zurück zur Übersicht Tierschutz will nachträglichen Kaufvertrag und regelmäßigen Kontakt (ohne vorherige Absprache) 12.09.2023 von Hella-Elena K. Also meine Klassenkameradin (Berufsschule) und ich haben im Juni auf einer Baustelle drei Kitten und ihre Mutter entdeckt und darauf den Tierschutz gerufen. (Eingetragener Verein) Ende Juli bekamen wir die Mitteilung die vier sehen zu dürfen und ich habe gefragt ob ich zwei der Kätzchen, zu dem Zeitpunkt knapp 4 Monate alt, adoptieren könnte und dem wurde mündlich zugestimmt. In Anwesenheit meiner Klassenkameradin hat mir die Dame gesagt ich könne die Katzen ohne Zahlung bekommen und würde sich lediglich über eine Spende am Ende meiner Ausbildung freuen. Ich solle 2 Kratzbäume haben und den Balkon mit einem drahtverstärktem Netz absichern. Ich habe zugestimmt und alles gemacht. Eine Woche später kam sie in Begleitung ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiterin mit den beiden Katzen zu mir, ich lebe mit meinem Freund zusammen und hat uns die Katzen gebracht und mich auf Lücken bei der Absicherung des Balkons aufmerksam gemacht. Diese sollen wir nochmal ausbessern und dann würde sie oder ihre ehrenamtliche Mitarbeiterin nochmal drüber schauen. Dabei hat sie meinem Freund und mir, erneut mündlich gesagt wir bekommen die Katzen so und sie möchte dafür kein Geld haben. Also haben wir den Balkon gemacht und ihre ehrenamtliche Mitarbeiterin kam vorbei und sagte uns das es so wie es ist vollkommen in Ordnung ist. Damit war für uns die Sache dann eigentlich erledigt.. Jetzt möchte sie nachträglich, also über einen Monat nach Übergabe der Katzen einen schriftlichen Vertrag machen. Sie erwartet jetzt regelmäßig Anrufe, obwohl das vorher nicht abgesprochen war. Müssen wir uns auf ihre Bedingungen einlassen? Sie versucht in sämtlichen Bereichen unseres Lebens ein Mitspracherecht zu haben: - Tontöpfe statt Plastiktöpfe für Pflanzen - Wahl des Katzenfutters - ich solle mir ein Fahrrad besorgen - Wahl des Arbeitsweges (zu Fuß oder dann mit Fahrrad) - unsere Finanzen und Lebensentscheidungen - fit bleiben, Männer sind oberflächlich, unsere Beziehung - Freizeitgestaltung Also eine lange Liste und wir wissen nicht weiter.. Darf sie das überhaupt? Was können wir tun oder sollten wir tun? Ich danke für Ihren Rat. Mit freundlichen Grüßen Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Ihre geschilderten Bedingungen, die teilweise massive Eingriff in Ihre Lebensführung darstellen würden, habe ich in meiner Praxis noch nie erlebt. Auch wenn Sie offenbar noch jung sind, müsse Sie diese Bedingungen nicht erfüllen. Wenn die Tierschützer Sorge wegen Ihres Alters haben, dann hätten sie Ihnen die Katze entweder gar nicht oder nur als Pflegestelle mit einem entsprechenden schriftlichen Vertrag überlassen dürfen. Auch wenn es ursprünglich nur mündliche Absprache gab, was leider immer wieder zu Problemen führt, müsste anhand der Einzelheiten geprüft werden, was juristisch zwischen Ihnen und dem Verein vereinbart wurde. Die geschilderte Überlassung der Katze ohne einen Geldbetrag zu bezahlen und dem Wunsch einer Spende am Ende Ihrer Ausbildung, könnte eine Schenkung darstellen, womit das Eigentum auf Sie übergangen wäre. Problematisch hierbei könnte jedoch sein, dass es sich um Fundkatzen handelte, so dass der Tierschutzverein gar nicht Eigentümer der Katze und deren Kitten war und Ihnen eigentlich auch kein Eigentum übertragen konnte. Interessant zu wissen wäre auch, welche Art von Vertrag der Tierschutzverein nun mit Ihnen schließen möchte, einen Übernahmevertrag/Tierschutzvertrag/Adoptionsvertrag oder einen Pflegestellenvertrag und ob diese genannten Bedingungen (Katzenfuttersorte, Fahrradpflicht, Beziehungs- und Gesundheitsbereiche etc.) tatsächlich dort schriftlich festgehalten werden sollen. Um zu prüfen, wie Sie sich verhalten sollen und ob Sie überhaupt etwas unterschreiben müssen, sollten Sie sich umgehend an einen Anwalt oder eine Anwältin für Tierrecht wenden.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Ihre geschilderten Bedingungen, die teilweise massive Eingriff in Ihre Lebensführung darstellen würden, habe ich in meiner Praxis noch nie erlebt. Auch wenn Sie offenbar noch jung sind, müsse Sie diese Bedingungen nicht erfüllen. Wenn die Tierschützer Sorge wegen Ihres Alters haben, dann hätten sie Ihnen die Katze entweder gar nicht oder nur als Pflegestelle mit einem entsprechenden schriftlichen Vertrag überlassen dürfen. Auch wenn es ursprünglich nur mündliche Absprache gab, was leider immer wieder zu Problemen führt, müsste anhand der Einzelheiten geprüft werden, was juristisch zwischen Ihnen und dem Verein vereinbart wurde. Die geschilderte Überlassung der Katze ohne einen Geldbetrag zu bezahlen und dem Wunsch einer Spende am Ende Ihrer Ausbildung, könnte eine Schenkung darstellen, womit das Eigentum auf Sie übergangen wäre. Problematisch hierbei könnte jedoch sein, dass es sich um Fundkatzen handelte, so dass der Tierschutzverein gar nicht Eigentümer der Katze und deren Kitten war und Ihnen eigentlich auch kein Eigentum übertragen konnte. Interessant zu wissen wäre auch, welche Art von Vertrag der Tierschutzverein nun mit Ihnen schließen möchte, einen Übernahmevertrag/Tierschutzvertrag/Adoptionsvertrag oder einen Pflegestellenvertrag und ob diese genannten Bedingungen (Katzenfuttersorte, Fahrradpflicht, Beziehungs- und Gesundheitsbereiche etc.) tatsächlich dort schriftlich festgehalten werden sollen. Um zu prüfen, wie Sie sich verhalten sollen und ob Sie überhaupt etwas unterschreiben müssen, sollten Sie sich umgehend an einen Anwalt oder eine Anwältin für Tierrecht wenden.