zurück zur Übersicht Panik Transportbox Tierarzt 02.07.2025 von Vanessa D. Hallo, meine Katze ist ziemlich scheu und trotz Training und Gabapentin (100mg) ist die Situation letztes Mal total eskaliert. Seitdem meidet sich mich, das Training, die Box. Leider muss sie dringend eine Zahn-OP haben. Mir graut es davor. In der Tierklinik hieß es ich soll am Abend vorher Gabapentin geben und 2Stunden vorm Termin. Nun hasst sie aber den Geschmack und ich muss 1 Kapseln in 14 Gramm Schleckpaste geben damit sie es annimmt. Sie darf aber doch nichts essen. Das ist doch sicher nicht gut, oder? Und wenn es wieder nicht wirkt? Dann wird es noch viel schwerer als beim letzten Mal, weil sie sich nicht mehr locken lässt. Alternativ habe ich jetzt Bonqat bekommen. Damit habe ich nun aber garkeine Erfahrungen und in der Flasche ist zum Testen zu wenig drin. Sollte ich vielleicht Gabapentin schon eine Weile vorher geben? Oder ist das Bonqat wirksamer? Schmeckt das auch so eklig wie das Gabapentin? Am Montag ist der Termin und ich weiß nicht wie ich sie da hinbekommen soll. Die OP ist aber leider ein MUSS…. Antwort von Tierärztin Janina Rohde Hallo Frau D. Die Kombination aus einer notwendigen medizinischen Maßnahme und einer stark ängstlichen Katze ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Zunächst zum Thema Nüchternheit: Katzen sollten vor einer Vollnarkose in der Regel 8 bis 12 Stunden keine feste Nahrung aufnehmen. Eine Ausnahme sind geringe Mengen an schleckbarer Paste, die zur Medikamentengabe nötig sind. Eine Portion von etwa 14 Gramm Schleckpaste mit dem Medikament ist meist unproblematisch, wenn Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt darüber informiert ist. Bitte sprechen Sie das in der Tierklinik unbedingt an. Im Zweifel ist eine zuverlässige und möglichst stressfreie Medikation oft sinnvoller als eine streng eingehaltene Nüchternzeit. Gabapentin wird bei Katzen häufig zur angstlösenden Vorbereitung eingesetzt. Leider wirkt es nicht bei jeder Katze gleich gut, Pregabalin /Bonqat ist in der Tiermedizin auch als Prämedikation zugelassen. Eine einmalige Gabe zwei Stunden vor dem Termin reicht bei sehr scheuen Katzen oft nicht aus. Sinnvoller ist es, Gabapentin bereits ein bis zwei Tage vorher ein- bis zweimal täglich zu geben. So kann sich ein gewisser Spiegel aufbauen und die Katze befindet sich nicht in einem abrupten Stresszustand. Die bittere Geschmacksproblematik ist bekannt. Es ist völlig in Ordnung, die Kapsel in ausreichend Schleckpaste zu verpacken, solange Ihre Katze das annimmt und die Paste in kleinen Mengen gegeben wird. Zum Alternativpräparat Bonqat: Bonqat enthält den Wirkstoff Pregabalin und ist für die angstlösende Kurzzeitanwendung bei Katzen zugelassen. Es wirkt bei vielen Katzen stärker sedierend als Gabapentin, aber auch hier gibt es individuelle Unterschiede. Es wird in flüssiger Form oral verabreicht, schmeckt jedoch vielen Katzen ebenfalls nicht gut. Da Sie die Wirkung noch nicht testen konnten, ist es schwer vorherzusagen, ob es bei Ihrer Katze zuverlässig wirkt. Transportbox frühzeitig offen bereitstellen, mit weicher Decke, eventuell Futterresten oder einem getragenen Kleidungsstück von Ihnen. Nutzen Sie zusätzlich synthetische Pheromone wie Feliway Classic Spray in und um die Box. Am Morgen des Termins Wohnung sichern, Rückzugsorte