zurück zur Übersicht Verhaltensauffälligkeiten 01.05.2016 von Anja S. Sehr geehrter Tierarzt, ich arbeite in einem Tierheim und habe dort seit einiger Zeit eine "Projektkatze", mit der ich regelmäßig arbeite. Derzeit ist Hovis, ca. 3 Jahre alt, kam als Streuner ins Heim, nicht vermittlungsfähig aufgrund gewisser Verhaltensauffälligkeiten. Wenn er direkten Kontakt mit anderen Katzen oder auch Menschen hat, ist er für ca. eine Stunde (maximal 1,5 Stunden) friedlich, ausgeglichen, verspielt und aufgeschlossen (selbst wenn andere Katzen ihn anfauchen oder anknurren). Dann scheint sich quasi ein Schalter bei ihm umzulegen, er wirkt gestresst und überfordert und wird plötzlich ohne erkennbaren Grund aggressiv gegenüber dem, der in diesem Moment in seiner Nähe ist. Dieses Verhaltensmuster und die Überforderung nach einer gewissen Zeit unter vielen wechselnden Sinneseindrücken stellt sich kontinuierlich dar. Meine Frage ist, ob es eine Form von ADHS/ ADS in Katzen gibt (das Verhalten erinnert an Kinder mit ADHS/ ADS, mit denen ich vor einigen Jahren sehr intensiv gearbeitet habe, und resultiert dort aus der Tatsache, dass bestimmte Filter im Gehirn nicht oder nur sehr ungenügend Sinneseindrücke ausfiltern, wodurch eine "Input-Überforderung" entsteht. Diese Überforderung stellt sich bei Menschen in Unruhe/Aggression oder plötzlicher Teilnahmslosigkeit/Rückzug dar.) Wenn dem so ist, gibt es eine Behandlungsmöglichkeit / effektive Methode, mit Hovis zu arbeiten? Wenn dem nicht so ist, was könnte es dann sein und gibt es Behandlungs- oder Trainingsmöglichkeiten? Kann ich irgendwo dazu genauer nachlesen? Vielen Dank für Ihre Bemühungen. Mit freundlichen Grüßen Anja S. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau S., ich denke, die erste Maßnahme ist, den Kater nicht zu überfordern. Das bedeutet, wenn er nach 1,5 Stunden überfordert ist, dass man dann die Gemeinschaft mit anderen Tieren und Menschen auf eine Stunde begrenzt. Außerdem kann man nicht grundsätzlich erwarten, dass er gegenüber anderen Katzen gelassen bleibt. Es kann sein, dass ihm eine einzige Katze als Gesellschaft reicht. Es gibt auch Katzen, die besser als Einzelkatzen zu halten sind. Freigang sollte dann aber gewährleistet sein. Auf der Seite www.gtvmt.de finden Sie in Verhaltenstherapie ausgebildete Tierärzte in Ihrer Nähe. Viele Grüße B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau S., ich denke, die erste Maßnahme ist, den Kater nicht zu überfordern. Das bedeutet, wenn er nach 1,5 Stunden überfordert ist, dass man dann die Gemeinschaft mit anderen Tieren und Menschen auf eine Stunde begrenzt. Außerdem kann man nicht grundsätzlich erwarten, dass er gegenüber anderen Katzen gelassen bleibt. Es kann sein, dass ihm eine einzige Katze als Gesellschaft reicht. Es gibt auch Katzen, die besser als Einzelkatzen zu halten sind. Freigang sollte dann aber gewährleistet sein. Auf der Seite www.gtvmt.de finden Sie in Verhaltenstherapie ausgebildete Tierärzte in Ihrer Nähe. Viele Grüße B. Schmidt