zurück zur Übersicht Leistenhoden beim Mops 30.10.2016 von Silvia K. Sehr geehrtes Tasso-Ärzteteam, unser Mopswelpe, der aus einer strengen Körzucht des Deutschen Mopsclubs stammt, wird übernächste Woche 6 Monate alt. Leider ist sein linker Hoden bis dato noch nicht in den Hodensack abgestiegen, er liegt sicht- und tastbar unter der Haut, ca. 4cm von seinem "Ziel" entfernt neben der Penisbasis in der Leiste. Was ich gerade im Internet zu diesem Thema gelesen habe, hat mich sehr verwirrt und erschreckt. Unterm Strich habe ich zwei Fragen: 1.) bis wann ist noch mit einer Senkung zu rechnen und 2.) kann etwas noch vor der baldigen Schließung des Leistenringes getan werden (Medikamente oder Massage), um diesen Prozess zu unterstützen? Über Ihren Rat würde ich mich sehr freuen. Herzlichen Dank im Voraus. Viele Grüße Silvia K. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau K., mit sechs Monaten ist der Hodenabstieg sicher abgeschlossen. Im Grunde kann man bereits von Kryptorchismus sprechen, wenn der Hoden im Alter von 8-10 Wochen nicht im Hodensack gelagert ist. Die Erkrankung ist erblich. Es gibt Techniken mittels Hormongaben (Erfolg unsicher und hier auch vom Zeitpunkt viel zu spät) oder chirurgische Eingriffe, die den oder die Hoden an den anatomisch richtigen Platz bringen sollen. Dies ist aber medizinisch höchst fraglich, da kryptorchide Hoden verändert sind (keine Spermienproduktion). Kryptorchide Hoden neigen dazu, tumorös zu entarten. Da dieses Merkmal erblich ist und zu Problemen der Folgegenerationen und potentiell zu Tumorerkrankungen des jeweiligen Tieres führt, sollten kryptrorchide Tiere zumindest für den betroffenen Hoden kastriert werden und definitiv nicht zur Zucht verwendet werden. Beste Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau K., mit sechs Monaten ist der Hodenabstieg sicher abgeschlossen. Im Grunde kann man bereits von Kryptorchismus sprechen, wenn der Hoden im Alter von 8-10 Wochen nicht im Hodensack gelagert ist. Die Erkrankung ist erblich. Es gibt Techniken mittels Hormongaben (Erfolg unsicher und hier auch vom Zeitpunkt viel zu spät) oder chirurgische Eingriffe, die den oder die Hoden an den anatomisch richtigen Platz bringen sollen. Dies ist aber medizinisch höchst fraglich, da kryptorchide Hoden verändert sind (keine Spermienproduktion). Kryptorchide Hoden neigen dazu, tumorös zu entarten. Da dieses Merkmal erblich ist und zu Problemen der Folgegenerationen und potentiell zu Tumorerkrankungen des jeweiligen Tieres führt, sollten kryptrorchide Tiere zumindest für den betroffenen Hoden kastriert werden und definitiv nicht zur Zucht verwendet werden. Beste Grüße Anette Fach