zurück zur Übersicht Giardien und Coronavirus 16.11.2013 von Sandra D. Hallo, ich wende mich nochmals an Sie, da Sie mir immer sehr nett und hilfreich die Fragen beantwortet haben. Ich habe nun ein sehr großes Probleme und bin voll in Panik! Ich habe vor 4 Tagen die Diagnose bekommen, dass eine meiner Katzen Giardien hat und dazu noch den Coronavirus. Ich habe insgesamt 30 Katzen. Mitlerweile sind mehrere befallen und haben auch Durchfall. Meine Frage an Sie: Kann man bei so vielen Katzen die Giardien bekämpfen, und wie kann ich die Umgebung desinfiziern? Die Katzen, die Durchfall haben, bekommen Panacur, und 2 der Katzen behandele ich mit Flagyl. Wie gesagt, ich habe so sehr Panik im Moment, und wäre sehr dankbar für Ihren Rat! Danke LG Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau D., in einer so großen Population von 30 Katzen ist die Gefahr der Wiederansteckung mit Giardien sehr hoch. Sie können die Tiere behandeln und 6 Tage nach Behandlungsende eine über 3 Tage gesammelte Kotprobe untersuchen lassen. Dann wissen Sie, ob die Therapie angeschlagen hat. Im Prinzip sollten Sie die Katzen in mehrere kleine Gruppen unterteilen, die keinen Kontakt untereinander haben, auch nicht über Personen und deren Kleidung und Gegenstände. Dann besteht die Chance, einige Gruppen Giardien-frei zu bekommen. Die Zysten der Giardien sind sehr widerstandsfähig in der Umgebung. Pro Tag werden Millionen davon ausgeschieden. Zur Desinfektion eignet sich ein Dampfstrahler, heißes Waschen aller waschbaren Textilien, alles andere wird entsorgt, sowie die Desinfektion mit Disifin. Die Einwirkzeit mit andauernder Befeuchtung muss 20 min in vorgeschriebener Konzentration extra gegen Giardien sein. Der Hersteller gibt Ihnen dazu telefonisch Auskunft. Dann ist ebenso die vollständige Abtrocknung der gereinigten Flächen sehr wichtig. Die Reinigung muss täglich erfolgen, damit der Infektionsdruck verringert wird. Zu den Coronaviren: Viele Katzen sind Coronavirusausscheider. Diese Katzen können an Durchfall erkranken und dann wieder genesen. In einigen Fällen findet eine Mutation der Coronaviren statt und es entsteht die FIP-Coronavirusvariante. Je höher der Infektionsdruck, desto größer die Gefahr der Mutation. Auch hier ist die Verringerung des Infektionsdruckes sehr wichtig sowie ein stabiles Immunsystem der Katzen, vor allem eine stressfreie Umgebung. Zu viele Katzen auf engem Raum bedeutet aber immer Stress im gesundheitlichen Sinne. Je nachdem, wie die Räumlichkeiten beschaffen sind, sollten auf jeden Fall alle kranken Tiere von den gesunden getrennt werden. Alle erkrankten Tiere werden behandelt. Bitte achten Sie auch bei sich selbst auf große Hygiene im Umgang mit den Katzen, da Giardien auf den Menschen und andere Tiere übertragbar sind. Viele Grüße B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau D., in einer so großen Population von 30 Katzen ist die Gefahr der Wiederansteckung mit Giardien sehr hoch. Sie können die Tiere behandeln und 6 Tage nach Behandlungsende eine über 3 Tage gesammelte Kotprobe untersuchen lassen. Dann wissen Sie, ob die Therapie angeschlagen hat. Im Prinzip sollten Sie die Katzen in mehrere kleine Gruppen unterteilen, die keinen Kontakt untereinander haben, auch nicht über Personen und deren Kleidung und Gegenstände. Dann besteht die Chance, einige Gruppen Giardien-frei zu bekommen. Die Zysten der Giardien sind sehr widerstandsfähig in der Umgebung. Pro Tag werden Millionen davon ausgeschieden. Zur Desinfektion eignet sich ein Dampfstrahler, heißes Waschen aller waschbaren Textilien, alles andere wird entsorgt, sowie die Desinfektion mit Disifin. Die Einwirkzeit mit andauernder Befeuchtung muss 20 min in vorgeschriebener Konzentration extra gegen Giardien sein. Der Hersteller gibt Ihnen dazu telefonisch Auskunft. Dann ist ebenso die vollständige Abtrocknung der gereinigten Flächen sehr wichtig. Die Reinigung muss täglich erfolgen, damit der Infektionsdruck verringert wird. Zu den Coronaviren: Viele Katzen sind Coronavirusausscheider. Diese Katzen können an Durchfall erkranken und dann wieder genesen. In einigen Fällen findet eine Mutation der Coronaviren statt und es entsteht die FIP-Coronavirusvariante. Je höher der Infektionsdruck, desto größer die Gefahr der Mutation. Auch hier ist die Verringerung des Infektionsdruckes sehr wichtig sowie ein stabiles Immunsystem der Katzen, vor allem eine stressfreie Umgebung. Zu viele Katzen auf engem Raum bedeutet aber immer Stress im gesundheitlichen Sinne. Je nachdem, wie die Räumlichkeiten beschaffen sind, sollten auf jeden Fall alle kranken Tiere von den gesunden getrennt werden. Alle erkrankten Tiere werden behandelt. Bitte achten Sie auch bei sich selbst auf große Hygiene im Umgang mit den Katzen, da Giardien auf den Menschen und andere Tiere übertragbar sind. Viele Grüße B. Schmidt