zurück zur Übersicht entzündete Schleimhäute (Zwergkaninchen) 24.02.2010 von Ulf S. Eines unserer Zwergkaninchen hat seit einem viertel Jahr offene Stellen um das Maul, an der ganzen Nase und am Darmausgang. (Vor einem Jahr wurde ein Ekzem erfolgreich mit Gingisan behandelt) Unsere Tieräztin hat es schon mit Kortison versucht (per injektion und Salbe). Das hat sie abgebrochen, da von dem Kaninchen viel Wasser getrunken wurde. Danach wurde es noch mit einer "homöopathischen Kortisonersatzsalbe" behandelt. Jetzt versuchen wir 2x täglich mit einer Kamillenlösung die Kruste einzuweichen und dann abzukratzen und die dann wieder offene Wunde mit einer Salbe (Gingisan) zu behandeln. Bisher (eine Woche) ohne erkennbaren Erfolg. Vorher hatten beide Kaninchen Koksidien, die aber erfolgreich behandelt wurden. Zwischenzeitlich hatten wir auch eine Allergie befürchtet und haben die Kaninchen aus dem Stall in die Wohnung geholt, das Streu gewechselt, Futter gewechselt und jetzt auch statt des Leitungswassers Mineralwasser genommen. Wir und die Tierärztin sind ratlos und die Behandlungideen sind auch ausgegangen. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrter Herr S., an erster Stelle sollten Zahn- und Kiefererkrankungen ausgeschlossen werden, da diese bei Kaninchen recht häufig vorkommen. Als nächsten Schritt würde ich ein Tesafilmabklatschpräparat von den betroffenen, allerdings unbehandelten Stellen nehmen sowie ein oder mehrere Hautgeschapsel. Damit können parasitäre Infektionen erkannt werden. Eventuell ist auch eine Pilzuntersuchung sinnvoll. Es gibt eine Erkrankung des Kaninchen, die sich Kaninchensyphilis nennt bzw. Spirochätose. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die v.a. den Nasen und Mundbereich sowie den Anogenitalbereich betrifft. Hier entsteht Haarausfall, Rötungen, Ödeme und Bläschenbildung, die sich zu Krusten und Ulzera entwickeln können. Der Erreger kann nur mittels Dunkelfeldmikroskopie und spezieller Färbung in einem Hautgeschabsel dargestellt werden. Die Behandlung erfolgt mittels Antibiose, (nur gespritzt, nicht oral,)wobei auf die Stabilisierung der empfindlichen Darmflora vom Kaninchen zu achten ist. Falls die oben genannten Hautuntersuchungen kein anderes Ergebnisse erbringen, könnte es sich um diese Erkrankung handeln. Ebenso würde ich einen möglicherweise wiederholten Kokzidienbefall ausschließen sowie grundsätzlich auf eine rohfaserreiche Ernährung achten. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrter Herr S., an erster Stelle sollten Zahn- und Kiefererkrankungen ausgeschlossen werden, da diese bei Kaninchen recht häufig vorkommen. Als nächsten Schritt würde ich ein Tesafilmabklatschpräparat von den betroffenen, allerdings unbehandelten Stellen nehmen sowie ein oder mehrere Hautgeschapsel. Damit können parasitäre Infektionen erkannt werden. Eventuell ist auch eine Pilzuntersuchung sinnvoll. Es gibt eine Erkrankung des Kaninchen, die sich Kaninchensyphilis nennt bzw. Spirochätose. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die v.a. den Nasen und Mundbereich sowie den Anogenitalbereich betrifft. Hier entsteht Haarausfall, Rötungen, Ödeme und Bläschenbildung, die sich zu Krusten und Ulzera entwickeln können. Der Erreger kann nur mittels Dunkelfeldmikroskopie und spezieller Färbung in einem Hautgeschabsel dargestellt werden. Die Behandlung erfolgt mittels Antibiose, (nur gespritzt, nicht oral,)wobei auf die Stabilisierung der empfindlichen Darmflora vom Kaninchen zu achten ist. Falls die oben genannten Hautuntersuchungen kein anderes Ergebnisse erbringen, könnte es sich um diese Erkrankung handeln. Ebenso würde ich einen möglicherweise wiederholten Kokzidienbefall ausschließen sowie grundsätzlich auf eine rohfaserreiche Ernährung achten. Mit freundlichen Grüßen B. Schmidt