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Mammatumor

von Cornelia S.

Unsere Hündin Hope ( fast 8 )hatte im Dezember 2024 eine OP mit Entfernung eines Teilstücks der befallenen Gesäugeleiste. Nach der OP ging es ihr gut. Im Januar hatte sie dann auf der Narbe ein neues Gebilde was immer größer wurde. Man ging von einem Fadenrest aus. Erneute OP am 29.04.25 Nun kam der Befund aus dem Labor. Hochgradig infiltratives Karzinom mit Lymphangiosis carcinomatosa, Grad III. Die Tierklinik schlägt ein CT vor um zu schauen ob es gestreut hat. Wenn nicht, dann große OP mit Entfernung der kompletten Leiste aber in 2 Eingriffen. Wenn es gestreut hat dann palliative Behandlung, Meine Frage wäre, macht das überhaupt noch Sinn irgendwas zu unternehmen? Ich habe mich viel belesen und überall steht die Prognose ist eher schlecht. Stellt sich mir die Frage ob man nicht einfach die Zeit mit ihr genießt ohne sie ständig zum Arzt zu schleifen. Wenn es eine realistische Chance gibt ihr dauerhaft zu helfen würde ich das machen, aber gibt es diese? Die Wahrscheinlich, dass es selbst nach Entfernung der Leiste wiederkommt ist ja wohl auch relativ hoch. Wie wäre ihre Empfehlung und Sichtweise.

Tierärztin Janina Rohde

Antwort von Tierärztin Janina Rohde

Hallo Frau S.

Grundsätzlich handelt es sich hierbei um einen sehr aggressiven Tumor mit hoher Wahrscheinlichkeit für Rezidive und Metastasenbildung. Die vorliegende Lymphangiosis carcinomatosa deutet darauf hin, dass Tumorzellen bereits in die Lymphgefäße eingewandert sind, was die Prognose weiter verschlechtert.

Die Empfehlung der Tierklinik, zunächst eine CT-Untersuchung durchzuführen, ist medizinisch absolut sinnvoll. Nur so lässt sich klären, ob bereits eine systemische Streuung (z. B. in Lunge oder Leber) vorliegt. Diese Information ist entscheidend für die weitere Entscheidungsfindung.

Wenn keine Fernmetastasen vorliegen, könnte eine radikale Entfernung der gesamten Gesäugeleiste (in zwei Etappen) das Fortschreiten der Erkrankung zumindest lokal verlangsamen – eine Heilung ist jedoch selbst dann nicht garantiert. Wenn hingegen bereits Metastasen nachweisbar sind, wäre eine Operation voraussichtlich nicht mehr im Sinne der Lebensqualität und würde das Gesamtüberleben kaum beeinflussen. In diesem Fall wäre eine palliative Betreuung (z. B. Schmerzmanagement, ggf. auch unterstützende medikamentöse Therapie) die medizinisch und ethisch angemessene Option.

Ich empfehle Ihnen dringend, sich mit einer fachtierärztin oder einem fachtierarzt für Onkologie oder innerer Medizin zu beraten. Diese Kolleg:innen können anhand der vollständigen Befunde, Bildgebung und klinischen Gesamtsituation eine individuelle Einschätzung zur Prognose und möglichen Therapieoptionen geben.

Ihr Gedanke, die verbleibende Zeit bewusst und ohne belastende Eingriffe mit Ihrer Hündin zu verbringen, ist absolut nachvollziehbar und verdient ebenso viel Respekt wie eine Entscheidung für eine weitere Therapie – sofern sie eine realistische Aussicht auf eine relevante Lebensverlängerung bei guter Lebensqualität bietet.

Viele Grüße
Janina Rohde

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