unzugänglich machen, Katze rechtzeitig beobachten und einplanen, dass sie sich verkriechen könnte.Falls die Gabe des Medikaments erneut scheitert oder das Einfangen nicht gelingt, kann unter Umständen auch eine Sedation zuhause durch eine mobile Tierärztin oder einen tierärztlichen Notdienst in Erwägung gezogen werden. Auch für die Prämedikation gibt es noch weitere Möglichkeiten, eine verhaltensmedizinisch arbeitende Tierärztin (findet man auf der Liste der "GTVMT") kann sicher auch über weitere Möglichkeiten beraten. Viele Grüße Janina Rohde
Antwort von Tierärztin Janina Rohde Hallo Frau D. Die Kombination aus einer notwendigen medizinischen Maßnahme und einer stark ängstlichen Katze ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Zunächst zum Thema Nüchternheit: Katzen sollten vor einer Vollnarkose in der Regel 8 bis 12 Stunden keine feste Nahrung aufnehmen. Eine Ausnahme sind geringe Mengen an schleckbarer Paste, die zur Medikamentengabe nötig sind. Eine Portion von etwa 14 Gramm Schleckpaste mit dem Medikament ist meist unproblematisch, wenn Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt darüber informiert ist. Bitte sprechen Sie das in der Tierklinik unbedingt an. Im Zweifel ist eine zuverlässige und möglichst stressfreie Medikation oft sinnvoller als eine streng eingehaltene Nüchternzeit. Gabapentin wird bei Katzen häufig zur angstlösenden Vorbereitung eingesetzt. Leider wirkt es nicht bei jeder Katze gleich gut, Pregabalin /Bonqat ist in der Tiermedizin auch als Prämedikation zugelassen. Eine einmalige Gabe zwei Stunden vor dem Termin reicht bei sehr scheuen Katzen oft nicht aus. Sinnvoller ist es, Gabapentin bereits ein bis zwei Tage vorher ein- bis zweimal täglich zu geben. So kann sich ein gewisser Spiegel aufbauen und die Katze befindet sich nicht in einem abrupten Stresszustand. Die bittere Geschmacksproblematik ist bekannt. Es ist völlig in Ordnung, die Kapsel in ausreichend Schleckpaste zu verpacken, solange Ihre Katze das annimmt und die Paste in kleinen Mengen gegeben wird. Zum Alternativpräparat Bonqat: Bonqat enthält den Wirkstoff Pregabalin und ist für die angstlösende Kurzzeitanwendung bei Katzen zugelassen. Es wirkt bei vielen Katzen stärker sedierend als Gabapentin, aber auch hier gibt es individuelle Unterschiede. Es wird in flüssiger Form oral verabreicht, schmeckt jedoch vielen Katzen ebenfalls nicht gut. Da Sie die Wirkung noch nicht testen konnten, ist es schwer vorherzusagen, ob es bei Ihrer Katze zuverlässig wirkt. Transportbox frühzeitig offen bereitstellen, mit weicher Decke, eventuell Futterresten oder einem getragenen Kleidungsstück von Ihnen. Nutzen Sie zusätzlich synthetische Pheromone wie Feliway Classic Spray in und um die Box. Am Morgen des Termins Wohnung sichern, Rückzugsorte unzugänglich machen, Katze rechtzeitig beobachten und einplanen, dass sie sich verkriechen könnte.Falls die Gabe des Medikaments erneut scheitert oder das Einfangen nicht gelingt, kann unter Umständen auch eine Sedation zuhause durch eine mobile Tierärztin oder einen tierärztlichen Notdienst in Erwägung gezogen werden. Auch für die Prämedikation gibt es noch weitere Möglichkeiten, eine verhaltensmedizinisch arbeitende Tierärztin (findet man auf der Liste der "GTVMT") kann sicher auch über weitere Möglichkeiten beraten. Viele Grüße Janina Rohde
