zurück zur Übersicht Muskelschwäche bis Lähmung bei Fox Terrier 27.11.2011 von Lucia F. Sehr geehrte Damen und Herren, meine 2 einhalbjährige Fox Terrier Hündin hat schon zum zweiten Mal eine extrem starke Muskelschwäche/Lähmung. Sie kann weder gehen, noch aufstehen oder sich hinsetzten. Sie kann nur auf der Seite liegen. Wenn ich sie aufhebe, hängt sie wie ein Lappen. Zum Füttern setzen wir sie auf und halten sie fest. Sie hat kein Fieber und ihre Augen sind ganz normal (nicht traurig). Sie knurrt auch, wenn der Kater sich nähert. Sie isst normal viel (aber kein Trockenfutter), trinkt aber mehr Wasser als normal. Ihren ersten Anfall hatte sie im Sommer (Mitte Juli). Wir waren bei verschiedenen Tierärzten. Es wurde ihr Blut abgenommen und 20 Tests durchgefüht. Die Wirbelsäule wurde geröntgt, es wurde ein EKG gemacht und eine Hirntomographie, sowie Diabetis Test. Physisch ist nichts zu erkennen. Da ich in Rumänien lebe sind die Tierkliniken nicht so ausgestattet, wie man sich das vielleicht wünscht. Deswegen waren wir in der Uniklinik mit ihr. Leider konnte dort auch keine Diagnose festgelegt werden. Sie bekam dann eine 5 tägige antiinflamatorische Behandlung (ich kann unseren Tierarzt gerne fragen welcher Wirkstoff) und 3 Wochen B-Komplex Tabletten. Nach etwa einem Monat vom "Fall" ging es bergauf und sie konnte wieder laufen, springen und alles tun, was sie sonst auch tut. Inlkusive Kämpfen mit unseren anderen Fox Terrier. Leider ist sie am Dienstag wieder "gefallen" und wir sind nun wieder in der gleichen Phase. Unser Tierarzt befürchtet nun, daß es genetisch sein könnte, oder von der Geburt her. Ihre Mutter ist auch in unserer Familie und hatte beim ersten Wurf 6 Welpen. Die jetzt Kranke war das Letztgeborene und kam auch erst nach etwa einer Stunde nach den anderen. Kann das ein Grund sein und sich erst nach 2 einhalb Jahren auswirken? Gibt es bestimmte Tests, die Sie mir raten würden zu machen? Für jeden Rat bedanke ich mich im Voraus bei Ihnen und verbleibe mit freundlichem Gruß und viel Hoffnung Lucia F. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau F., bei der Schilderung der Symptome habe ich an eine Muskelschwäche gedacht, die sich Myasthenia gravis nennt. Häufig beginnt die Erkrankung im Alter von 1,5 bis 7 Jahren, auch Foxterrier sind häufiger betroffen. Die Tiere zeigen eine belastungsabhängige Muskelschwäche, einleitend ist der Gang oft staksig bis der Hund zusammenbricht, sich aber nach einer Ruhephase wieder erholt. Die Speiseröhre ist häufig auch betroffen, so dass die Tiere Schluckstörungen und Erbrechen zeigen. Der Grund sind Antikörper gegen Acetylcholinrezeptoren an der Übertragungsstelle Nerv-Muskel. Durch die Injektion eines hemmenden Medikamentes kann getestet werden, ob eine Besserung eintritt. Ebenso gibt es den diagnostischen Nachweis über eine Muskelbiopsie und den Nachweis von Antikörpern in der Muskulatur. Differentialdiagnostisch sollten u.a Herzerkrankungen, Diabetes, Hypokalzämie und andere neurologische Störungen abgeklärt werden. Am besten wenden Sie sich an einen Neurologen für Tiere. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau F., bei der Schilderung der Symptome habe ich an eine Muskelschwäche gedacht, die sich Myasthenia gravis nennt. Häufig beginnt die Erkrankung im Alter von 1,5 bis 7 Jahren, auch Foxterrier sind häufiger betroffen. Die Tiere zeigen eine belastungsabhängige Muskelschwäche, einleitend ist der Gang oft staksig bis der Hund zusammenbricht, sich aber nach einer Ruhephase wieder erholt. Die Speiseröhre ist häufig auch betroffen, so dass die Tiere Schluckstörungen und Erbrechen zeigen. Der Grund sind Antikörper gegen Acetylcholinrezeptoren an der Übertragungsstelle Nerv-Muskel. Durch die Injektion eines hemmenden Medikamentes kann getestet werden, ob eine Besserung eintritt. Ebenso gibt es den diagnostischen Nachweis über eine Muskelbiopsie und den Nachweis von Antikörpern in der Muskulatur. Differentialdiagnostisch sollten u.a Herzerkrankungen, Diabetes, Hypokalzämie und andere neurologische Störungen abgeklärt werden. Am besten wenden Sie sich an einen Neurologen für Tiere. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt