zurück zur Übersicht Zentrales Vestibulärsyndrom 03.07.2014 von Bettina O. Meine hoch trächtige Biewer-Yorkshire-Terrier Hündin wurde von einem Border Collie Mischling angefallen und wurde einen Tag später in einer Tierklinik eingeschläfert. Da keine offenen Bisswunden zu verzeichnen waren, war die Diagnose: Zentrales Vestibulärsyndrom, V.a. zentrale Hypoxie nach neurogenem Schock. Meine Frage: Gibt es so etwas überhaupt bei einem Hund? Bei Meerschweinchen und Kaninchen habe ich schon einmal davon gehört, aber bei einem bislang kerngesunden und aktiven Hund...? Hergang: Der Border Collie stürzte sich, ohne ersichtlichen Grund, blitzschnell und laut bellender Weise auf meine Zwergterrier Hündin. Als er zurückwich, sah ich sie starr auf dem Rücken liegend mit allen vier Beinen gestreckt nach oben liegend. Ich sprach sie an - keine Reaktion - eine Sekunde später drehte sie sich auf die Seite und der Kopf überstreckte sich sich nach hinten zum Schwanz. Sie verlor das Bewusstsein und hörte auf zu atmen. Nach intensiver Herzmassage kam sie nach einigen Minuten zwar wieder zu sich, aber röchelte stark und die gesamte Motorik war extrem gestört. Röntgenbilder (ortsansässiger Tierarzt behauptet, Fremdkörper im Halsbereich gesehen zu haben, dies wurde von der anschließend aufgesuchten Tierklinik in Lübeck, nach einer weiteren Röntgenbildaufnahme jedoch ausgeschlossen). Behandlung: Infusion, Intensiv-Überwachung in Tierklinik, einen Tag später Euthanasie nach akuter Verschlechterung der Lebensfunktionen. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau O., das ist ja eine schlimme Sache, die Sie mit Ihrer Hündin da erlebt haben. Bei unklarer Todesursache bleibt leider oft nur, eine pathologische Untersuchung des Tierkörpers durchführen zu lassen. In Ihrem Fall ist dies ja nun zu spät. Außerdem bekommt der Tierhalter den Leichnam nach einer Sektion nicht zurück, was viele Besitzer auch oft von diesem Schritt abhält. Die Symptome bei Ihrer Hündin mit dem aufgekrümmten Rücken (Opisthotonus) und den starr gestreckten Gliedmaßen (Hyperextension) sprechen für eine Kleinhirnproblematik. Dies könnte durch eine Hirnblutung in diesem Bereich durch den Angriff des anderen Hundes ausgelöst worden sein. Ein zentrales Vestibularsyndrom gibt es beim Hund ebenfalls. Hier ist aber das Kardinalsymptom eine Kopfschiefhaltung des Patienten sowie atypische Bewegungen der Augen (Horizontalbewegung oder Schielen). Alles Gute und herzliche Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau O., das ist ja eine schlimme Sache, die Sie mit Ihrer Hündin da erlebt haben. Bei unklarer Todesursache bleibt leider oft nur, eine pathologische Untersuchung des Tierkörpers durchführen zu lassen. In Ihrem Fall ist dies ja nun zu spät. Außerdem bekommt der Tierhalter den Leichnam nach einer Sektion nicht zurück, was viele Besitzer auch oft von diesem Schritt abhält. Die Symptome bei Ihrer Hündin mit dem aufgekrümmten Rücken (Opisthotonus) und den starr gestreckten Gliedmaßen (Hyperextension) sprechen für eine Kleinhirnproblematik. Dies könnte durch eine Hirnblutung in diesem Bereich durch den Angriff des anderen Hundes ausgelöst worden sein. Ein zentrales Vestibularsyndrom gibt es beim Hund ebenfalls. Hier ist aber das Kardinalsymptom eine Kopfschiefhaltung des Patienten sowie atypische Bewegungen der Augen (Horizontalbewegung oder Schielen). Alles Gute und herzliche Grüße Anette Fach