zurück zur Übersicht Borreliose beim Hund 08.01.2016 von Annika L. Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin gerade dabei mir einen Hund aus dem Tierheim zu holen. Der Hund ist ca. ein Jahr alt. Bei dem Geschwisterhund wurde Borreliose festgestellt und daraufhin wurde auch bei ihr ein Test gemacht, welcher positiv war. Nun bekommt der Hund ein Antibiotikum gegen die Krankheit. Ich habe mich daraufhin im Internet versucht etwas schlau zu machen, stoße aber immer wieder auf widersprüchliche Aussagen. Ist die Krankheit vollständig heilbar bzw. gibt es Spätfolgen bei dieser Krankheit? Hat der Hund überhaupt eine Borreliose? Sollte ich das Risiko eingehen, ein solches Tier zu adoptieren? Mit freundlichen Grüßen Annika L. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau L., tja, mit der Borreliose ist das so eine Sache ... Um eine aktuell vorhandene Infektion mit Erregern wie z. B. Borrelien nachzuweisen, braucht man im Grunde einen Erregernachweis z. B. aus einer Hautprobe oder einem Gelenkspunktat. Dies wird in der Tiermedizin oft nicht gemacht. Wenn der Hund im Blut einen Antikörperspiegel (= Titer) gegen Borrelien hat, bedeutet das nur, dass dieser Patient mal in seinem Leben mit Borrelien Kontakt hatte. Es bedeutet meist nicht, dass er an Borreliose erkrankt ist und die eventuell vorhandenen Symptome durch eine Infektion mit Borrelien hervorgerufen werden. Oft wird es so gehandhabt, dass wenn die klinischen Symptome für eine Borreliose passen und gleichzeitig ein entsprechender Titer vorliegt, man mit einem geeigneten Antibiotikum behandelt. Borrelien haben leider die Eigenart, sich im Körper in bestimmte Nischen zurückzuziehen, wo sie durch die Gabe von Medikamenten nicht abgetötet werden. Daher können immer wieder Beschwerden aufkommen. Außerdem bewirken diese Bakterien im Körper eine immunvermittelte Reaktion, die zu Beschwerden (z. B. chronischen Gelenksveränderungen oder Nierenproblemen) führen können. Daher ist vielleicht im Zweifelsfall (also ohne direkten Nachweis der Erreger) die verdachtsweise Gabe eines Antibiotikums das geringere Übel. Aber hierzu gibt es auch in Fachkreisen kontroverse Meinungen. Beste Grüße, Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau L., tja, mit der Borreliose ist das so eine Sache ... Um eine aktuell vorhandene Infektion mit Erregern wie z. B. Borrelien nachzuweisen, braucht man im Grunde einen Erregernachweis z. B. aus einer Hautprobe oder einem Gelenkspunktat. Dies wird in der Tiermedizin oft nicht gemacht. Wenn der Hund im Blut einen Antikörperspiegel (= Titer) gegen Borrelien hat, bedeutet das nur, dass dieser Patient mal in seinem Leben mit Borrelien Kontakt hatte. Es bedeutet meist nicht, dass er an Borreliose erkrankt ist und die eventuell vorhandenen Symptome durch eine Infektion mit Borrelien hervorgerufen werden. Oft wird es so gehandhabt, dass wenn die klinischen Symptome für eine Borreliose passen und gleichzeitig ein entsprechender Titer vorliegt, man mit einem geeigneten Antibiotikum behandelt. Borrelien haben leider die Eigenart, sich im Körper in bestimmte Nischen zurückzuziehen, wo sie durch die Gabe von Medikamenten nicht abgetötet werden. Daher können immer wieder Beschwerden aufkommen. Außerdem bewirken diese Bakterien im Körper eine immunvermittelte Reaktion, die zu Beschwerden (z. B. chronischen Gelenksveränderungen oder Nierenproblemen) führen können. Daher ist vielleicht im Zweifelsfall (also ohne direkten Nachweis der Erreger) die verdachtsweise Gabe eines Antibiotikums das geringere Übel. Aber hierzu gibt es auch in Fachkreisen kontroverse Meinungen. Beste Grüße, Anette Fach