zurück zur Übersicht

Epilepsie kranker Kater wird gegen meinen Willen von Nachbarn beherbergt

von Silvia H.

Mein Kater ist Epileptiker & Freigänger. 2x täglich braucht er Medikamente. Das ging 5 Jahre gut. Meine Nachbarn haben meinen Kater nun bei sich einziehen lassen. Er hatte dort dann einen epileptischen Anfall. Darauf kontaktierten diese mich. So fand ich heraus, wo mein Kater war. Ich habe die Nachbarn über die Krankheit aufgeklärt & auch über die Medikamentengabe. Ich habe sie gebeten, ihn nicht zu füttern & ihn nicht bei sich aufzunehmen. Leider vergeblich. Die Nachbarn möchten meinen Kater aufnehmen, das sprechen sie auch so aus, mehrmals (unter Zeugen). Melde ich mich bei den Nachbarn & beknie sie, dem Tier doch die Möglichkeit zu geben, seine Medikamente zu geben, dann bringen sie ihn. Und dann geht das Ganze wieder von vorne los: Tier ist weg, Tier bekommt keine Medikamente, Nachbarn stellen sich tot. Wie kann ich diesen Menschen Einhalt gebieten? Sie drohen mir inzwischen mit rechtlichen Schritten, wenn ich nicht aufhöre, sie mit dem Kater Thema zu belästigen. Das muss man sich mal vorstellen. Ich war heute bei der Polizei. Die Beamten haben eine zeitnahe Gefährdenansprache angeboten. Wie kann ich diesen Menschen rechtlich Einhalt gebieten? Ist das Sachbeschädigung? Unrechtmäßige Aneignung? Ich brauche dringend einen Rat!

Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries
Foto: © Ann-Kathrin Fries

Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries

Die geschilderte Situation, dass Katzen an mehreren Stellen gefüttert und sogar “entfremdet“ werden, ist sehr häufig und kann bei Freigängern faktisch nicht verhindert werden. Dass die Leute Ihnen jedoch mit rechtlichen Schritten drohen, wenn Sie nicht aufhören um Ihren Kater, sprich um Ihr Eigentum zu kämpfen, ist ungeheuerlich. Da Ihre mündlichen Aufforderungen bisher fruchtlos waren, fordern Sie die Leute nun zu Beweiszwecken schriftlich auf jegliche Einwirkungen auf ihren Kater – sprich auf Ihr Eigentum – zu unterlassen. Weisen Sie nochmals auf die Krankheit und die Notwendigkeit der regelmäßigen Medikamentengabe hin. . Des Weiteren kündigen Sie an Ihnen entstehende Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Wird dieses Verbot missachtet, könnten Sie theoretisch beim Amtsgericht eine Unterlassungsverfügung beantragen, versehen mit der Androhung einer Geldstrafe bei Zuwiderhandlung. Sie können den Nachbarn entweder selbst anschreiben oder dies direkt von einem Rechtsanwalt oder einer Rechtsanwältin machen lassen, um dem Nachbarn zu zeigen, dass Sie es ernst meinen. Wenden Sie sich an einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin, der bzw. die sich z.B. auf Tierrecht oder Nachbarschaftsrecht spezialisiert hat. Die seitens der Polizei angebotene Gefährderansprache kann ein gutes Mittel sein, die Leute zur Vernunft zu bringen, daher sollten Sie dies nutzen, notfalls auch ein zweites Mal.

758.548 „Gefällt mir“-Angaben

Danke für die vielen Likes!

TASSO-Videos

Alles zu den Aufgaben von TASSO in Bildern

Newsletter

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden!

Cookies

Liebe Tierfreunde,
um unsere Webseite optimal auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen, verwenden wir Cookies. Einige Cookies sind technisch notwendig (essentiell), damit unsere Webseite funktioniert. Zudem verwenden wir Cookies zu Marketing- und Statistik-Zwecken, um Ihnen ein noch besseres Webseiten-Erlebnis zu bieten. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und diese jederzeit unter „Cookie-Einstellungen“ einsehen und ändern. Erklärung zur Nutzung von Cookies auf unserer Webseite Datenschutzerklärung