Sehr geehrte Frau Fries, erstmals herzlichen Dank, dass Sie für unsere Frage zur Verfügung stehen. Das ist sehr, sehr wertvoll. Mein Anliegen bzw. meine Geschichte: Im Privatverkauf über ebay habe ich eine Katze gekauft (100 EUR). Ich habe schriftlich über ebay u.a. direkt zum Gesundheitszustand der Katze gefragt (ist sie gesund oder gab es gesundheitliche Probleme). Ich habe ebenso eine direkte Antwort, dass die Katze gesund ist. Ich habe einen schriftlichen Vertrag unterschrieben, in dem u.a. steht: Verkäuferin übernimmt keine Haftung für später auftretende Mängel. Recht shnell nach der Ankunft bei uns zeigte die Katze ein auffälliges Verhalten: Sehr häufige Nutzung des Katzenklos und blutigen Urin. 6 Tage nach dem Kauf habe ich die Verkäufer informiert und zum Zustand nachgefragt. 2 Wochen nach dem Kauf bin ich zum Tierarzt, der einen Blasenstein feststellt. Die Katze bekommt Antibiotika und Schmerzmittel / Entzündungshemmer. Die Woche darauf nochmal zum Tierarzt. Fazit: Die Katze muss operiert werden (großer Stein, nicht auflösbar). Kosten für zwei Tierarztbesuche: knapp 300 EUR Kosten für OP: 800 bis 1000 EUR Die Katze ist noch nicht operiert worden, aber auf Grund des akuten Falls habe ich einen recht zeitnahen Termin. Beide behandelnde Tierärzte haben bestätigt, dass der Blasenstein (natürlich) nicht ausgerechnet erst ein paar Tage nach dem Kaufs entstanden ist. Die Verkäuferin lehnt hartnäckig ihre Verantwortung und ein Vorwissen ab. Für mich ist es unvorstellbar, dass ein solches offensichtliches Verhalten übersehen werden kann. M.E. liegt hier ein deutlicher Fall arglistiger Täuschung vor. Die Verkäuferin bietet an, den Kaufpreis zurückzuerstatten ODER die Katze zurückzunehmen und Kaufpreis zu erstatten. Da die Katze sich jedoch bereits bei uns gut eingelebt hat und vor allem weil es für meine Kinder ganz schlimm wäre, ein schon liebgewonnenes Tier wieder wieder abgegen zu müssen (für mich wäre es auch nicht mit dem Gewissen zu vereinbaren), sind die Vorschläge der Verkäuferin nicht wirklich annehmbar für uns. Meine Fragen sind daher: 1. Wie stelle ich wirksamen Schadensersatz? Ich möchte, dass die Verkäuferin sich an den sehr hohen Tierarzt-Kosten beteiligt. Ich habe es im Freundlich-Verzweifelten schon versucht, eine gemeinsame Lösung zu finden, aber sie ist zu keinem Kompromiss bereit und zeigt auch gar kein Verständnis für die Gesamtsituation (außer den von ihr erbrachten Vorschläge, die aber für uns als Familie zu großem Unglück führen werden). Ich kann mir keinen Rechtsanwalt leisten und habe auch keine Rechtschutzversicherung. 2. Bin ich auf das "Goodwill" der Verkäuferin zur Kostenbeteiligung angewiesen, welches sie mir definitiv nicht zeigen wird. Oder gibt es andere Möglichkeiten? 3. Könnten Sie mir mit einem Formular zum Schadenersatz bei solchen Fällen empfehlen? 4. Gibt es überhaupt irgendwelche Möglichkeiten, wie ich agieren kann? Oder muss ich mit den zwei Angeboten der Verkäuferin leben und selbst sämtliche Kosten übernehmen? Ich werde die Verkäuferin informieren, dass die Katze zeitnah operiert wird auf Empfehlung der TA, da der Zustand für die Katze nicht tragbar ist. Sie weiß dann zumindest im Vorfeld über das Geschehen Bescheid. Es ist eine unglaublich süße Katze, aber es sind horrente Kosten, die auf betrügerischer Grundlage auf mich zukommen. Ich fühle mich dermaßen schlecht behandelt und bin schockiert und enttäuscht, aber Gefühle zählen in der Jura wahrscheinlich nicht ;-). Ich bin dankbar für Ihren Rat und bedanke mich ganz herzlich im Voraus. Über eine zügige Antwort freue ich mich sehr, wohlwissend, dass Sie sicherlich ganz viele Fragen vor sich liegen haben.