zurück zur Übersicht "Schleckprobleme unserer Hauskatze" 27.02.2010 von Susanne N. Hallo, hätte mal eine Frage, wir haben 2 Katzen aus dem Tierheim vor ca. 3 Jahren geholt, das Alter liegt jetzt bei ca. 5-6 Jahren. Unsere weibl. Katze ist sehr Dominat unser Kater sehr auf Menschen bezogen. Der Kater hat das Problem, dass er ca. nach einem ½ Jahr in unserem Haushalt anfing, sich krankhaft zu putzen, das heißt er putzt und schleckt sich, so dass ihm das Fell ausgeht und sich Stellen bilden, die zu nässen anfangen und sich schlimmstenfalls entzünden. Er ist dann auch nicht mehr zu stoppen, er schleckt wie ein Süchtiger und läßt sich nicht mehr davon abhalten, die Stellen variieren auch, einmal Pfote, einmal zwischen seinen Beinen, wo er gerade hinkommt. Wir waren mehrmals beim Tierarzt, haben ein großes Blutbild machen lassen, auf Parasiten und Flöhe untersuchen lassen - alles okay. Haben auch das Futter für ca. 1 Jahr umgestellt auf Antiallergikum, was leider auch keine Besserung brachte. Mittlerweile lassen wir ihm alle 1-2 Monate eine Spritze geben „Delvosteron“, was aber leider auf die Nieren geht. Was kann man dagegen machen, ich dachte an die Alternative vielleicht eine zusätzliche Katze mit aufzunehmen, mit der er besser harmoniert. Vielen Dank für Ihre Bemühungen Mit freundlichen Grüßen Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau N., das exzessive Schlecken bei Ihrem Kater kann psychisch bedingt sein. Meist erhöht sich der psychische Druck bei Katzen, je mehr Katzen in einem Haushalt leben. Von daher wäre die Idee einer weiteren Katze eher kontraproduktiv. Es ist wichtig, alles, was die Katze eventuell stressen könnte, zu ändern bzw. zu unterlassen. Manchmal helfen allerdings nur Psychopharmaka. Die viel häufigere Ursache für dieses Symptom ist aber eine zugrundeliegende Allergie (Flohspeichel, Futtermittel oder Umweltallergie). Das starke Schlecken ist dabei Ausdruck von Juckreiz bei der Katze. Sie schreiben, dass eine Ausschlussfütterung bereits durchgeführt wurde. Wichtig hierbei ist, mind. 12 Wo ausschliesslich das spezielle Futter zu füttern. Am besten ist eine selbstgekochte Diät aus z.B. Pferdefleisch oder Fisch und Süßkartoffel. Kommerzielle Diäten sind nur bei 2 von 3 Futtermittelallergikern erfolgreich. In der Testzeit darf die Katze nichts anderes fressen! Selbst wenn kein Flohbefall festgestellt wurde, sollte die Katze eine dauerhafte Flohprophylaxe erhalten. Auch sollten andere Parasitosen wie Cheyletiellenbefall durch eventuell mehrfache Haar- und Hautuntersuchungen ausgeschlossen werden. Eine Umweltallergie kann mit einem Intrakutan- oder Bluttest diagnostiziert werden. Sollte dieser Test positiv sein, ist eine allergen-spezifische Immuntherapie (ASIT) immer noch "schonender" als dauerhafte Hormongaben. Allerdings hilft die ASIT auch nicht in 100% der Fälle, so dass es dann letztendlich doch wieder auf eine symptomatische Therapie z.B. mit Steroiden, Cyclosporin oder Geschlechtshormonen hinausläuft. Ich würde aber immer erst die wahrscheinlichere Ursache Allergie/Parasitose abklären, bevor ich einen psychischen Grund annehme und auch behandeln würde. Herzliche Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau N., das exzessive Schlecken bei Ihrem Kater kann psychisch bedingt sein. Meist erhöht sich der psychische Druck bei Katzen, je mehr Katzen in einem Haushalt leben. Von daher wäre die Idee einer weiteren Katze eher kontraproduktiv. Es ist wichtig, alles, was die Katze eventuell stressen könnte, zu ändern bzw. zu unterlassen. Manchmal helfen allerdings nur Psychopharmaka. Die viel häufigere Ursache für dieses Symptom ist aber eine zugrundeliegende Allergie (Flohspeichel, Futtermittel oder Umweltallergie). Das starke Schlecken ist dabei Ausdruck von Juckreiz bei der Katze. Sie schreiben, dass eine Ausschlussfütterung bereits durchgeführt wurde. Wichtig hierbei ist, mind. 12 Wo ausschliesslich das spezielle Futter zu füttern. Am besten ist eine selbstgekochte Diät aus z.B. Pferdefleisch oder Fisch und Süßkartoffel. Kommerzielle Diäten sind nur bei 2 von 3 Futtermittelallergikern erfolgreich. In der Testzeit darf die Katze nichts anderes fressen! Selbst wenn kein Flohbefall festgestellt wurde, sollte die Katze eine dauerhafte Flohprophylaxe erhalten. Auch sollten andere Parasitosen wie Cheyletiellenbefall durch eventuell mehrfache Haar- und Hautuntersuchungen ausgeschlossen werden. Eine Umweltallergie kann mit einem Intrakutan- oder Bluttest diagnostiziert werden. Sollte dieser Test positiv sein, ist eine allergen-spezifische Immuntherapie (ASIT) immer noch "schonender" als dauerhafte Hormongaben. Allerdings hilft die ASIT auch nicht in 100% der Fälle, so dass es dann letztendlich doch wieder auf eine symptomatische Therapie z.B. mit Steroiden, Cyclosporin oder Geschlechtshormonen hinausläuft. Ich würde aber immer erst die wahrscheinlichere Ursache Allergie/Parasitose abklären, bevor ich einen psychischen Grund annehme und auch behandeln würde. Herzliche Grüße Anette Fach