zurück zur Übersicht Selbsternannter "Gesetzeshüter" belästigt Hundebesitzer 16.10.2010 von Uschner I. Hallo Frau Fries, Seit Wochen treffe ich bei den täglichen Hundespaziergängen regelmäßig einen älteren Herren auf seinem Mofa an. Dieser scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, dafür zu sorgen, dass die Hinterlassenschaften der Hunde entfernt werden. Er fährt dem jeweiligen Hundebesitzer im Schritttempo hinterher und behält ihn im Auge. Doch dabei bleibt es nicht. Er fängt zusätzlich lautstark zu beleidigen an, wenn es in seinen Augen auch nur zu einen Hauch lange für das Herausholen des Kotbeutels braucht (tatsächlich sind 5 Sekunden schon zu lange). Von "Stinkendem Köter", "Blöder Idiot", "Zu dumm die Sch**** aufzuheben" bis "Versautes Pack" ist alles vertreten. Hinzu kommt, dass er nach solchen unbegründeten Spektakeln auf die nächstbesten Passanten zufährt und ihnen lautstark verkündet, dass er wieder einen "Sünder", der zu faul wäre, die Hinterlassenschaften seines Hundes zu beseitigen, zurechtgewiesen hätte und dieser deshalb nun endlich hinterherräumen würde. Dabei habe ich bisher noch nicht einmal versäumt, die Hinterlassenschaften meines Hundes zu beseitigen. Diese öffentlichen Anschuldigungen sind demnach nicht nur dreist, sondern auch noch völlig unbegründet! Er scheint seine Kreise bei allen bekannten "Gassiwegen" zu ziehen - obwohl er dadurch teils sogar Wege befährt, die nicht einmal für sein Fahrzeug freigegeben sind. Auch andere Hundebesitzer werden von diesem Mann regelmäßig unbegründet verfolgt, beleidigt und belästigt. Wir versuchten es bereits mit einer friedlichen Einigung. Sprachen ihn während eines Zusammentreffens freundlich an, es doch bitte zu unterlassen. Doch er beharrte eisern auf seinem "Recht" und meinte, wenn die Stadt schon nichts dagegen täte, würde er hier eben für Ordnung sorgen. Folgend ein paar weitere Beleidigungen - und er brauste davon. Meine dringendsten Fragen sind nun: Was kann man dagegen tun? Kann man überhaupt etwas dagegen tun? Mit freundlichen Grüßen Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Solche selbst ernannten “Hilfssheriffs“ gibt es leider immer wieder. Sie könnten allein oder noch besser zusammen mit anderen “Opfern“ Strafanzeige wegen Beleidigung und je nach Einzelfall wegen Nötigung oder Bedrohung erstatten. Erstatten Sie dies schriftlich unter Benennung aller Fakten und benennen wenn möglich weitere Zeugen und senden diese Anzeige an die Staatsanwaltschaft. Solche Angelegenheiten sollten jedoch möglichst gütlich aus der Welt geschaffen werden, um zu verhindern, dass Hundehasser auf die Idee kommen Gift auf den bekannten Gassistrecken auszulegen. Leider hat dies in Ihrem Fall offenbar nicht funktioniert. Eine zusätzliche Möglichkeit wäre sich anwaltlich vertreten zu lassen und den Herrn schriftlich Auffordern es zu unterlassen Sie zu beleidigen. Ob er sich davon beeindrucken lässt, bleibt abzuwarten. Bleiben Sie in jedem Fall ruhig wenn Sie auf den Herrn treffen und lassen sich keinesfalls selbst zu einer Beleidigung oder Drohung hinreißen um eine Eskalation zu verhindern.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Solche selbst ernannten “Hilfssheriffs“ gibt es leider immer wieder. Sie könnten allein oder noch besser zusammen mit anderen “Opfern“ Strafanzeige wegen Beleidigung und je nach Einzelfall wegen Nötigung oder Bedrohung erstatten. Erstatten Sie dies schriftlich unter Benennung aller Fakten und benennen wenn möglich weitere Zeugen und senden diese Anzeige an die Staatsanwaltschaft. Solche Angelegenheiten sollten jedoch möglichst gütlich aus der Welt geschaffen werden, um zu verhindern, dass Hundehasser auf die Idee kommen Gift auf den bekannten Gassistrecken auszulegen. Leider hat dies in Ihrem Fall offenbar nicht funktioniert. Eine zusätzliche Möglichkeit wäre sich anwaltlich vertreten zu lassen und den Herrn schriftlich Auffordern es zu unterlassen Sie zu beleidigen. Ob er sich davon beeindrucken lässt, bleibt abzuwarten. Bleiben Sie in jedem Fall ruhig wenn Sie auf den Herrn treffen und lassen sich keinesfalls selbst zu einer Beleidigung oder Drohung hinreißen um eine Eskalation zu verhindern.