zurück zur Übersicht Ehrlichiose 27.05.2016 von Jana Z. Hallo, heute waren wir im Tierheim, um uns einen Hund anzuschauen, den ich im Internet entdeckt habe. Die Kleine ist zwei Jahre alt und ein zuckersüße verspielte Maus. In dem Gespräch mit der Mitarbeiterin erwähnte sie eher nebenbei, dass die Kleine aus Spanien komme und Ehrlichiose hat. Für mich war dieser Begriff fremd. Da ich auch sonst mit Hunden noch nicht sehr viel Erfahrung habe und auch die Mitarbeiterin konnte mir zu dieser Krankheit keine wirklichen Informationen geben ... Nun sitze ich zu Hause, belese mich seit Stunden über dies Krankheit und es macht mich wahnsinnig! Ich würde die kleine Maus sehr gerne bei uns aufnehmen, jedoch weiß ich gerade nicht, was das Richtige ist bezüglich dieser Krankheit. Können Sie mir noch Tipps geben bzw. sagen, was auf mich zukommt?! Ist diese Krankheit für uns oder unsere zwei Katzen ansteckend?! Würden Sie so ein Tier bei sich aufnehmen?! Viele liebe Grüße, Jana Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau Z., das ist so eine Sache mit der Ehrlichiose ... Wenn bei dem Hund nur ein positiver Antikörperspiegel (= Titer) auf Ehrlichien vorlag, bedeutet dies lediglich, dass dieses Tier mit den Erregern Kontakt hatte. Es heißt erst mal nicht, dass es an Ehrlichiose erkrankt ist oder war oder erkranken wird. Denn viele Tiere haben einen Titer für bestimmte Erkrankungen, ohne jemals an der Krankheit zu erkranken. Infizierte Tiere können hierbei eine chronische Infektion entwickeln. Dies würde deutlich erhöhte Tierarztkosten für Sie bedeuten. Auch hat man dann ein krankes Tier zuhause, was auch wahrscheinlich eher eine verkürzte Lebenserwartung haben wird. Wenn dieser Hund jetzt eine akute Ehrlichiose hatte, die mit Antibiotika erfolgreich behandelt wurde, ist die Heilungsaussicht als gut einzuschätzen. Bei der Ehrlichiose/Anaplasmose gibt es verschiedene Varianten. Einige sind Zoonosen (Übertragung von Hund auf Mensch durch infiziertes Blut oder infizierte Tierkörper oder direkt von der Zecke auf den Menschen; die Zecken sind auch Erregerreservoir für Infektionen von Menschen). Ehrlichia canis soll nicht direkt vom Hund auf den Mensch übertragbar sein. Es wurde zumindest bisher nicht dokumentiert. Durch das vermehrte Reisen von Tieren in den Süden und das Verbringen von potentiell infizierten Tiere aus südlichen Ländern nach Nordeuropa, werden alle diese sog. Reisekrankheiten vermehrt in bisher nicht kontaminierte Gebiete gebracht. Dessen sollte man sich immer bewusst sein. Auch wenn es den Tieren im Süden eher schlechter geht als hier, werden durch das Einschleppen dieser Erkrankungen hier mehr Tiere an Krankheiten erkranken, die bisher in unseren Breiten noch nicht verbreitet waren. Grundsätzlich sollten alle Importtiere mit Titer immer eine dauerhafte Zeckenprophylaxe bekommen, damit diese Tiere nicht über neue Infektionen der Zecken hier zu einer Ausbreitung dieser unangenehmen Erkrankungen beitragen. Ob man so einen Hund bei sich aufnimmt, ist also eine sehr persönliche und individuelle Entscheidung, für die es meiner Meinung nach sowohl Pros als auch wichtige Contras gibt ... Beste Grüße, Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau Z., das ist so eine Sache mit der Ehrlichiose ... Wenn bei dem Hund nur ein positiver Antikörperspiegel (= Titer) auf Ehrlichien vorlag, bedeutet dies lediglich, dass dieses Tier mit den Erregern Kontakt hatte. Es heißt erst mal nicht, dass es an Ehrlichiose erkrankt ist oder war oder erkranken wird. Denn viele Tiere haben einen Titer für bestimmte Erkrankungen, ohne jemals an der Krankheit zu erkranken. Infizierte Tiere können hierbei eine chronische Infektion entwickeln. Dies würde deutlich erhöhte Tierarztkosten für Sie bedeuten. Auch hat man dann ein krankes Tier zuhause, was auch wahrscheinlich eher eine verkürzte Lebenserwartung haben wird. Wenn dieser Hund jetzt eine akute Ehrlichiose hatte, die mit Antibiotika erfolgreich behandelt wurde, ist die Heilungsaussicht als gut einzuschätzen. Bei der Ehrlichiose/Anaplasmose gibt es verschiedene Varianten. Einige sind Zoonosen (Übertragung von Hund auf Mensch durch infiziertes Blut oder infizierte Tierkörper oder direkt von der Zecke auf den Menschen; die Zecken sind auch Erregerreservoir für Infektionen von Menschen). Ehrlichia canis soll nicht direkt vom Hund auf den Mensch übertragbar sein. Es wurde zumindest bisher nicht dokumentiert. Durch das vermehrte Reisen von Tieren in den Süden und das Verbringen von potentiell infizierten Tiere aus südlichen Ländern nach Nordeuropa, werden alle diese sog. Reisekrankheiten vermehrt in bisher nicht kontaminierte Gebiete gebracht. Dessen sollte man sich immer bewusst sein. Auch wenn es den Tieren im Süden eher schlechter geht als hier, werden durch das Einschleppen dieser Erkrankungen hier mehr Tiere an Krankheiten erkranken, die bisher in unseren Breiten noch nicht verbreitet waren. Grundsätzlich sollten alle Importtiere mit Titer immer eine dauerhafte Zeckenprophylaxe bekommen, damit diese Tiere nicht über neue Infektionen der Zecken hier zu einer Ausbreitung dieser unangenehmen Erkrankungen beitragen. Ob man so einen Hund bei sich aufnimmt, ist also eine sehr persönliche und individuelle Entscheidung, für die es meiner Meinung nach sowohl Pros als auch wichtige Contras gibt ... Beste Grüße, Anette Fach