zurück zur Übersicht Anwalt einschalten? 17.07.2013 von Nicole B. Hallo Fr. Fries, Ich benötige Ihren Rat, bezügl. eines Streits mit meiner Nachbarin. Meine Nachbarin wirft mir vor, dass mein Hund vo 'Morgens bis Abends' bellen würde. Aufgrund dessen habe ich im Flur eine Webcam montiert, um ihn zu überwachen, wenn ich nicht zuhause bin. Die Auswertung war lächerlich: Im Durchschnitt bellt er 2 mins/Tag, am 'schlimmsten' bellte er einmal (innerhalb eines Zeitraumes von 6 Wochen) 5 mins am Tag. Von der Erzählung meiner Nachbarin her, redet Sie angeblich mit Nachbarn über das Gebelle und ich könnte die Nachbarn fragen, diese würde es auch stören (bisher wurde ich darauf nicht angesprochen). Aufgrund dessen überlege ich mir, ob ich den Angriff nach vorne wage: Macht es Sinn eine Unterlassungserklärung (bzw. Anklage wegen Verleumdung) gegen Sie zu erwirken, damit sie nicht mehr behaupten darf, mein Hund würde viel bellen? Oder könnte das auch negative Auswirkungen für mich haben? Einen Gegenbeweis hätte ich ja, in Form der Videoaufnahmen. Herzlichen Dank bereits im Voraus, Nicole B. Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Im Sinne des Nachbarschaftsfriedens sollten Sie unbedingt eine gütliche Lösung -zunächst möglichst ohne Rechtsanwalt oder Gericht- finden. Zwar bellt Ihr Hund nachweislich nicht lange oder anhaltend über einen längeren Zeitraum (er ist also kein „Kläffer“). Anderseits ist das persönliche Empfinden der Nachbarin, die sich dadurch schließlich gestört fühlt, auch zu berücksichtigen. Fragen Sie die übrigen Nachbarn, ob sie sich tatsächlich auch gestört fühlen, oder ob Ihre Nachbarin dies nur behauptet. Versuchen Sie in einem Gespräch den Streit beizulegen und erklären ihr, dass Sie nachweisen können, dass der Hund nicht wie von ihr behauptet „von morgens bis abends“ bellt. Finden Sie auch heraus, ob das Bellen Ihres Hundes das eigentliche Problem ist oder dies nur vorgeschoben wird und die Nachbarin sich eigentlich über etwas anderes ärgert, sich aber nicht traut dies anzusprechen. Lässt sich die Situation nicht bereinigen, könnten Sie zunächst eine Streitschlichtung vor einem Schiedsamt versuchen. Weitere Informationen finden Sie unter www.schiedsamt.de. Sollte auch das erfolglos verlaufen, müssten Sie sich letztlich an einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin wenden.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Im Sinne des Nachbarschaftsfriedens sollten Sie unbedingt eine gütliche Lösung -zunächst möglichst ohne Rechtsanwalt oder Gericht- finden. Zwar bellt Ihr Hund nachweislich nicht lange oder anhaltend über einen längeren Zeitraum (er ist also kein „Kläffer“). Anderseits ist das persönliche Empfinden der Nachbarin, die sich dadurch schließlich gestört fühlt, auch zu berücksichtigen. Fragen Sie die übrigen Nachbarn, ob sie sich tatsächlich auch gestört fühlen, oder ob Ihre Nachbarin dies nur behauptet. Versuchen Sie in einem Gespräch den Streit beizulegen und erklären ihr, dass Sie nachweisen können, dass der Hund nicht wie von ihr behauptet „von morgens bis abends“ bellt. Finden Sie auch heraus, ob das Bellen Ihres Hundes das eigentliche Problem ist oder dies nur vorgeschoben wird und die Nachbarin sich eigentlich über etwas anderes ärgert, sich aber nicht traut dies anzusprechen. Lässt sich die Situation nicht bereinigen, könnten Sie zunächst eine Streitschlichtung vor einem Schiedsamt versuchen. Weitere Informationen finden Sie unter www.schiedsamt.de. Sollte auch das erfolglos verlaufen, müssten Sie sich letztlich an einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin wenden.