Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt
Liebe Frau S.,
eine Futtermittelallergie bzw. -unverträglicheit kann man über ein Blutanalyse, aber bei manchen Tieren besser über eine Ausschlussdiät diagnostizieren.
Bei einer Ausschlussdiät wird dem Hund über mindestens 8 Wochen eine Fleischsorte gefüttert, die er am besten noch nie im Leben oder wenigstens im letzten Vierteljahr nicht gefressen hat. Meistens wählt man Pferdefleisch oder Straussenfleisch. Dazu gibt man entweder gekochte Kartoffeln oder Pastinake oder Süßkartoffel. Man kann für den Hund selbst kochen oder ein spezielles Dosenfutter mit nur diesen beiden Bestandteilen kaufen. Es dürfen keine weiteren Futterzusätze und keinerlei Leckerlies, die nicht dieser Eiweiß- und Kohenhydratquelle entsprechen, gefüttert werden. Ansonsten wäre die ganze Mühe umsonst.
Verschwinden die Durchfallsymptome innerhalb dieser 8 Wochen, nimmt man nach 8 Wochen für eine Woche täglich eine einzige neue Nahrungsquelle dazu, z.B. Kaninchenfleisch. Treten erneut Symptome wie Durchfall oder Juckreiz auf, kehrt man bis zum Verschwinden der Symptome zur Ausschlussdiät zurück. So testet man sich durch alle Nahrungsmittel, die man seinem Hund eventuell füttern möchte.
Es ist aber so, dass Durchfall viele verschiedene Ursachen haben kann; Durchfall ist nur das Symptom. Daher kann es sein, dass der Allergiebefund auf Rindfleisch auch ein Zufallsbefund sein kann bzw. nicht die alleinige Ursache gewesen war. Hunde können bei stabiler Darmflora eine allergische Komponente kompensieren, solange keine weiteren Ursachen dazu kommen. Ebenso können Viren, Parasiten, auch Giardien!, Bakterien und Pilze im Darm eine Durchfallerkrankung auslösen. Deshalb ist ebenso eine Kotuntersuchung anzuraten. Für den Nachweis von Giardien sollte unbedingt eine Sammelkotprobe untersucht werden.
Ein weiterer Grund für wiederkehrenden Durchfall kann eine Entzündung oder Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse sein. Es ist jetzt wichtig, dass bei Ihrem Hund nun systematisch abgeklärt wird, wo der Durchfall herkommt.
Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt