zurück zur Übersicht Katzenschnupfen 11.03.2018 von Talisha L. Hallo Zusammen:) Ich habe mal eine Frage zur Diagnose Katzenschnupfen. Meine Eltern haben zwei Kitten aus einer schlechten Zucht adoptiert. Die Aussage der Züchterin zum röcheln und dem Rotznäschen der beiden kleinen war, dass sie auf die erste Impfung allergisch reagieren. Nach dem ersten Tierarztbesuch stellte sich heraus, dass die beiden kleinen stark unterernährt und erkältet sind und Antibiotika benötigen. Die Medikamente wurden vollständig verabreicht und der Besuch beim Tierarzt 10 Tage später ergab, dass die Kitten gesund sind. Zwei Wochen später sind wir nochmal zum Arzt, weil die Kitten wieder geniest und gehustet haben. Die Diagnose diesmal lautet Katzenschnupfen. Meine Frage dazu wäre, wie man Katzenschnupfen genau bestimmen kann? Es wurde nie Blut abgenommen oder irgendeine Probe von Schleim oder so genommen und eingeschickt.. Aber eine Imunkur wurde verordnet für 300 €. Ich hoffe, Sie können mir da weiterhelfen, oder mir sagen, an wen ich mich da wenden kann. Liebe Grüße, Talisha L. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau L., wenn die Kitten schon gleich zu Beginn "Rotznasen" hatten und geröchelt haben, also verschleimt waren, würde ich davon ausgehen, dass das keine allergische Reaktion auf eine Impfung war, sondern bereits zu diesem Zeitpunkt eine Infektion und Erkrankung mit Erregern des Katzenschnupfenkomplexes vorlag. Speziell wenn die Kitten in einem schlechten Pflege- und Ernährungszustand waren, erhärtet dies den Verdacht noch zusätzlich. Katzenschnupfen wird von mehreren Erregern hervorgerufen: Caliciviren, Herpesviren, Chlamydien, Mykoplasmen und Bordetellen. Der Antikörpernachweis im Blut hilft bei diesen Erregern leider nicht weiter, zumal die Tiere meist auch gegen Katzenschnupfen geimpft sind und keine einfache Unterscheidung zwischen Impfantikörpern und solchen durch eine natürliche Infektion möglich ist. Am besten wäre der Nachweis der Erreger durch Tupferprobenentnahmen von den Kopfschleimhäuten (Konjunktivalabstrich, Rachen-/Zungentupfer). Auch wenn sich auf den Tupferproben kein Erreger nachweisen lässt, kann es sich trotzdem um Katzenschnupfenerreger handeln. Bei solch kranken Tieren sollte auch immer Blut für einen FELV- und Katzenaidstest abgenommen werden. Alle diese Untersuchungen sollte eine Standard-Tierarztpraxis bei den Katzen durchführen können. Mit den Ergebnissen würde ich mich dann nochmal kritisch an die "Züchterin" wenden. Wenn Sie bereits selber sagen, es war eine "schlechte" Zucht und Sie letztendlich vermutlich kranke Tiere verkauft bekommen haben, würde ich das zuständige Veterinäramt informieren, damit diese der Sache nachgehen können. Diese Meldung wird immer anonym vom Veterinäramt angenommen, d.h. die Tierverkäufer bzw. Eigentümer der Tiere erfahren nicht, durch wen die Tierschutzbehörden auf sie aufmerksam geworden sind. Beste Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau L., wenn die Kitten schon gleich zu Beginn "Rotznasen" hatten und geröchelt haben, also verschleimt waren, würde ich davon ausgehen, dass das keine allergische Reaktion auf eine Impfung war, sondern bereits zu diesem Zeitpunkt eine Infektion und Erkrankung mit Erregern des Katzenschnupfenkomplexes vorlag. Speziell wenn die Kitten in einem schlechten Pflege- und Ernährungszustand waren, erhärtet dies den Verdacht noch zusätzlich. Katzenschnupfen wird von mehreren Erregern hervorgerufen: Caliciviren, Herpesviren, Chlamydien, Mykoplasmen und Bordetellen. Der Antikörpernachweis im Blut hilft bei diesen Erregern leider nicht weiter, zumal die Tiere meist auch gegen Katzenschnupfen geimpft sind und keine einfache Unterscheidung zwischen Impfantikörpern und solchen durch eine natürliche Infektion möglich ist. Am besten wäre der Nachweis der Erreger durch Tupferprobenentnahmen von den Kopfschleimhäuten (Konjunktivalabstrich, Rachen-/Zungentupfer). Auch wenn sich auf den Tupferproben kein Erreger nachweisen lässt, kann es sich trotzdem um Katzenschnupfenerreger handeln. Bei solch kranken Tieren sollte auch immer Blut für einen FELV- und Katzenaidstest abgenommen werden. Alle diese Untersuchungen sollte eine Standard-Tierarztpraxis bei den Katzen durchführen können. Mit den Ergebnissen würde ich mich dann nochmal kritisch an die "Züchterin" wenden. Wenn Sie bereits selber sagen, es war eine "schlechte" Zucht und Sie letztendlich vermutlich kranke Tiere verkauft bekommen haben, würde ich das zuständige Veterinäramt informieren, damit diese der Sache nachgehen können. Diese Meldung wird immer anonym vom Veterinäramt angenommen, d.h. die Tierverkäufer bzw. Eigentümer der Tiere erfahren nicht, durch wen die Tierschutzbehörden auf sie aufmerksam geworden sind. Beste Grüße Anette Fach