zurück zur Übersicht Sterilisieren Kastrieren 27.02.2010 von Monika S. Unsere Hündin ist 13 Wochen alt. Ich war mit ihr beim Tierarzt zum impfen. Der Arzt sage mir, wenn wir keine Welpen mit der Hündin haben möchten, sollten wir sie bevor sie das erste Mal läufig wird, kastrieren lassen. Was ist Ihre Meinung dazu? Da wäre sie ja noch kein Jahr alt. Ich habe eine Bernersennen - Schäferhündin Liebe Grüsse Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek Sehr geehrte Frau S. Generell ist die Kastration einer Hündin reine Einstellungssache, solange Sie gesund ist und keine Probleme mit dem Läufigkeitszyklus hat. Werden die Hündinnen vor der ersten Läufigkeit kastriert, sinkt die Gefahr der Mammatumore (Tumoren der Milchleiste) auf 0,5% des ursprünglichen Risikos, wird aber nicht „Null“. Findet die Kastration nach der ersten Läufigkeit statt, ist die Wahrscheinlichkeit bezüglich Mammatumore im Vergleich zu unkastrierten Hündinnen immer noch deutlich reduziert. Bei Hündinnen, die zum Blindenhund oder zum Schutzhund ausgebildet werden sollen, wird die Kastration nach der ersten Läufigkeit empfohlen, da das Lernverhalten dann besser sein soll. Ansonsten sollten auch die anderen Vor- und Nachteile für die Entscheidung in Betracht gezogen werden. Anbei die weiteren Vor und Nachteile einer Kastration: "Vorteile": •Ausbleiben der jährlichen einmalig oder zweimalig auftretenden Läufigkeit und den damit verbundenen "Unannehmlichkeiten". •Durch die Frühkastration ergeben sich keine wirklichen Nachteile für Ihren Hund. Die Kastration stellt einen einmaligen Eingriff da. •Spätere Probleme wie Tumore des weiblichen Genitaltraktes bzw. entzündliche Reaktionen (Pyometra = Gebärmuttervereiterung) können nicht mehr auftreten. "Nachteile": •Die unangenehmste Nebenwirkung stellt das Harnträufeln da. Meist äußert sich die Inkontinenz nur im Schlaf oder tritt nicht permanent in Erscheinung. Hunde mit einem Körpergewicht über 20 kg sind häufiger betroffen, als Hunde unter 20 kg. Diese Problematik kann jedoch in der Regel sehr gut medikamentell behandelt werden. •Gewichtszunahmen: Viele Hündinnen zeigen nach der Kastration erhöhten Futterverzehr bei gleichzeitiger besserer Futterverwertung, was zur schnellen und starken Gewichtzunahme führen kann. •Welpenfell: Vor allem bei Hunden mit langem glänzendem Fell kommt es in seltenen Fällen zu einem übermäßigen Wachstum des Wollhaares. •Ebenfalls wird vereinzelt ein kreisrunder Haarausfall im Bereich der Flankengegend beschrieben. •Insbesondere bei adipösen Hündinnen kann es nach der Kastration durch die Einziehung der Haut im Perinealbereich (Bereich zwischen Vulva und Anus) zu einer tiefen Faltenbildung kommen, in der sich hartnäckige Entzündungen festsetzen können. Sollten Sie sich bezüglich der Entscheidung nicht 100%ig sicher sein, warten Sie ab. Ihre Hündin ist gesund und Sie machen keinen Fehler, wenn Sie sich für die Entscheidung noch etwas Zeit lassen. Manchmal hilft die Erfahrung der ersten Läufigkeit´, eine Entscheidung sicher zu treffen… Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek
Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek Sehr geehrte Frau S. Generell ist die Kastration einer Hündin reine Einstellungssache, solange Sie gesund ist und keine Probleme mit dem Läufigkeitszyklus hat. Werden die Hündinnen vor der ersten Läufigkeit kastriert, sinkt die Gefahr der Mammatumore (Tumoren der Milchleiste) auf 0,5% des ursprünglichen Risikos, wird aber nicht „Null“. Findet die Kastration nach der ersten Läufigkeit statt, ist die Wahrscheinlichkeit bezüglich Mammatumore im Vergleich zu unkastrierten Hündinnen immer noch deutlich reduziert. Bei Hündinnen, die zum Blindenhund oder zum Schutzhund ausgebildet werden sollen, wird die Kastration nach der ersten Läufigkeit empfohlen, da das Lernverhalten dann besser sein soll. Ansonsten sollten auch die anderen Vor- und Nachteile für die Entscheidung in Betracht gezogen werden. Anbei die weiteren Vor und Nachteile einer Kastration: "Vorteile": •Ausbleiben der jährlichen einmalig oder zweimalig auftretenden Läufigkeit und den damit verbundenen "Unannehmlichkeiten". •Durch die Frühkastration ergeben sich keine wirklichen Nachteile für Ihren Hund. Die Kastration stellt einen einmaligen Eingriff da. •Spätere Probleme wie Tumore des weiblichen Genitaltraktes bzw. entzündliche Reaktionen (Pyometra = Gebärmuttervereiterung) können nicht mehr auftreten. "Nachteile": •Die unangenehmste Nebenwirkung stellt das Harnträufeln da. Meist äußert sich die Inkontinenz nur im Schlaf oder tritt nicht permanent in Erscheinung. Hunde mit einem Körpergewicht über 20 kg sind häufiger betroffen, als Hunde unter 20 kg. Diese Problematik kann jedoch in der Regel sehr gut medikamentell behandelt werden. •Gewichtszunahmen: Viele Hündinnen zeigen nach der Kastration erhöhten Futterverzehr bei gleichzeitiger besserer Futterverwertung, was zur schnellen und starken Gewichtzunahme führen kann. •Welpenfell: Vor allem bei Hunden mit langem glänzendem Fell kommt es in seltenen Fällen zu einem übermäßigen Wachstum des Wollhaares. •Ebenfalls wird vereinzelt ein kreisrunder Haarausfall im Bereich der Flankengegend beschrieben. •Insbesondere bei adipösen Hündinnen kann es nach der Kastration durch die Einziehung der Haut im Perinealbereich (Bereich zwischen Vulva und Anus) zu einer tiefen Faltenbildung kommen, in der sich hartnäckige Entzündungen festsetzen können. Sollten Sie sich bezüglich der Entscheidung nicht 100%ig sicher sein, warten Sie ab. Ihre Hündin ist gesund und Sie machen keinen Fehler, wenn Sie sich für die Entscheidung noch etwas Zeit lassen. Manchmal hilft die Erfahrung der ersten Läufigkeit´, eine Entscheidung sicher zu treffen… Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek