zurück zur Übersicht Blasenentzündung? 15.05.2014 von Lisa-Marie W. Liebe Tierärzte, ich wende mich an Sie mit einer Frage zu meiner 13 Jahre alten Hündin Gina (Westi). Letzten Samstag begann sie beim Gassi gehen vermehrt zu pinkeln (21 Mal auf einer sehr kurzen Strecke). Am nächsten Tag war dann ein bisschen Blut im Urin. Ihr Verhalten war nicht auffällig, sie spielt, geht Gassi, bellt, frisst und trinkt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie nicht einmal in die Wohnung gemacht. Also bin ich direkt sonntags mit ihr in die Tierklinik. Dort bekam sie 2 Spritzen (Antibiotikum, Schmerzmittel, was gegen Harndrang). Es gab keine Veränderung, weder Verbesserung noch Verschlechterung. Also war ich am Montag direkt bei meinem Haustierarzt, der hat den Urin nochmals untersucht und Bakterien festgestellt (wie die Klinik). Sie bekam AB gespritzt und 3 Tabletten für die nächsten Tage. Am Dienstag hat sich jedoch immer noch keine Verbesserung eingestellt. Im Gegenteil, sie pinkelt jetzt auch in die Wohnung..., alle 45 min etwa. Merkwürdigerweise aber nur tagsüber. Nachts schläft sie ruhig durch und hält dabei etwa 8-9 Stunden den Urin ohne auch nur ein Tröpfchen zu verlieren. Als ich arbeiten war und sie 6 Stunden alleine war, fand ich auch keine Pfütze. Beim Gassi gehen sitzt sie allerdings um die 21 Mal, auch wenn nur Tröpfchen kommen. Ich gebe ihr jetzt noch zusätzlich Cantharis, ein pflanzliches Mittel. Heute waren wir nochmal zur Kontrolle beim Doc. Der Urin sei angeblich deutlich besser, aber noch immer nicht in Ordnung. Die Blase sei immer noch verhärtet. Sie bekam Schmerztabletten und nochmal AB. Am Montag sollen wir uns jetzt kurz melden, ob es besser ist, Wenn nicht wird ein Ultraschall gemacht. Warum ich mich jetzt an Sie wende? Ich habe am Mittwoch meine Staatsexamensprüfung, deren Ausgang über meine berufliche Zukunft entscheidet und ich bin krank vor Sorge um meinen Hund. Kann es auch Blasenkrebs sein, anstatt Steine? Oder dauert eine Blasenentzündung so lange? Ich bedanke mich schon im Voraus und hoffe auf eine Antwort. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau W., die möglichen Ursachen für vermehrten oder gestörten Harnabsatz sowie blutigen Harnabsatz sind zahlreich. Wenn die eingeleitete symptomatische Therapie mit Antibiotika und Entzündungshemmern/Schmerzmitteln keine Besserung bringt, sollte nach der genauen Ursache geschaut werden. Dies beinhaltet sicherlich bildgebende Diagnostik der Blase (und am liebsten auch der beiden Nieren), um das Vorliegen von Steinen oder auch Polypen oder Tumoren auszuschließen. Weiterhin sollte eine Urinkultur angelegt werden, um nachzusehen, ob noch Bakterien im Urin vorhanden sind, wenn ja, welche und welches Medikament dagegen wirkt. Bei einem älteren Hund kommt z. B. auch eine Cushingerkrankung infrage, die durch andere Urin- bzw. Blutuntersuchungen abgeklärt werden kann. Also, ohne weitere Diagnostik werden Sie vermutlich mit Ihrem Hund aktuell nicht weiterkommen, da die momentane Therapie ja nicht greift. Wenn der Hund soweit stabil ist und keine Schmerzen hat, könnten Sie ja einen Termin für weitere Untersuchungen nach Ihrer Prüfung machen, damit Sie diese erst gut abschließen können. Viel Erfolg fürs Staatsexamen und alles Gute für Ihren Hund! Herzliche Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau W., die möglichen Ursachen für vermehrten oder gestörten Harnabsatz sowie blutigen Harnabsatz sind zahlreich. Wenn die eingeleitete symptomatische Therapie mit Antibiotika und Entzündungshemmern/Schmerzmitteln keine Besserung bringt, sollte nach der genauen Ursache geschaut werden. Dies beinhaltet sicherlich bildgebende Diagnostik der Blase (und am liebsten auch der beiden Nieren), um das Vorliegen von Steinen oder auch Polypen oder Tumoren auszuschließen. Weiterhin sollte eine Urinkultur angelegt werden, um nachzusehen, ob noch Bakterien im Urin vorhanden sind, wenn ja, welche und welches Medikament dagegen wirkt. Bei einem älteren Hund kommt z. B. auch eine Cushingerkrankung infrage, die durch andere Urin- bzw. Blutuntersuchungen abgeklärt werden kann. Also, ohne weitere Diagnostik werden Sie vermutlich mit Ihrem Hund aktuell nicht weiterkommen, da die momentane Therapie ja nicht greift. Wenn der Hund soweit stabil ist und keine Schmerzen hat, könnten Sie ja einen Termin für weitere Untersuchungen nach Ihrer Prüfung machen, damit Sie diese erst gut abschließen können. Viel Erfolg fürs Staatsexamen und alles Gute für Ihren Hund! Herzliche Grüße Anette Fach