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Nierenerkrankung / Niereninsuffizienz

von Jürgen P.

Sehr geehrte Damen und Herren! Bei einem unserer Kätzchen (w., Freigänger, 11 J.) wurde bei einer Blutuntersuchung eine Nierenkrankheit festgestellt, Nierentätigkeit nur noch ca. 25% lt. Ang. d. Tierarztes. Verordnet wurde Diätfutter, Medikamente seien nicht geeignet. Unsere Fragen: 1. Sind v.g. Maßnahmen/Aussagen richtig? 2. Was sind die Symtome, wenn die Krankeit sich verschlimert? 3. Welche Lebenserwartung hat unser Liebling? 4. Was kann man zusätzlich tun, worauf ist zu achten? Vielen Dank im voraus MfG

Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank

Sehr geehrter Herr P., die chronische Niereninsuffizienz (CNI) stellt eine der häufigsten Erkrankungen älterer Katzen dar. Da die Nierenfunktion essentiell für die Ausscheidung von Giftstoffen aus dem Körper ist, besitzt der Organismus "Reserven", um einen teilweisen Ausfall der Nierenfunktion kompensieren zu können. So kann der Körper den Verlust von etwa 60% der Nierenfunktion verkraften, ohne daß es zu klinischen Symptomen oder einer Erhöhung der Nierenwerte im Blut kommt. Lediglich im Urin können in diesem Stadium Veränderungen bereits bemerkt werden (Messung des Mikroalbumins und/oder des Protein/Kreatinin-Verhältnisses). Um Umkehrschluss bedeutet dies, daß bei einer Erhöhung der Nierenwerte im Blut mindestens etwa 60% des Nierengewebes nicht mehr arbeiten. Heutzutage stellt in der Veterinärmedizin eine Nierendiät den Grundpfeiler der Therapie der CNI dar. Eine solche Nierendiät reduziert durch einen verminderten Protein- und einen ausgeglichenen Elektrolytgehalt das Entstehen von Giftstoffen (so genannten harnpflichtigen Substanzen) im Körper und verlangsamt so auch ein Fortschreiten der Erkrankung. Eine Heilung der CNI ist zum momentanen Zeitpunkt nicht möglich. Gegebenenfalls besteht zusätzlich zur Diätfütterung noch die Möglichkeit, medikamentell die Aufnahme von Phosphor aus der Nahrung zu reduzieren. Dies wäre vor allem bei einer Erhöhung des Phosphorgehaltes im Blut empfehlenswert. Verschiedentlich wird in der Fachpresse auch der Einsatz von so genannten ACE-Hemmern (eigentlich einem Medikament, daß bei Herzinsuffizienzen eingesetzt wird) zur Verbesserung der Nierendurchblutung diskutiert. Begleitend zu einer Diätfütterung kann auch versucht werden naturheilkundlich auf die Nierenfunktion einzuwirken. Wir haben hierbei vor Allem mit einem Therapieprotokoll der Firma Heel, recht gute Erfahrungen gemacht. Eine Verschlechterung der Erkrankung bemerken Sie daran, daß der Appetit Ihrer Katze nachlässt, die Trinkmenge immer mehr zunimmt, Ihr Liebling vermehrt erbricht und Gewicht verliert. Über diese klinischen Anzeichen hinaus stellt eine konsequente Kontrolle der Nierenwerte im Blut ein wichtiges Werkzeug dar, um das Fortschreiten der Erkrankung zu überwachen. Was die Lebenserwartung Ihrer Katze angeht, muß ich Ihnen leider eine Antwort schuldig bleiben, da hier riesige individuelle Varianzen auftreten. Unter meinen Patienten befinden sich Katzen, die zum Teil über Jahre gut mit Ihrer Erkrankung leben können, es gibt jedoch auch leider immer wieder Fällen, in denen sich die Erkrankung innerhalb weniger Wochen rapide verschlechtert. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Katze alles Gute und hoffe, daß Ihnen noch eine lange gemeinsame Zeit bleibt. Mit freundlichen Grüßen C.Bank

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