten sich nach dem Gewicht Ihres Hundes (da eine Dosierung pro kg Körpergewicht erfolgt). Sinnvoll wäre zusätzlich nach einer Therapie den Behandlungserfolg durch eine erneute Blutuntersuchung (etwa 3-4 Monate später) zu überprüfen. Mit freundlichen Grüßen C.Bank
Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank Sehr geehrte Frau S., ob eine Therapie der Herzerkrankung erfolgen sollte, kann der behandelnde Kollege, der die Untersuchung durchgeführt hat sicher am Besten beurteilen, hier kann ich ohne das Tier untersucht zu haben keinen fundierten Rat geben. Was die Babesiose und Ehrlichiose angeht, so zeigt sich bei Ihrem Hund wie wichtig eine Nachtestung einige Monate nach der Ankunft in Deutschland ist, da Infektionen in der Inkubationszeit nicht erfasst und erst nach einigen Wochen bis Monaten nachgewiesen werden können. Hier sollte meines Erachtens nach auf jeden Fall eine Therapie erfolgen, da beide Infektionen zu Lebensbedrohlichen Erkrankungen führen können. Zur Behandlung der Babesiose eignet sich aus eigener Erfahrung am Besten der Wirkstoff Imidocarb, der 2x im Abstand von 14 Tagen injiziert werden muß. Leider ist der Wirkstoff momentan in Deutschland nicht zugelassen, kann aber von Ihrem Tierarzt über die internationale Apotheke bestellt werden. Die Behandlung der Ehrlichiose erfolgt in der Regel über eine Gabe von Doxycyclin über einen Zeitraum von 2, besser sogar 3 Wochen. Aber auch Imidocarb ist gegen Ehrlichien wirksam. Die Kosten der Behandlung richten sich nach dem Gewicht Ihres Hundes (da eine Dosierung pro kg Körpergewicht erfolgt). Sinnvoll wäre zusätzlich nach einer Therapie den Behandlungserfolg durch eine erneute Blutuntersuchung (etwa 3-4 Monate später) zu überprüfen. Mit freundlichen Grüßen C.Bank