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Hauskatze - Alleinhaltung - 16 Jahre

von Vanessa L.

Liebes Shelta-Team,   im vergangenen Jahr habe ich eine ältere Katze (Zoe) zu mir geholt. Kurz zu ihrer Geschichte:   Sie hatte bis vor 2 Jahren noch eine Schwester, mit der sie aufgewachsen ist und zusammengelebt hat. Diese ist aufgrund eines Tumors verstorben. Die Familie, die sie bis dahin hatte, bekam zwischenzeitlich noch Nachwuchs und das Kind machte es sich zur Aufgabe, Zoe durch die ganze Wohnung verfolgen - er fand sie nun mal sehr spannend, hat ihr dadurch aber keine Ruhe gegeben. Sie zog sich immer mehr zurück und fing an in die Wohnung zu urinieren. Tierärztlich wurde keine Blasenentzündung festgestellt, das Markieren somit als "Protestpinkeln" abgetan. Nachdem die Katzenbesitzerin erneut schwanger wurde, beschlossen sie, dass Zoe noch ein paar schöne und friedliche Jahre verbringen soll, sodass sie sie an meinen damaligen Partner und mich gegeben hatten (die beiden sind Arbeitskollegen). Seit August 2016 lebte Zoe nun also bei meinem ehemaligen Partner und mir. Seither hat sie immer wieder Blasenentzündungen und auch das Protestpinkeln hat sich etabliert (kann schon passieren, wenn ihr das Futter nicht schmeckt). Medizinisch wurde sie mehrfach durchgecheckt - es scheint wirklich psychisch bedingt zu sein. Da mein ehemaliger Partner im April ausgezogen ist und ich nun seit August mit ihr in einer neuen Wohnung lebe, hat sie innerhalb eines Jahres wirklich viele Veränderungen durchleben müssen. In der neuen Wohnung habe ich viel mit Feliway gearbeitet und nehme mir jeden Tag bewusst Zeit für sie. Trotzdem genügt es ihr nicht. Sie ist oft unruhig und kann nur schwer an einer Stelle sitzen bleiben. Außerdem "meckert" sie viel und pinkelt mir ständig auf meinen Teppich in der Küche oder manchmal auch ins Bett.   Die Frage, die ich mir stellte: zeigt sie diese Verhaltensweisen ggf. aufgrund der Einzelhaltung? Wie gesagt, bis vor 2 Jahren lebte sie noch mit ihrer Schwester zusammen. Erscheint die Anschaffung einer 2. Katze sinnvoll, wenn die andere Katze schon 16 Jahre alt ist? Falls ja: ist euer Erfahrung nach eher eine jüngere oder genauso alte Katze ergänzender?   Ich freue mich über eure Einschätzung.   Viele Grüße   Vanessa L.

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Liebe Frau L.,

meiner Erfahrung nach muss man es ausprobieren, ob Ihre Katze sich nach Gesellschaft sehnt oder nicht. Vielleicht fehlt ihr wirklich die Schwester, da sie ja zeitlebens nicht alleine war. Damit die Gesellschaftung auch gut funktioniert, ist es sinnvoll, sich professionelle Unterstützung dazu zu holen, bevor zwei fremde Katzen einfach zusammen gesetzt werden. Das geht nämlich oft schief. Ein Katzenpsychologe kann vor Ort in Ihrer Wohnung auch beurteilen, ob es stressauslösende Faktoren gibt, die aus Katzensicht zumindest, das Wohlbefinden beeinträchtigen. Oft unterscheidet sich die Sichtweise der Katze sehr von der des Menschen. Ein richtiges Protestpinkeln gibt es nämlich nicht. Es zeigt eher an, dass entweder eine organische Krankheit vorliegt oder die Katze versucht, ihr Revier zu markieren. Im Rahmen einer professionellen Verhaltensberatung bekommen Sie gezeigt, wo es sinnvoll ist, der Katze zum Beispiel durch Kratzbretter Alternativen zum Markieren durch Pinkeln zu geben. Die Katze muss auch an das Kratzbrett gewöhnt werden; spielerisch bringt man sie dazu, erste Krallenmarkierungen auch auf dem liegenden, dann am stehenden Brett zu verursachen.

Viele Grüße

Bettina Schmidt

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