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Tigerkatze weiblich

von Fa. CE

Hallo, ich habe eine 16 Jahre alte weibliche Wohnungskatze. Der Arzt meinte, sie könne teilweise ein Wildfang sein. Seit zwei Jahren habe ich Semintra und ein Pulver Ipaktine gegeben für die Niere, dies hat sie gut vertragen. Auch das Nierenfutter. Seit einigen Wochen war sie total wesensverändert.  Schaute anders, schaute nicht mehr richtig, lag nicht mehr neben einem, bekam die Augen nicht so auf, schlief schon am Tag. Wegen der Hitze kämmte ich sie, und dabei bemerkte ich kahle Stellen, das Fell flog teilweise irgendwie aus. Die Haare wuchsen aber wieder nach. Wegen den Augen bin ich zum Tierarzt, der ein Blutbild machte, wo die Nierenwerte wieder ok waren, die restlichen Werte auch. Der Arzt meinte, sie habe eventuell Wasser im Bauch oder einen Tumor. Dies konnten wir aber nicht untersuchen, da die Katze zu gestresst war und eine blaue Zunge bekam. Der Arzt empfahl vorsorglich Vetmedin für eine 3,5 kg schwere Katze, Dreiviertel am morgen, Dreiviertel am Abend. Als ich dies gab, verschlechterte sich der Zustand in drei Tagen rasant. Ich setzte es ab. Sie machte oft neben das Klo, lag einmal in ihrem Urin, saß nur noch in der Ecke, beim Aufstehen schüttelte sie heftig die Hinterbeine aus. Später erschlaffte das hintere Bein und wirkte wie gelähmt oder schlapp, sie zog es nach. Essen und trinken war normal. Ein neuer Arztermin ergab, sie könne neue Herztabletten ausprobieren, den Bauch untersuchen oder nach einem Tumor suchen. Der Arzt entschied dann bei der Untersuchung, man schläfere sie ein. Da sie wohl in einer letzten Phase sei. Denken Sie, dass diese Entscheidung richtig war oder hätte man es noch Tage, Wochen zu Hause probieren sollen ? Als Laie kann ich kein Urteil sagen. Sie litt jedoch wohl auch sehr an der Sommerhitze und wollte auch nicht mehr so gestreichelt werden. Wenn ich sie auf den Schoß nahm, sprang sie in ihre Ecke. Sie hatte Futter von Royal Canin. Nierenfutter. Geschnurrt hat sie am letzten Tag auch noch beim Streicheln. Man hatte den Eindruck, sie schaut einem nicht mehr in die Augen. Bitte geben Sie mir einen Rat, ob der Arzt vorschnell oder falsch entschieden hat.

Nachtrag: Die Katze wurde von einer Assistentin und Helferin in den Bauch eingeschläfert. Dann kam die Zunge kurz heraus. Zu der Vorphase: Sie miaute nachts mehrmals, war reinlich, jedoch auch eigenwillig und kämpferisch. Sie kümmerte sich auch besonders um Zitzen und Hinterteil. Sie ist mit sechs bis acht Wochen abgegeben worden, kratzte gern. Sie war zuvor nie krank. War kastriert, weiblich und wurde vor zwei Jahren noch geimpft. Die Helferin sagte, sie sei stark dehydriert. Die Augen blickten gerade, jedoch nicht mehr der Person in die Augen. Sie war mir seelenverwandt und spiegelte oft genau meine Person. Stubenrein bis auf die letzten ca. zehn bis zwanzig KLogänge. Manchmal noch ins Klo, daneben mit Durchfall, oder in die Ecke und lag einmal darin, da nur noch wenig agil. Sie wollte mir immer etwas mitteilen und ich probiere es bis heute zu verstehen, wie viel wir zusammen erlebt haben. Bitte um Kopie und Rat. Ihre Geschwister, Mutter war schwarz-weiß, sie Tiger.

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau C.,

das was Sie von Ihrer lieben Katze schreiben, klingt schon nach einer schwerwiegenden Erkrankung. Es könnte sein, dass sie zusätzlich zu der Nierensituation auch eine Herzerkrankung mit Stauungsanzeichen und Gerinnselbildung entwickelt hat. Hier ist eine Therapie nur unterstützend möglich. Dies auch immer nur, solange es den Tieren klinisch, also von der Gesamtsituation gut geht. Wenn erstmal Futterverweigerung/schlechtes Fressen, Atembeschwerden bis hin zu Atemnot und auch Lähmungserscheinungen der Hinterhand auftreten, sollte man die Tiere dann doch kurzfristig einschläfern. Dann gibt es eigentlich keine sinnvollen Therapiemöglichkeiten mehr und die Tiere leiden. Von daher würde ich von hier mit den vorliegenden Informationen den Zeitpunkt des Einschläferns als gegeben einschätzen.

Das Medikament in die Bauchhöhle zu applizieren ist eine stressarme und meist schmerzfreie Variante für die Katzen. Sie brauchen dann eben einige Minuten bis das Mittel beginnt zu wikren und sie einschlafen, müssen aber nicht fixiert und in die Vene oder den Muskel gespritzt werden, was immer schmerzhafter und mit mehr Festhaltemaßnahmen verbunden ist.

Ich weiß, es ist immer ein großer Verlust, wenn ein geliebtes Tier stirbt. Eine tiefe Verbundenheit wird dennoch immer bleiben und nach einiger Zeit der Trauer werden uns vor allem die schönen Augenblicke wieder mehr präsent sein.

Alles Gute und beste Grüße

Anette Fach

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