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Anspruch auf Pferd

von Ramona G.

Hallo, ich kümmere mich seit 20 Jahren um ein Pferd einer Familie, die für ihre schlechte Tierhaltung bekannt ist, doch es ist nicht so schlimm, dass ihnen das Veterinäramt die Tiere wegnehmen kann (sie bekommen nur immer mal wieder Auflagen vom Amt - bezüglich der Schafe; mit dem Pferd war das Veterinäramt in den letzten 20 Jahren zufrieden und die waren auch froh, dass ich mich kümmerte). Verkaufen wollen die Besitzer das Pferd aber auch nicht (ich habe ihnen bereits wirklich hohe Summen geboten). In diesen 20 Jahren habe ich alle Arbeiten rund um das Pferd gemacht, die Besitzer gar nichts. Die Kosten habe auch ich zum Großteil getragen: Futter, Wasser, Einstreu, Medikamente, Zubehör, ... (lediglich der Schuppen und die Wiese gehören ihnen.) Jetzt haben sie nach 20 Jahren das Pferd einfach in den Schafstall gesperrt, ein Schloss vorgehangen und alle anderen Türen und Luken zugenagelt, so dass ich nicht mehr zu dem Pferd kann. (Das Pferd steht seitdem nur im Stall, es wird sich nicht drum gekümmert, nur Futter und Wasser reingeschmissen.) Ich kann nicht mit den Leuten reden, da sie mir extra aus dem Weg gehen und auch auf meine Briefe antworten sie einfach nicht. Habe ich jetzt wirklich rechtlich keine Chance auf Anspruch/Mitspracherecht auf das Pferd, für das ich 20 Jahre lang alles getan habe und die Besitzer nichts? Neben der vielen Zeit habe ich ja auch jede Menge Geld in das Pferd gesteckt - mehr als 20000 Euro in der ganzen Zeit! War das jetzt alles umsonst? Welche Chancen habe ich, das Pferd aus dieser Situation zu holen? Ich bin wirklich absolut ratlos, was ich tun kann angesichts dieser Dreistigkeit. Ich mache mir solche Sorgen um das Pferd - wir sind quasi zusammen aufgewachsen. Es ist ja auch schon so alt und ich möchte nicht, dass jetzt die letzten paar Jahre, die es noch hat, die Schlimmsten werden. Und ich kann doch nicht warten, bis es verhungert und verlottert ist, so dass es ihnen weggenommen wird?! Vielen Dank!

Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries
Foto: © Ann-Kathrin Fries

Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries

Ich kann Ihre Sorge und auch Ihren Ärger gut nachvollziehen, da im Recht Emotionen jedoch keine Rolle spielen, bitte ich um Verständnis für die sachliche Antwort. Aus Ihrer Schilderung ist zu entnehmen, dass die Familie Eigentümer des Pferdes ist und Ihnen auf Ihre diversen Kaufangebote das Pferde nicht verkauft hat. Somit hätten Sie freiwillig auf eigene Kosten ein fremdes Tier versorgt (wozu Sie rechtlich auch nicht verpflichtet wären, da Sie weder Eigentümerin noch Halterin des Pferdes sind). Aus der Tatsache der Kostenübernahme allein ergibt sich weder ein Herausgabeanspruch noch ein Mitnahmerecht. Zu prüfen wäre jedoch, ob Sie z.B. einen Kostenerstattungsanspruch geltend machen könnten (da Sie schließlich ein fremdes Pferd versorgt und die Pflichten der Eigentümer übernommen haben, die sich diese Ausgaben erspart haben) auf den Sie gegen Herausgabe und Übereignung des Pferdes verzichten könnten oder ob es beweisbare Absprachen gibt, aus denen sich eine Übertragung/Schenkung herleiten ließe, o.ä. Um die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen, müssen jedoch alle Einzelheiten und Schriftverkehr geprüft werden, so dass eine Einschätzung an dieser Stelle nicht möglich ist. Da Eile geboten ist, sollten Sie sich umgehend anwaltlich beraten lassen und das Veterinäramt informieren.

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