zurück zur Übersicht Bänderriss 09.09.2013 von Sabrina S. Hallo, unsere Australian Shepherd Hündin, 51/2 Jahre, hat laut Diagnose/ Röntgenbilder eine starke Bänderdehnung oder Riss im Bereich des Schulterblatt/ Oberarmknochen. Auf den Röntgenbilder konnte man gut erkennen das das Gelenke deutlich weiter auseinander stand wie das andere. Sie bekommt nun Myxil (?) und soll geschont werden. 3 Monate kann es dauern bis es verheilt ist. Nun ist es so das die Hündin deutlich lahmt aber auch in bestimmten Situationen z.B. bei der Futteraufnahme oder beim Urin ablassen, in Drehungen plötzliche Krämpfe im Bereich des Beines und des Halses bekommt. Sie legt sich dann hin und muss ein paar Sekunden entspannen um sich wieder normal bewegen zu können. Der Tierarzt hat bei den Röntgenaufnahmen bewußt die Wirbelsäule, Herz und Leber mit kontrolliert, aber ohne Auffälligkeiten festzustellen. Nun hat unsere Hündin vor 21/2 Jahren Welpen bekommen, bei dem ein Welpe mit einem Jahr an einer schweren Epilepsie erkrankt ist und auch daraufhin zwei Monate später eingeschläfert wurde. Unser Tierarzt vermutet das auch unserer Hündin an einer Epilepsie leidet, denn diese Krampfanfälle wären völlig untypisch als reaktion auf die Bänderdehnung. Wir verabreichen nun 2 mal täglich 2 Luminaltabletten. Nun meine Frage: Ist diese Auskunft so wahrscheinlich? Oder kann unserer Hündin nicht auch so starke schmerzen haben und in diesen Schmerzattacken mit einem Krampf reagieren. Sie hat nämlich auch massive Probleme bei der Futteraufnahme und das alles nur auf der Seite wo der Bänderriss ist. Sind wir auf den richtigen Weg erstmal mit Luminaltabletten zu behandeln um eine Epilepsie aus zu schließen? Wir sind etwas ratlos da die Krämpfe für uns nicht so typisch nach Epilepsie aussehen. Besten Dank für Ihre Antwort. Sabrina S. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau S., aufgrund Ihrer Beschreibung glaube ich auch, dass die "Krämpfe" in Hals und Bein eher eine von der Verletzung der Schulter unabhängige Sache sind. Der Ursache müßte erstmal mit Diagnostik überhaupt auf den Grund gegangen werden. Eine Behandlung mit Luminal stellt eine sehr massive Therapie dar. Diese ist gerechtfertigt, wenn der Hund mehr als einen Krampfanfall in ca. sechs Wochen hat. Mittlerweile gibt es aber auch ein moderneres Medikament, was eine ähnlich erfolgreiche Wirkung hat, aber deutlich weniger Nebenwirkungen als Phenobarbital. Epilepsie zeigt sich auch nicht immer nur in der Form des typischen Krampfanfalls. Auch gibt es Epilepsieursachen, die gezielt ursächlich behandelt werden können und nicht symptomatisch mit z.B. Luminal. Es gibt Epilepsien, wo man keine Ursache findet. Der Arzt spricht dann von idiopathischer Epilepsie. Dies stellt aber immer eine Ausschlussdiagnose dar. Das heißt, bevor man einen Hund auf eine therapie setzt, sollte zumindest ein Mindestmaß an Voruntersuchungen gelaufen sein. Die komplette Diagnostik würde eine Kernspintomographie des Kopfes (MRT/MRI) mit Gehirnwasserpunktion beinhalten, die allerdings beim Tier nur in Narkose durchgeführt werden kann. Eine informative Homepage gibt es z.B. unter www.mein-hund-hat-epilepsie.de. Hier können Sie sich gut informieren. Herzliche Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau S., aufgrund Ihrer Beschreibung glaube ich auch, dass die "Krämpfe" in Hals und Bein eher eine von der Verletzung der Schulter unabhängige Sache sind. Der Ursache müßte erstmal mit Diagnostik überhaupt auf den Grund gegangen werden. Eine Behandlung mit Luminal stellt eine sehr massive Therapie dar. Diese ist gerechtfertigt, wenn der Hund mehr als einen Krampfanfall in ca. sechs Wochen hat. Mittlerweile gibt es aber auch ein moderneres Medikament, was eine ähnlich erfolgreiche Wirkung hat, aber deutlich weniger Nebenwirkungen als Phenobarbital. Epilepsie zeigt sich auch nicht immer nur in der Form des typischen Krampfanfalls. Auch gibt es Epilepsieursachen, die gezielt ursächlich behandelt werden können und nicht symptomatisch mit z.B. Luminal. Es gibt Epilepsien, wo man keine Ursache findet. Der Arzt spricht dann von idiopathischer Epilepsie. Dies stellt aber immer eine Ausschlussdiagnose dar. Das heißt, bevor man einen Hund auf eine therapie setzt, sollte zumindest ein Mindestmaß an Voruntersuchungen gelaufen sein. Die komplette Diagnostik würde eine Kernspintomographie des Kopfes (MRT/MRI) mit Gehirnwasserpunktion beinhalten, die allerdings beim Tier nur in Narkose durchgeführt werden kann. Eine informative Homepage gibt es z.B. unter www.mein-hund-hat-epilepsie.de. Hier können Sie sich gut informieren. Herzliche Grüße Anette Fach