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2 Familien, eine Katze: Streit

von Catharina M.

Liebe Frau Fries, ich muss jetzt ein wenig ausholen, da die Geschichte ein wenig länger ist. Vor etwas über 2 Jahren habe ich einen Wurf Kätzchen aus der Klinik, wo ich arbeite, mit nach Hause genommen und sie mit der Flasche aufgezogen. Wir haben eine Katze und einen Kater behalten. Beide haben wir kastrieren lassen, leider war an dem Tag so viel Stress in der Klinik, dass wir das Chippen bei dem Kater vergaßen. Er lief kurz darauf weg bzw. fand einfach nicht wieder heim. Jetzt, 1,5 Jahre später, haben wir ihn aufgrund der Suche nach einer anderen Katze bei einer Familie ganz in der Nähe wiedergefunden, die ihn 3x täglich fütterte, aber als zugelaufen meldete. Wir sind uns 100%ig sicher, dass das unser Kater ist, er erkannte zuhause sofort alles, freute sich wahnsinnig über unseren Hund, der ihn mit aufzog. Nun, gestern, rief eine Frau an, die behauptete, es wäre ihr Kater. Sie hätten ihn seit 1,5 Jahren auf ihrem Hof. Sie drohte sofort ohne wenn und aber mit Polizei und Anwalt (plötzlich hat ja jeder einen Anwalt immer als Freund ...). Sie hatten ihn aber auch nicht chippen lassen. Darauf gekommen sind sie, weil deren schwarzer Kater weg war und die Frau, die unseren Kater täglich fütterte, sich bei denen meldete und meinte, dass da eventuell ein Versehen gelaufen ist. Sie gab unsere Handynummer weiter. Wir wollten das sehr sachlich klären, was nicht möglich war, weil sofort wieder Drohungen wie Strafanzeige und Hausstürmung kamen. Nun steht natürlich Aussage gegen Aussage. Mein Plan war einen DNA-Nachweis zu machen, weil wir ja noch die Schwester dazu haben, was leider nicht möglich ist bei Katzen. Die Frau, die uns anrief, erzählte jedoch eine völlig andere Geschichte als ihr Mann, den ich kurzzeitig am Handy hatte, weil es eskalierte seitens der anderen Partei. Außerdem erzählte die Frau, die den Kater fütterte & von der wir ihn geholt haben, nochmal etwas anderes. Insgesamt eine sehr unglaubwürdige Geschichte. Wie darf man sich bei so was verhalten? Noch ist der Kater bei uns, aber diese Menschen standen schon unbefugt vorhin auf unserem Grundstück. Ich glaube fast, dass wir sowieso verlieren, aber es ist einfach unser Kater, den wir aufgezogen haben und die Geschichte nimmt uns extrem mit. Wäre die andere Partei anders gekommen, aber gleich aufs Übelste zu drohen ist eine unmenschliche Dreistigkeit, die uns wahnsinnig wütend macht ... Liebe Grüße, Catharina

Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries
Foto: © Ann-Kathrin Fries

Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries

Leider ist die Situation offensichtlich nicht nur sehr verworren aufgrund der verschiedenen Aussagen, sondern auch emotional schon sehr belastet. Da Sie den Kater zurzeit in Ihrem Besitz haben, spricht für Sie die Eigentumsvermutung des § 1006 BGB. Wenn die andere Dame den Kater von Ihnen herausverlangt und Sie sich weiterhin weigern, müsste diese Sie letztlich auf Herausgabe vor dem zuständigen Amtsgericht verklagen. Dort müsste sie jedoch zunächst einwandfrei beweisen können, dass nicht Sie sondern die Dame Eigentümerin des Katers ist (was bei fehlender Tätowierung oder Chip schwierig sein könnte und zudem zu Ihren Gunsten die vorgenannte Eigentumsvermutung spricht). Allerdings müssen Sie sich fragen lassen, warum Sie den Kater nicht nachträglich haben chippen und registrieren lassen um ihn eindeutig identifizierbar zu machen. Da Sie schreiben, dass sie bereits unbefugt auf Ihrem Grundstück stand, sollten Sie ab sofort möglichst nur noch schriftlich mit ihr kommunizieren, entweder selbst oder über einen Rechtsanwalt. Wenn Sie sich bedroht fühlen, rufen Sie die Polizei hinzu.

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