zurück zur Übersicht Vestibularsyndrom? 05.01.2016 von T. K. Liebes Tierarzt-Team, meine Hündin (kastr., 10 J., 30 kg, Mix, Leishmaniose pos, nicht klinisch) hatte vor einer Woche laut TA einen Schlaganfall oder Zitat "irgendwas von oben" (Gehirn gemeint, Tumor nicht auszuschließen). Ich holte sie aus dem Auto und sie taumelte mit der Hinterhand, die Pupillen waren stark geweitet, sie wirkte desorientiert. Temp war 38,8. Auf unebenem Untergrund brach ihr zweimal die Hinterhand weg, sie konnte sich jedoch alleine wieder aufrichten. Kot/Harnabsatz waren kontrolliert. Ich war innerhalb von 30 min bei einem TA, wo wir jedoch über eine Std. warten mussten. Sie hatte keine Kopfschiefhaltung und auch keinen Nystagmus, so dass wir dort nicht als Notfall galten. Pfoten- und Stellreflex waren o.B. Sie bekam ein Depot-Kortison (leider entgegen meinem Wunsch ein altn. Präperat anzuwenden, da sie leish pos. ist) und Tabletten.(Karsivan) Drei Std. später war sie fast normal. Sie trinkt/frisst normal, ist nur etwas müder als sonst. Eine Verhaltensänderung vor dem Anfall war definitiv nicht gegeben. Mir ist aufgefallen, dass die Pupillen öfter und tw. stärker geweitet sind als in den Jahren zuvor. Nach (zuviel) googlen und kurzem Gespräch mit meinem Haustierarzt (leider noch 4 Wochen in Ausland, während ich jetzt vor Sorge fast durchdrehe) scheint es sich wohl um das Vestibularsyndrom zu handeln. Ist dies trotz Ausbleiben der typischen Symptome wie Schiefhaltung und Nystagmus möglicherweise zutreffend? Es scheint sich ja fast über diese Symptome zu definieren. Kann man ohne CT einen Hirntumor ausschließen? (Tumormaker o.ä.?) Einen Ultraschall der Milz lasse ich Mittwoch machen. Kann ich weiteren Anfällen vorbeugen? Ich traue mich gar nicht weit weg von dem Auto spazieren zu gehen, aus Angst, dass uns so etwas noch einmal passiert. (z.Z. laufen wir nur max. 20 min, sind vorher aber durchaus auch mal 2, 3 Std. durch den Wald "gebummelt"). Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, da ich wirklich in tiefster Sorge bin. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau K., um eine genauere Diagnose zu stellen oder einen Tumor auszuschließen, braucht man sehr wahrscheinlich eine CT-Untersuchung. In einer neurologischen Untersuchung kann man die Kopfnerven kontrollieren und eventuelle Hinweise finden. Auf jeden Fall sollte der Hund allgemein klinisch sehr gut untersucht werden, auch Kreislauf- oder Stoffwechsel bedingte Erkrankungen wie Herzprobleme, Diabetes u. a. könnten das Taumeln und das Desorientiert sein erklären. Die geweiteten Pupillen sind eventuell eine Folgereaktion. Wenn das Herz in Ordnung ist, würde ich über verwässertes Futter die Flüssigkeitsaufnahme vorsichtig steigern, da dies bei einem Vestibularsyndrom sehr wichtig ist. Die Behandlung besteht ja auch häufig aus Infusionstherapie über mehrere Tage bis sich die Symptome bessern. Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau K., um eine genauere Diagnose zu stellen oder einen Tumor auszuschließen, braucht man sehr wahrscheinlich eine CT-Untersuchung. In einer neurologischen Untersuchung kann man die Kopfnerven kontrollieren und eventuelle Hinweise finden. Auf jeden Fall sollte der Hund allgemein klinisch sehr gut untersucht werden, auch Kreislauf- oder Stoffwechsel bedingte Erkrankungen wie Herzprobleme, Diabetes u. a. könnten das Taumeln und das Desorientiert sein erklären. Die geweiteten Pupillen sind eventuell eine Folgereaktion. Wenn das Herz in Ordnung ist, würde ich über verwässertes Futter die Flüssigkeitsaufnahme vorsichtig steigern, da dies bei einem Vestibularsyndrom sehr wichtig ist. Die Behandlung besteht ja auch häufig aus Infusionstherapie über mehrere Tage bis sich die Symptome bessern. Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt