Sehr geehrtes Team, ich wende mich mit der dringenden Bitte um fachliche Einschätzung an Sie. Am 28.06.2025 fand ich in der offenen Tiefgarage unseres Wohnhauses in Teheran eine stark geschwächte, flach auf dem Bauch liegende Straßenkatze mit sichtbarer Blutung aus der Vagina. In der Tierklinik wurde eine schwere Pyometra mit intrauterinem Fruchttod diagnostiziert. Im Ultraschall zeigten sich drei verstorbene Föten, die bei der OP zusammen mit Uterus und Ovarien entfernt wurden. Seitdem befindet sich die Katze zur Genesung in der medizinischen Pension der Klinik. Sie erhält alle 12 Stunden Infusionen und Medikamente, hat sich gut stabilisiert, frisst selbstständig und zeigt ein zutrauliches Wesen – wirkt aber zunehmend frustriert über die entfallene Freiheit. Fütterung: • Royal Canin Recovery Nassfutter • Gekochte Hühnerbrust • Malzpaste, Schleckpaste • Vitamine und Probiotika Gestern wurde zusätzlich eine Dermatophytose (Ringelflechte) diagnostiziert. Die Hautveränderungen zeigten sich zeitverzögert; seither erfolgt eine kombinierte Behandlung mit: • medizinischen Bädern • topischer Antimykotika-Creme • oraler Gabe von Terbinafin Meine Situation: Eine Pflege bei mir zu Hause ist wegen einer eigenen Wohnungskatze und älterer, gesundheitlich gefährdeter Eltern ausgeschlossen. Eine Rückführung auf die Straße kommt nicht infrage – die Katze ist menschenbezogen, kontaktfreudig und draußen stark gefährdet. Ich möchte sie – nach vollständiger körperlicher Stabilisierung, Ausheilung der Dermatophytose, verbesserter Blutwerte (CBC + Biochemie) und erfolgter Grundimmunisierung – dauerhaft in einer seriösen Auffangstation mit Innen- und Außengehege unterbringen. Eine Übernahme ist nur möglich bei nachgewiesener Gesundheit, die ich finanziell begleite. Unterbringung aktuell: Einzelabteil (gefliest, mit Glasfront), in dem sie stehen, sitzen, sich drehen und liegen kann. Sie hat eine Katzentoilette und wird regelmäßig gefüttert. Sozialkontakt besteht nur zum Klinikpersonal. Ich selbst bringe täglich Futter, bekomme Rückmeldungen und stehe mit den Tierärzt:innen in Kontakt. Besuche sind nur in einer Transportbox im Warteraum möglich – die Katze verbleibt darin, was sie eher zu stressen scheint. Eine Prägung auf mich besteht nicht. Ich kümmere mich auch um andere Katzen und habe zunehmend Sorge vor Übertragung. Meine Fragen: 1. Halten Sie eine stationäre Unterbringung über 4–6 Wochen unter diesen Bedingungen für medizinisch und psychisch vertretbar? Wie bewerten Sie die Belastung durch Bewegungsmangel, Isolation und minimalen Sozialkontakt – vor allem im Hinblick auf die laufende Antimykotika-Therapie und die Gesamtstabilisierung? 2. Wie lange dauert die Therapie einer Dermatophytose im Durchschnitt bei konsequenter systemischer, topischer und hygienischer Behandlung? Die Katze ist schätzungsweise 3–4 Jahre alt oder älter und vermutlich nie zuvor medizinisch betreut worden. Abschließend: Mir ist bewusst, dass die Bedingungen vor Ort nicht mit europäischen Standards vergleichbar sind. Dennoch versuche ich, dem Tier unter den gegebenen Umständen bestmöglich gerecht zu werden – mit dem Ziel, ihr eine gesicherte, artgerechte Zukunft zu ermöglichen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar für Ihre fachliche Einschätzung. Mit freundlichen Grüßen