Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt
Sehr geehrte Frau M.,
ich würde über einen längeren Zeitraum nicht ausschließlich Fleisch füttern. Wenigstens sollte eine Mischung aus roh püriertem Gemüse dazu gegeben werden. Es sollten nicht mehr als 80 % Fleisch sein, dazu 20 % Gemüse. Außerdem braucht sie eigentlich grünen Pansen und Innereien sowie ergänzend zum recht mageren Pferdefleisch Fett (damit sind keine Öle gemeint) sowie Kräuter, eine berechnete Menge Calcium und gelegentlich Algen. Sie können sich gut an den Barf-Ratschlägen von Swanie Simon orientieren.
Ich bin mir nicht sicher, ob man die rote Haut wirklich auf das Pferdefleisch zurückführen kann. Ich würde den Gedanken in Betracht ziehen, ausgewogen zu barfen, also in Ergänzung mit verschiedenen Gemüsen, die man ja nach und nach um eine weitere Gemüsesorte erweitern kann und Kartoffeln sowie den nötigen Ergänzungen beim Barfen. Ein Mangel durch unausgewogene Fütterung würde die Hautproblematik auch verschlechtern. Vielleicht muss man noch nach anderen Gründen für die rote Haut suchen. Mittels Blutuntersuchung kann man im Screeningtest schon mal die Gruppen Pollen, Flohspeichel, Milben und Pilzsporen abklären lassen.
Außerdem würde ich ihr ein Probiotikum dazu geben. Ich nehme an, dass ihr Hund mit Fenbendazol oder Metronidazol gegen die Giardien behandelt wird? Man sollte keine übermäßige Angst vor der medikamentellen Behandlung haben.
Sobald ein negativer Befund vorliegt, würde ich auch Kohlenhydrate in Form von gekochten Kartoffeln dazu geben. Ich nehme an, dass der Energiegehalt sonst zu niedrig für einen jungen Hund ist.
Außerdem wäre es interessant zu wissen, ob Sie auch eine Blutuntersuchung auf Reisekrankheiten (Leishmaniose mit Eiweißelektrophorese, Babesien, Ehrlichiose) haben durchführen lassen. Veränderte Blutwerte könnten auf eine Infektion hindeuten.
Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt