zurück zur Übersicht Milchdrüsenkrebs bei meiner Hündin 07.08.2014 von Cerstin H. Guten Morgen, ich habe eine 11 Jahre alte Hündin (Schäferhund-Mix) mit Milchdrüsenkrebs. Sie bricht zwischendurch zusammen, isst kaum noch was und bei längerem Spazierengehen leidet sie unter Atemnot. Und die Tierärztin, bei der ich war, hatte mir nur Antibotika, Schmerztabletten und Arnika-Tropfen mitgegeben, aber mir kam es nicht so vor, als hätten die geholfen. Und als ich die Tierärztin gefragt hatte wegen Einschläfern, damit meine Hündin sich nicht länger quält, meinte sie nur, ich müsste es beweisen, dass es ihr wirklich so schlecht geht, wie ich es geschildert habe, weil ihr Lebenswille zu stark sei und dass sie damit gegen das Tierschutzgesetz verstoßen würde, wenn sie meine Hündin einschläfern würde. Es stimmt zwar, dass sie einen sehr starken Lebenswillen hat, aber was bringt ihr der Lebenswille, wenn sie sich mit Schmerzen quält und mittlerweile sogar unseren Zweit-Hund und meine Kinder zwischendurch anknurrt? Bitte helfen Sie mir. Mit freundlichen Gruß Cerstin H. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau H., das Tierschutzgesetz in Deutschland verlangt für die Tötung eines Wirbeltieres einen vernünftigen Grund. Das Vorliegen von mehreren Symptomen einer bekannten Tumorerkrankung wie u. a. Atemnot, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Schwäche sind wirklich "vernünftiger Grund" genug, um ein altes Tier ohne Aussicht auf Gesundung von seinen Leiden durch eine Euthanasie zu erlösen. Ein Tier in dieser Lage hat ja nur noch wenig bis keine Lebensqualität mehr. Man muss ja dem vermeintlichen "Lebenswillen" nicht so lange freien Lauf lassen, bis das Tier erstickt. Vor allem die Atemnot ist hier nämlich das schwerwiegendste Symptom und bedeutet Leiden für das Tier. Sie als Tierbesitzer müssen in dieser Situation gar nichts beweisen. Es liegt in der Aufgabe der behandelnden Tierärztin durch geeignete Diagnostik wie z. B. bei Atemnot unbedingt Röntgen des Brustkorbes (in drei Ebenen = von links, von rechts und das Tier auf dem Rücken liegend!) herauszufinden, wie weit die Brustkrebserkrankung fortgeschritten ist und ob eben schon Lungenmetastasen vorliegen, die zu der Atemnot führen oder ob es andere Ursachen gibt, die eventuell gezielt behandelt werden können und sollten wie z.B. eine Stauung der Lunge durch das Vorliegen einer Herzerkrankung. Um beispielsweise eine Herzerkrankung sicher ausschließen zu können bzw. zu wissen, um was es sich genau handelt, braucht es wieder Diagnostik (Herzultraschall). Wenn bei Ihrem Hund bereits Tumormetastasen in der Lunge im Röntgen darstellbar sind, braucht so ein Patient keine Antibiotika, Schmerzmittel oder Anderes mehr. Dann sollte so ein Tier aus Tierschutzgründen umgehend erlöst werden. In dieser Situation würde ich Ihnen dringend raten, kurzfristig eine zweite Meinung eines anderen Tierarztes vor Ort einzuholen. Alles Gute und herzliche Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau H., das Tierschutzgesetz in Deutschland verlangt für die Tötung eines Wirbeltieres einen vernünftigen Grund. Das Vorliegen von mehreren Symptomen einer bekannten Tumorerkrankung wie u. a. Atemnot, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Schwäche sind wirklich "vernünftiger Grund" genug, um ein altes Tier ohne Aussicht auf Gesundung von seinen Leiden durch eine Euthanasie zu erlösen. Ein Tier in dieser Lage hat ja nur noch wenig bis keine Lebensqualität mehr. Man muss ja dem vermeintlichen "Lebenswillen" nicht so lange freien Lauf lassen, bis das Tier erstickt. Vor allem die Atemnot ist hier nämlich das schwerwiegendste Symptom und bedeutet Leiden für das Tier. Sie als Tierbesitzer müssen in dieser Situation gar nichts beweisen. Es liegt in der Aufgabe der behandelnden Tierärztin durch geeignete Diagnostik wie z. B. bei Atemnot unbedingt Röntgen des Brustkorbes (in drei Ebenen = von links, von rechts und das Tier auf dem Rücken liegend!) herauszufinden, wie weit die Brustkrebserkrankung fortgeschritten ist und ob eben schon Lungenmetastasen vorliegen, die zu der Atemnot führen oder ob es andere Ursachen gibt, die eventuell gezielt behandelt werden können und sollten wie z.B. eine Stauung der Lunge durch das Vorliegen einer Herzerkrankung. Um beispielsweise eine Herzerkrankung sicher ausschließen zu können bzw. zu wissen, um was es sich genau handelt, braucht es wieder Diagnostik (Herzultraschall). Wenn bei Ihrem Hund bereits Tumormetastasen in der Lunge im Röntgen darstellbar sind, braucht so ein Patient keine Antibiotika, Schmerzmittel oder Anderes mehr. Dann sollte so ein Tier aus Tierschutzgründen umgehend erlöst werden. In dieser Situation würde ich Ihnen dringend raten, kurzfristig eine zweite Meinung eines anderen Tierarztes vor Ort einzuholen. Alles Gute und herzliche Grüße Anette Fach