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Epilepsie

von Irmgard W.

Mein Hund, Malteser Yorky Mix, zwei Jahre, lebt bei mir seit ca. vier Monaten. Sein Frauchen hat ihn einfach weggegeben, sie wollte ihn nicht mehr haben, angeblich aus Zeitmangel. Ich hatte den Kleinen ca. 14 Tage. Er bekam den ersten Anfall. Für mich schrecklich, ich kannte so etwas bei Tieren nicht, obwohl ich schon immer einen Hund habe. Es lebt auch noch ein Harvi bei mir. Die Anfälle nahmen ständig zu, es waren am Tag mehrere Anfälle. Ich ging dann zu meiner Tierärztin, wo er bei der Behandlung wieder einen Anfall bekam und sie sagte, das ist Epilepsie, und er bekam gleich das Medikament Luminaletten 15 mg 2x tägl. eine Tabl. Seit er das Medikament bekommt, ist kein Anfall mehr aufgetreten. Nun meine erste Frage: Kann der Hund diese Anfälle schon bei der ersten Besitzerin gehabt haben, und sie hat es mir verschwiegen oder können Anfälle von heute auf morgen auftreten? Meine zweite Frage: Er hatte am letzten Tag, bevor er das Medikament bekam, mehrere schwere Anfälle gehabt´. Ist es möglich, dass dadurch in seinem Kopf Veränderungen geschehen sind? Er ist ab und zu unsauber geworden, besser gesagt, als er zu mir kam, war er auch unsauber. Wusste ich nicht, bekam ihn aber binnen drei Wochen sauber. Aber jetzt macht er ab und zu wieder in die Wohnung, aber nur nachts, obwohl er um ca. 22 Uhr zum letzten Mal rausgeht und früh um 5 Uhr schon wieder. Kann das mit dem Kopf zusammenhängen? Sonst ist er wieder fit, frisst und spielt, ist aber übermäßig anhänglich, rennt mir immer hinterher. Mein Harvi fühlt sich bestimmt schon benachteiligt, aber so ist das nicht. Können auch Verlassungsängste der Auslöser für die Anfälle sein? Kann ich ihn behandeln wie einen normalen Hund? Bitte geben Sie mir bald eine Antwort.

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau W., klar, kann der Hund die Anfälle bereits bei der Vorbesitzerin gehabt haben. Das muss aber nicht sein. Die Anfälle können auch jetzt neu und plötzlich aufgetreten sein. Das Medikament Luminal braucht mehrere Wochen, bis ein stabiler Wirkspiegel im Blut erreicht ist. Etwa ein Drittel der behandelten Hunde wird anfallsfrei, bei einem Drittel wird es zumindest besser, bei einem Drittel zeigt sich keine Veränderung der Symptomatik. Ihr Haustierarzt sollte mit Ihnen das Vorgehen während der Therapie besprechen. Durch wiederholte Blutuntersuchungen wird die Konzentration des Mittels im Blut eingestellt. Sollte es trotz Maximaldosierung nach 3-4 Wochen immer noch zu Anfällen kommen, kann das Mittel entweder gewechselt werden (Imepitoin) oder es wird ein weiteres Medikament (Kaliumbromid). Grundsätzlich wäre es immer gut, wenn nicht nur symptomatisch behandelt wird, sondern am besten vor dem Einsatz von Medikamenten die Ursache der Krampfanfälle diagnostisch abgeklärt würde (u. a. Blutuntersuchungen, Schichtaufnahmen Kopf, Liquorpunktion). Denn es gibt auch Ursachen für Krampfanfälle, die spezifisch und anders behandelt würden, als mit den oben genannten Mitteln. Auch dies sollten Sie für den Einzelfall mit Ihrem Hund mit dem behandelnden Tierarzt besprechen. Je Art von Stress, z. B. auch Verlustängste, können theoretisch weitere oder erneute Anfälle begünstigen. Dennoch würde ich den Hund im Grunde wie eine normalen Hund behandeln (Zuwendung, Bewegung draußen, Spiel, Spaß, Kopfarbeit ...). Alles Gute und beste Grüße, Anette Fach

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