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Hund Mischling

von Beate P.

Sehr geehrte Frau Fries, ich habe vor 6 Wochen einen Hund aus dem Tierschutz (Rumänien) aufgenommen. Zunächst als Pflegestelle mit der Option, dass ich ihn zeitnah adoptiere. Leider war er von Anfang an krank, kann nicht richtig laufen mit dem linken Vorderbein (keine 10 Meter) dann hebt er es an, weil er Schmerzen hat. Bei einer Röntgenuntersuchung ist rausgekommen, dass er im linken Vorderbein im Kniegelenk ED und Arthrose hat. Weiterhin ist auch das linke Schultergelenk stark verdickt und schmerzt. Hinzu kommt, dass er mindestens 10 Schrotkugeln im Körper hat. Alles in allem eine große Baustelle. Alle Versuche, ihm zu helfen und die Schmerzen zu nehmen blieben bisher erfolglos. Laut meiner Tierärztin muss er ins CT und ggfs., je nach Diagnose operativ oder ähnliches behandelt werden. Damit man genau sagen kann, was ihm fehlt bzw. ihm gezielt helfen kann. Er ist geschätzt 7 Jahre alt. Der Verein ist nicht bereit, die Kosten hierfür zu übernehmen und hält es auch nicht für nötig. Stattdessen wollen sie mir den Hund wieder wegnehmen und ihn mit Schmerzmittel (was bis jetzt nicht geholfen hat oder er es nicht vertragen hat) behandeln und nichts weiter machen, wenn ich jetzt nicht adoptiere mit allen Konsequenzen und Kosten, die das mit seiner Krankheit mit sich bringen. Dazu muss ich sagen, dass der Verein mir vor Übernahme versichert hat, dass der Hund gesund ist. Es fehlt ihm lediglich ein Auge, was aber aktuell kein Problem ist. Ich möchte den Hund natürlich gerne adoptieren, jedoch reichen meine finanziellen Mittel nicht aus, um gleich am Anfang diese Kosten der Untersuchung/evtl. OP zu bewältigen. Auch muss ich natürlich wissen, was mit ihm los ist und wie die Zukunft damit aussehen kann. Selbst wenn es für mich nicht tragbar ist und ein anderes Zuhause für ihn gefunden werden muss oder er in die Obhut des Vereins zurückgehen würde, ist diese Untersuchung/Behandlung trotzdem nötig, um ihm zu helfen. Nur Schmerzmittel dauerhaft zu geben, ist keine Option, dass sagt auch meine Tierärztin. Zumal diese ja auch nicht greifen. Jetzt meine Frage: Ist der Verein dazu verpflichtet, diese Kosten zum Wohle des Tieres zu übernehmen? Es kann ja nicht sein, dass der Hund mit Schmerzen leben muss und so gut wie gar nicht laufen kann. Wie gesagt, die Schmerzmittel helfen ja nicht oder er verträgt sie nicht. Mir liegt das Wohl von diesem Hund sehr am Herzen und ich möchte nur das Beste für ihn. Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung von Ihnen freuen und verbleibe mit freundlichen Grüßen 

Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries
Foto: © Ann-Kathrin Fries

Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries

Da Sie zurzeit „nur“ eine Pflegestelle sind, ist es zunächst wichtig, dass Sie entscheiden, ob Sie den Hund behalten oder zurückgeben wollen/müssen. Auch wenn Ihre Sorge um den Hund nachvollziehbar ist und sie ihn gern behalten möchten, wissen Sie bereits jetzt, dass Sie die jetzt anstehenden Kosten nicht tragen können, daher sollten Sie den Übernahme/Adoptionsvertrag nicht unter Druck unterschreiben, da üblicherweise in solchen Tierschutzverträgen die Pflicht des Adoptanten/Übernehmers enthalten ist, die Tierarztkosten zu tragen. Weil ich aus meiner Praxis einen ähnlichen Fall kenne, sollte anhand der Einzelheiten geprüft werden, ob das Veterinäramt eingeschaltet werden sollte, da die Behörde nach Prüfung durch geeignete Maßnahmen sicherstellen kann, dass der Hund die notwendigen tierärztlichen Behandlungen erhält. Hierzu sollten Sie sich bei weiterem Beratungsbedarf an eine Anwalt oder eine Anwältin für Tierrecht wenden und sich in einem vertraulichen Gespräch über die Ihre Möglichkeiten beraten lassen.
 
 

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