zurück zur Übersicht Kokzidiose/Wurmbefall 27.05.2016 von Michaela K. Hallo ihr Lieben! Erst mal danke für euren tollen Dienst. Nun meine Frage: Es handelt sich um ca. acht Wochen alte Zwergkaninchen. Ich habe sie vorbeugend gegen Kokzidiose behandelt (mit Bayokox) entsprechend dem Gewicht. Nun hat mein Vater sie am selben Tag entwurmt, allerdings weiß ich nicht mit welchem Mittel. Mein Tierarzt sagte mir einst, dass es zwischen Kokzidiosemittel und Wurmmittel mindestens zwei Tage Pause sein müssen, da es sonst sogar tödlich sein könne. 1. Stimmt das wirklich? 2. Was tue ich nun am besten, dass die Zwerge keinen Schaden davon tragen. Habe sie nun auf Stroh/Heu/Wasser Diät gesetzt und sie haben im Moment Ausgangssperre. Danke für eure Hilfe LG Ela Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau K., das hört ein Tierarzt natürlich nicht gerne, dass Sie Ihre Tiere ohne sichere Diagnose bzw. ohne pathologischen Befund mit verschreibungspflichtigen und für diese Tierart nicht zugelassenen Mitteln selbst behandeln. Dieses Vorgehen birgt nämlich erhöhte Risiken für die Tiere ... Ich würde so junge Kaninchen nicht auf Verdacht mit einem Kokzidiostatikum behandeln. Das sind schon "starke" Medikamente für die empfindlichen Pflanzenfresser. Und Jungtiere sind bei jeder Tierart immer besonders gefährdet und empfindlich. Ein Befall mit Kokzidien sollte besser tierärztlich diagnostiziert (durch eine einfache Kotuntersuchung) werden. Wenn kein Parasitennachweis gelingt, kann der Tierarzt unter Berücksichtigung der Gesamtsituation des Tieres eine Verdachtsbehandlung einleiten, wenn er dies für unerlässlich hält. Dasselbe gilt im Grunde auch für einen Befall mit anderen Magendarmparasiten. Hier ist es vielleicht auch bei Kaninchen schon eher üblich (aber auch nicht unstrittig), dass die Tiere auf Verdacht in regelmäßigen Abständen entwurmt werden, auch wenn ein Befall nicht sicher nachgewiesen wurde (Drei-Tages-Kotprobe!). Aber auch hier kann es bei den Tieren gravierende unerwünschte Wirkungen nach der Verabreichung des Wurmmittels geben. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass eine gleichzeitige Verabreichung beider Mittel speziell bei Jungtieren eher zu unerwünschten Wirkungen führen kann. Dies könnte im schlechtesten Fall ein Verenden der Tiere sein. Daher würde ich Ihnen raten, zukünftig sicherheitshalber möglichst nur nach genauer tierärztlicher Diagnose die Tiere mit Medikamenten zu behandeln. Zum jetzigen Zeitpunkt können Sie erst mal nur abwarten und hoffen, dass alles gut geht. Ich drücke den Tieren die Daumen. Alles Gute und beste Grüße, Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau K., das hört ein Tierarzt natürlich nicht gerne, dass Sie Ihre Tiere ohne sichere Diagnose bzw. ohne pathologischen Befund mit verschreibungspflichtigen und für diese Tierart nicht zugelassenen Mitteln selbst behandeln. Dieses Vorgehen birgt nämlich erhöhte Risiken für die Tiere ... Ich würde so junge Kaninchen nicht auf Verdacht mit einem Kokzidiostatikum behandeln. Das sind schon "starke" Medikamente für die empfindlichen Pflanzenfresser. Und Jungtiere sind bei jeder Tierart immer besonders gefährdet und empfindlich. Ein Befall mit Kokzidien sollte besser tierärztlich diagnostiziert (durch eine einfache Kotuntersuchung) werden. Wenn kein Parasitennachweis gelingt, kann der Tierarzt unter Berücksichtigung der Gesamtsituation des Tieres eine Verdachtsbehandlung einleiten, wenn er dies für unerlässlich hält. Dasselbe gilt im Grunde auch für einen Befall mit anderen Magendarmparasiten. Hier ist es vielleicht auch bei Kaninchen schon eher üblich (aber auch nicht unstrittig), dass die Tiere auf Verdacht in regelmäßigen Abständen entwurmt werden, auch wenn ein Befall nicht sicher nachgewiesen wurde (Drei-Tages-Kotprobe!). Aber auch hier kann es bei den Tieren gravierende unerwünschte Wirkungen nach der Verabreichung des Wurmmittels geben. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass eine gleichzeitige Verabreichung beider Mittel speziell bei Jungtieren eher zu unerwünschten Wirkungen führen kann. Dies könnte im schlechtesten Fall ein Verenden der Tiere sein. Daher würde ich Ihnen raten, zukünftig sicherheitshalber möglichst nur nach genauer tierärztlicher Diagnose die Tiere mit Medikamenten zu behandeln. Zum jetzigen Zeitpunkt können Sie erst mal nur abwarten und hoffen, dass alles gut geht. Ich drücke den Tieren die Daumen. Alles Gute und beste Grüße, Anette Fach