zurück zur Übersicht Vertrag 15.07.2024 von Patricia H. Hallo, wir haben im Dezember 2023 einen 6 Monate alten Welpen gekauft. 500 € haben wir angezahlt, den Hund zur Probe mitgenommen und letzten Endes auch behalten. Es war durch den Kaufvertrag geregelt, dass wir die Papiere des Welpen bekommen wenn wir ihn behalten und die restlichen 500€ bezahlen. Wurde im Dezember 2023 bezahlt (insgesamt 1000€) Papiere haben wir nie erhalten. Trotz mehrfacher Bitte und Aufforderung.... Heute kontaktiert mich die Vorbesitzerin, sie will den Hund zurück, weil der Züchter sie verklagen will. Der Züchter hat das Vorverkaufsrecht für den Hund gehabt.... Jetzt stellt sich die Frage "ist das mein Problem?" Ich habe den Hund vor 8 Monaten für 1000€ gekauft. Ich habe mich an meinen Vertrag gehalten. Die Vorbesitzerin hat sich Werder an den Vertrag mit dem Züchter noch mit mir gehalten. Muss ich meinen geliebten Familienhund jetzt zurückgeben? VG Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Hier sind die beiden geschlossenen Kaufverträge gesondert zu betrachten, da diese nur zwischen den beiden jeweiligen Vertragsparteien gelten. So gilt also der zeitlich erste Kaufvertrag zwischen dem Züchter und Ihrer Verkäuferin nur zwischen diesen beiden und hat auf Sie als unbeteiligte Dritte zunächst keine Auswirkung, zumal fraglich ist, ob dieses angebliche Vorkaufsrecht des Züchters wirksam formuliert ist, was in vielen Fällen nicht der Fall ist. Der zweite Kaufvertrag zwischen Ihrer Verkäuferin (der Eigentümerin des Hundes) und Ihnen scheint mit Zahlung des vereinbarten Kaufpreises und der Übergabe des Hundes erfüllt worden zu, so dass Sie Eigentümerin des Hundes geworden sind und fraglich ist, ob Sie den Hund herausgeben müssen. Wenden Sie sich zur Sicherheit mit Ihrem Kaufvertrag, wenn vorhanden der Verkaufsanzeige sowie der gesamten Korrespondenz mit der Verkäuferin an einen Anwalt oder eine Anwältin zur Prüfung und Beratung, spätestens jedoch, wenn die Verkäuferin oder sogar der Züchter schriftlich die Herausgabe des Hundes fordern.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Hier sind die beiden geschlossenen Kaufverträge gesondert zu betrachten, da diese nur zwischen den beiden jeweiligen Vertragsparteien gelten. So gilt also der zeitlich erste Kaufvertrag zwischen dem Züchter und Ihrer Verkäuferin nur zwischen diesen beiden und hat auf Sie als unbeteiligte Dritte zunächst keine Auswirkung, zumal fraglich ist, ob dieses angebliche Vorkaufsrecht des Züchters wirksam formuliert ist, was in vielen Fällen nicht der Fall ist. Der zweite Kaufvertrag zwischen Ihrer Verkäuferin (der Eigentümerin des Hundes) und Ihnen scheint mit Zahlung des vereinbarten Kaufpreises und der Übergabe des Hundes erfüllt worden zu, so dass Sie Eigentümerin des Hundes geworden sind und fraglich ist, ob Sie den Hund herausgeben müssen. Wenden Sie sich zur Sicherheit mit Ihrem Kaufvertrag, wenn vorhanden der Verkaufsanzeige sowie der gesamten Korrespondenz mit der Verkäuferin an einen Anwalt oder eine Anwältin zur Prüfung und Beratung, spätestens jedoch, wenn die Verkäuferin oder sogar der Züchter schriftlich die Herausgabe des Hundes fordern.
