Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt
Sehr geehrte Frau W.,
Ich denke, geduldiges Üben wird notwendig sein, bis Ihr Hund verlässlich stubenrein wird. Daran, dass er nachts den Urin einhalten kann, sehen Sie, dass er körperlich dazu in der Lage ist. Verbinden Sie das Pipimachen draußen mit einem bestimmten Begriff wie z.B. "Geh Pipimachen" damit der Hund das Kommando damit verbindet und loben Sie ihn bei Erfolg ausgiebig.
Richten Sie Ihrem Hund in der Wohnung eine Hundebox ein, die für den Hund ein positiver Ort ist, an den er sich zurückziehen kann. Dort kann er wie in einer Höhle liegen, schlafen oder einen Knochen kauen. Manchmal ist es notwendig, den Hund räumlich zu begrenzen, um ihm die Stubenreinheit anzutrainieren. Ihr Hund kann die Nacht in der Hundebox verbringen, selbstverständlich, nachdem er gefressen und getrunken hat sowie ausgiebig spazieren war und sein Geschäft erledigt hat. Morgens gehen Sie als erstes mit ihm nach draußen und loben wieder ausgiebig.
Am Tag kennen Sie sicherlich die Gewohnheiten Ihres Hundes soweit, dass Sie wissen, wann die kritische Zeitspanne überschritten ist und die Gefahr besteht, dass er in die Wohnung pinkelt. Bevor dieser Zeitpunkt erreicht ist, setzen Sie ihn wieder in seine Hundebox, gerne auch mit ein paar Leckerlis, und ziehen so den Zeitpunkt des nächsten Spaziergangs langsam nach hinten. Das heißt, wenn Sie abends spazieren waren, haben eventuell danach Ihren Hund gefüttert, darf er nach einer Weile freien Herumlaufens eine halbe Stunde in die Box. Danach gehen Sie spazieren. Damit haben Sie den Zeitpunkt des nächsten Pipimachens von einer Stunde auf 1,5 Stunden gesteigert. So arbeiten Sie sich langsam auf längere Abstände vor. Immer wenn die Wahrscheinlichkeit der Unsauberkeit gering ist, wie direkt nach dem Spaziergang, darf er frei herumlaufen, wenn die kritische Zeitspanne erreicht ist, kommt er vorübergehend in seine Höhle, die er sicherlich nicht verschmutzen wird. Solange S!
ie sowohl die körperlichen Bedürfnisse des Hundes (fressen, trinken, spazieren gehen) sowie seine emotionalen Bedürfnisse (spielen, Zuwendung, Erziehung) erfüllen, muten Sie ihm sicherlich mit dieser vorübergehenden Maßnahme in Form der Hundebox nicht zuviel zu. Wenn sich der Erfolg einstellt, werden Sie die Box auch nicht mehr brauchen.
Viele Grüße B. Schmidt