Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrter Herr K., bei Tollwut ist es wichtig zwischen der medizinischen und der rechtlichen Lage zu unterscheiden :-). Von der medizinischen Situation würde es vermutlich ausreichen, wenn ein Hund sogar nur einmalig gegen Tollwut geimpft würde. Dies würde dann aber voraussetzen, dass die eine Impfung dann auch zu 100% anschlägt. Bei Tollwut kann man das schlecht durch eine Titerbestimmung überprüfen, da die Immunität bei Tollwut vor allem durch Zellen vermittelt wird. Bei einer Titerbestimmung werden aber nicht die Zellen gemessen, sondern der Antikörperspiegel. Die rechtliche Seite sieht so aus, dass Sie als Hundehalter im Zweifelsfall nur dann einen geschützten Hund haben, wenn Sie nachweisen können, dass der Hund eine GÜLTIGE Tollwutimpfung besitzt. Die Gültigkeit legen die Hersteller der Impfstoffe im Rahmen der Zulassung fest. So gibt es Tollwutimpfstoffe, die eine einjährige bis vierjährige Gültigkeit (für die Tierart Hund) haben. Wenn Ihr Tierarzt also einen Tollwutimpfstoff verwendet, der eine dreijährige Gültigkeit besitzt, würde eine Impfung des Hundes alle drei Jahre völlig ausreichen. Es gibt auch keine Impfpflicht für Tollwut in Deutschland, es sei denn, Sie wollten das Tier aus Deutschland ausführen, um z. B. zu verreisen. Es gibt aber eine Tollwutverordnung, wonach ein Tier getötet werden darf, wenn es Kontakt mit einem tollwutverdächtigen anderen Tier hatte, wenn keine (gültige) Tollwutimpfung vorliegt. Dieses Risikos sollte man sich als Hundehalter bewusst sein. Aktuell ist Deutschland tollwutfrei, aber die Grenzen sind für Tiere offen und Tiere werden zusätzlich vom Menschen hin- und hertransportiert ... Herzliche Grüße Anette Fach