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Hilfe, mein Hund wurde eingeschläfert

von Samantha G.

Hilfe, mein Hund (Benny 13 J.) war vom 30.12. bis eigentlich 9.01.2014 bei meiner Mutter, weil mein Freund und ich im Urlaub waren. Auf dem Rückweg habe ich meine Mutter angerufen. Sie sagte mir nur, ich soll sie nicht anrufen, sie hätte Depressionen, ich soll bei Oma anrufen. (Meine Oma hatte meinen 2. Hund.) Diese sagten mir, dass Benny eingeschläfert wurde. Als ich ein paar Tage später die Tierärztin angerufen habe, die meinen Benny eingeschläfert hat, war sie verwundert, dass die Besitzerin jetzt da ist. Sie erzählte mir, dass meine Mutter mit Benny da war und sagte, dass sie den Hund seit ca. 1/2-3/4 Jahr hätte und die Besitzer im Ausland seien und nicht erreichbar. Das war gelogen! Genauso, dass Benny anscheinend Krebs hätte. Benny würde seit einem Jahr spucken, könnte jetzt keine Nahrung mehr in sich behalten. Er zittert und beißt. 3 Schlaftabletten für Menschen hat meine Mutter Benny verabreicht bevor sie zum Tierarzt ist, hat die Tierärztin mir erzählt. Sie konnte bei Benny nur sehen, dass es sich um ein älteres Tier handelt und er schwankend läuft, was auf die Tabletten hindeuten könnte. Und er war ziemlich ruhig. Und dann hat sie ihn einfach eingeschläfert. Ohne sich in Verbindung zu setzen mit Bennys eigentlichem Tierarzt, ohne Blutabnahme oder anderen Untersuchungen. 2 Tage bevor ich aus dem Urlaub kam. Am 7.01.2014. Mein Freund und ich, wir sind am Ende. So was Kriminelles und Fahrlässiges kann doch nicht sein. Wir brauchen dringend Rat, wie wir vorgehen sollen. Ich möchte nicht, dass die Anzeige einfach fallen gelassen wird. Der Hund gehörte meinem Freund. Meine Familie hat mir eine totale Lügengeschichte erzählt und die Tierärztin genau das Gegenteil. In was für einer Welt leben wir hier. Mein Benny ist weg, ich konnte mich nie von ihm verabschieden, ihn kein letztes Mal sehen. Er wurde einfach hinterhältig aus unserem Leben gerissen. Bitte, können Sie uns einen Rat geben, wie wir jetzt am besten handeln? Ich hatte mit Tasso telefoniert und die haben mir gesagt, dass ich mich hier melden soll. Mit freundlichen Grüßen Samantha G.

Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries
Foto: © Ann-Kathrin Fries

Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries

Ich kann gut nachvollziehen, dass Sie und Ihr Freund geschockt und traurig sind. Ob die Tierärztin Benny jedoch tatsächlich „einfach so“, also grundlos eingeschläfert hat, gerade wenn eine fremde Person mit einem Tier das erste Mal kommt und angibt, die Besitzer seien nicht mehr zu erreichen, müßte weiter aufgeklärt werden. Ein Behandlungsfehler bzw. eine rechtswidrige Euthanasierung läge vor, wenn die Tierärztin nicht die tiermedizinischen Kenntnisse und Erfahrungen eingesetzt hat, die von einem gewissenhaften Tierarzt erwartet werden können. Ein Behandlungsfehler liegt daher bei einer Pflichtverletzung des Tierarztes vor. Haftbar macht sich der Tierarzt aber erst dann, wenn ihm auch ein Verschulden zur Last gelegt werden kann. Hier zeigt sich warum dieses Rechtsgebiet für Tierhalter so schwierig ist, da der Tierhalter die Pflichtverletzung beweisen können muss. Der Tierarzt wiederum muss beweisen, dass ihn kein Verschulden trifft. Ohne einen Sachverständigen sind diese Fragen in der Regel nicht zu beantworten. In Ihrem Fall kommt hinzu, dass Sie nicht selbst anwesend waren und Sie schreiben, dass Ihre Familie Ihnen Lügen erzählt. Was genau Ihre Mutter gegenüber der Tierärztin behauptet hat, werden Sie wahrscheinlich nur schwer oder gar nicht in Erfahrung bringen. Da Benny Ihrem Freund gehörte, wäre zu prüfen, ob er mögliche Ansprüche gegen Ihre Mutter (z.B. auf Schadensersatz) und/oder die Tierärztin hat. Dies und auch die Frage ob eine Strafanzeige und ein Strafantrag gegen Ihre Mutter und/oder die Tierärztin sinnvoll und erfolgsversprechend sind, läßt sich jedoch ohne Kenntnis der Einzelheiten nicht bewerten. Wenden Sie sich daher an einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin vor Ort. Bei Streitigkeiten zwischen Tierhaltern und Tierärzten können Tierhalter sich z.B. auch an die jeweilige Landestierärztekammer wenden (in Ihrem Fall die zuständige Landestierärztekammer Baden-Württemberg). Diese wird zwar nicht verbindlich feststellen können, ob die Euthanasierung rechtswidrig war. Sie kann aber versuchen zwischen Ihnen und dem Tierarzt zu vermitteln.

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