Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt
Sehr geehrte Frau R.,
es stellt sich die Frage, was in der Kotprobe untersucht wurde und ob es sich um eine Sammelkotprobe oder einmalige Probe gehandelt hat.
Für die Untersuchung auf Bakterien reicht eine einmalige Kotprobe, für die Untersuchung auf Giardien sollte es eine über 3 Tage gesammelte Kotprobe, die zwischenzeitlich gekühlt wird, sein.
In erster Linie würde ich nochmal Parasiten und Giardien abklären lassen, eventuell trotz negativem Befund eine Behandlung mit Fenbendazol über 5 Tage durchführen. Wenn dies nicht hilft, dann würde ich ein umfassenderes Kotprofil erstellen lassen. Ebenso kann über eine Blutuntersuchung , nüchtern, festgestellt werden, ob Ihr Hund an einer Unterproduktion an Verdauungsenzymen der Bauchspeicheldrüse leidet. Ein großes Blutbild mit Blutchemie sollte ebenso durchgeführt werden, damit andere Ursachen, die sich indirekt auf den Darm auswirken, erfasst werden können.
Leider ist Durchfall in erster Linie ein Symptom und keine definierte Krankheit, so dass viele mögliche Ursachen abgeklärt werden müssen.
Da Ihr Hund anscheinend sehr sensibel auf Veränderungen im Futter reagiert, ist es die Überlegung wert, ihm eine spezielle Diät zu geben. Das heißt, Sie füttern ihm ein Futtermittel, welches aus einer einzigen Protein- und Kohlenhydratquelle besteht, z.B. Pferdefleisch und Kartoffeln oder Lamm und Reis oder Lamm und Kartoffel.
Auf jeden Fall darf Ihr Hund nur dieses eine Futtermittel aus diesen beiden Komponenten bekommen. Verträgt er es, kann man nach ca 8 WOchen damit beginnen, ihm wochenweise ein einziges zusätzliche Futtermittel dazu zugeben, um so einzene Komponenten auszutesten. Generell sollte er mit einem Futter aus wenigen Komponenten bestehend ernährt werden.
Viele Grüße und alles Gute,
B. Schmidt