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Hilfe zur Beruhigung des Tieres

von Sandra B.

Guten Morgen, unser 11 Jahre alter Rüde baut in letzter Zeit sehr ab. Es begann damit, dass er Mitte April Schmerzen im Bewegungsapparat hatte. Daraufhin haben wir ihm Traumeel Tbl. gegeben, was zu einer raschen Besserung führte. Ende April hatte er dann eine Phase von ca. 2 Wochen in denen er im Wechsel weniger bis gar nichts gefressen hat, dies hat sich wieder etwas gebessert. Aktuell ist es so, dass er zwar frisst und säuft, aber dennoch immer schwächer wird. Auch hat er eine nicht schmerzhafte Beule am rechten Hinterbein (bereits seit Jahren bestehend), welche ihn aber nicht behindert. Unser Problem besteht allerdings darin, dass es ein Tierschutzhund und er schlechte Erfahrungen mit Tierärzten gemacht hat. Auch einen Maulkorb lässt er sich nicht anziehen. Nun meine Frage: Was kann ich meinem Hund zu Hause geben, um ihn für ihn stressfrei zum Tierarzt zu bekommen? Vielen Dank im Voraus.

Tierärztin Janina Rohde

Antwort von Tierärztin Janina Rohde

Hallo Frau B.

Aufgrund der beschriebenen Symptome – insbesondere dem fortschreitenden Kräfteverlust, der vorübergehenden Inappetenz und der bestehenden Umfangsvermehrung – ist eine tierärztliche Untersuchung dringend zu empfehlen. Es könnten unter anderem altersbedingte internistische Erkrankungen (zum Beispiel Milztumore, Leber- oder Nierenerkrankungen) oder chronische Schmerzgeschehen vorliegen, die abgeklärt werden sollten.

Gerade bei Hunden mit negativer Vorerfahrung ist es wichtig, frühzeitig auf ein möglichst stressarmes Vorgehen zu achten. In Ihrem Fall empfehle ich:

  1. Medikamentöse Vorbereitung zur Stress- und Angstreduktion
    Für solche Situationen haben sich bestimmte Medikamente bewährt, die Sie – nach Rücksprache mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt – zu Hause vor der Vorstellung verabreichen können. Zwei Möglichkeiten:

  • Trazodon (zum Beispiel 3 bis 5 mg pro kg Körpergewicht etwa 1,5 bis 2 Stunden vor dem Termin): wirkt angstlösend und leicht sedierend, meist gut verträglich

  • Alprazolam (zum Beispiel 0,02 bis 0,05 mg pro kg etwa 1 Stunde vorher): ebenfalls angstlösend, mit kürzerer Wirkdauer

Beide Präparate sind verschreibungspflichtig und müssen individuell angepasst werden – eine telefonische oder eine Videosprechstunde zur Vorbesprechung mit Ihrer Tierarztpraxis wäre hilfreich.

  1. aufbau positiver Assoziationen
    Wenn möglich, üben Sie im Vorfeld das Betreten der Praxis (zum Beispiel außerhalb der Sprechzeiten), ohne dass direkt etwas passiert. Auch ein gut sitzender, vorab positiv trainierter Maulkorb kann eine enorme Hilfe sein – viele Tierärztinnen und Tierärzte tolerieren eine Untersuchung mit Maulkorb deutlich eher, wodurch aufwendigere Fixierungen entfallen können.

  2. Hausbesuch oder mobile Praxis erwägen
    Falls ein Transport zur Praxis gar nicht möglich ist, könnte ein Hausbesuch durch eine mobile Tierärztin oder einen mobilen Tierarzt erwogen werden – oft ist das für ängstliche Hunde die deutlich stressärmere Variante.

    Viele Grüße 
    Janina Rohde

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