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Katze verschwunden - war es der Nachbar?

von Anita B.

Hallo liebes Tasso-Team, vor ein paar Wochen wurde mir ein Art Drohbrief von meiner Nachbarin und deren Lebensgefährten überbracht. Darin stand, dass unsere zwei neuen Babykatzen (beide erst über ein halbes Jahr alt) weg müssten, da diese mutmaßlich an die in ihren Garten gepflanzte Sträucher urinieren und diese damit kaputt machen würden. Jedoch haben wir nie persönlich auf diesen Brief reagiert und die Nachbarn haben damit angefangen, die Kitten mit Lärm, wie z.B. lautem Gerufe, Gepfeife oder Geklatsche aus ihrem Garten zu vertreiben. Ein ähnliches Problem hatten wir mit ihnen schon vor einigen Jahren wegen einer anderen Katze von uns, als sie eine Art Würgeschleife aus Draht in ihrem Zaun angebracht haben, die jedoch von einer anderen hilfsbereiten Nachbarin entfernt wurde, bevor diese ernsthaften Schaden anrichten konnte. Nun, am 16.05.2020, ist eine unserer Babykatzen spurlos verschwunden, nachdem sie abends nicht mehr ins Haus zurückgekehrt war. Natürlich haben wir sie bis spät in die Nacht gesucht - leider erfolglos. Nun stehen wir vor einem Rätsel. Ist sie angefahren worden? Ist sie irgendwo in weit entfernter Nachbarschaft eingesperrt (da wir alle umliegenden Gärten bereits durchsucht haben)? Ist sie angefüttert worden? Von einem Tierfänger erwischt und entführt worden ( was unsere schlimmste Befürchtung ist)? Oder hat unser Nachbar endlich einen Schlußstrich gezogen und hat seine Chance genutzt als er sie hatte, und hat unsere kleine Lilly entführt und ganz allein irgendwo in einem weit enfernten Ort wieder ausgesetzt? Zurzeit ist letzteres unsere Vermutung, denn unsere Nachbarn lassen sich heute nicht blicken und wollen allen Anscheins den Kontakt mit uns vermeiden. Meine Frage ist also: Kann ich polizeiliche Maßnahmen ergreifen, da ich mit dem Brief ja sozusagen ein Art Beweisstück in den Händen halte?

Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries
Foto: © Ann-Kathrin Fries

Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries

Ich hoffe, Ihre Katze ist zwischenzeitlich wohlbehalten wieder nach Hause zurückgekehrt.
Auch wenn Ihre Ängste nachvollziehbar sind, ist es aufgrund des jungen Alters der Katze wahrscheinlicher, dass sie sich „verlaufen“ hat, als einem Menschen/Tierfänger zum Opfer gefallen zu sein. So schildert z.B. das Tierheim Marburg, dass so junge Freigänger-Katzen oft vermisst werden bzw. aufgefunden werden, da deren Orientierungssinn zum einen noch nicht voll ausgereift sei und zum anderen können die Katzen bereits mit einem halben Jahr geschlechtsreif werden und entfernen sich dann sehr weit von ihrem Zuhause. Diese lesenswerte Schilderung finden Sie unter: http://www.tierheim-marburg.de/37877-freigang-fuer-katzen-erst-nach-kastration-und-im-alter-von-mindestens-7-monaten/
Zu Ihrer Frage nach polizeilichen Maßnahmen gegen den Nachbarn müsste zunächst der Brief und dessen exakte Wortlaut eingesehen werden, da Sie schreiben, dass die beiden fordern, die Katzen  „müssten weg“. Ob darin rechtlich eine unter Umständen strafbare „Selbsthilfe auf eigene Faust“ oder die Aufforderung an Sie als Halterin und Eigentümerin, die Katzen davon abzuhalten deren Garten zu betreten bzw. die Katzen abzugeben, zu sehen ist, lässt sich ohne den Brief nicht bewerten.
Da Sie jedoch schreiben, dass Sie bereits länger mit den Nachbarn wegen ihren Katzen im Streit sind und schon eine Schlinge gefunden wurde, sollten Sie unbedingt, zum Schutze Ihrer Katzen, versuchen eine gütliche Lösung zu finden, z.B. mit Hilfe des für Ihren Wohnort zuständigen Schiedsamtes, da eine dort getroffene Einigung sinnvoller als die Einschaltung von Polizei, Anwälten und Gerichten ist.

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