zurück zur Übersicht Fragen zu Ataxie 28.06.2010 von Karin A. Hallo liebes Tierarzt-Team, z. Zt. haben wir 2 mittlerweile ca 14 Wochen alte Katzenbabys aus dem Tierheim zur Pflege. Kurz zur Vorgeschichte, die Katzenmama hatte Katzenseuche und musste eingeschläfert werden. Die beiden Babys kamen zu uns, als sie ca. 8 Wochen alt waren. Sie mussten mit der Spritze gefüttert werden und das Mädchen wurde nach einigen Tagen sehr krank – ließ sich nur widerwillig mit der Spritze füttern und erbrach dann gleich wieder. Mit Feliserin, Antibiotika und MCP kam sie wieder auf die Beine. Jetzt machte uns der Katzenjunge Sorgen. Es begann mit Niesen und Augentränen, bis daraus ein richtiger Katzenschnupfen wurde. Er wurde mit Augentropfen, Augensalbe, Antibiotika und L-Lysin behandelt und ist soweit wieder fit, aber uns fiel irgendwann auf, dass er mit den Hinterbeinen einknickte und einen „torkeligen“ Gang hatte. Kommentar der Tierheimtierärztin: „Das ist eine Wackelkatze“. Mittlerweile ist es so, dass sich die Hinterbeine eher steif bewegen und beim Springen bleibt er hinter seiner Schwester zurück, er zieht sich eher hoch. Leider sind die Infos im Internet eher spärlich – lediglich von einem Narkoserisiko und dass die Katzen nicht geimpft werden sollen ,war zu lesen. Was bedeutet das konkret? Die Kätzchen sollen demnächst vermittelt werden, worauf muss sich der neue Besitzer einstellen? Im Voraus besten Dank. Mit freundlichen Grüßen Karin A. Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau A., da das Muttertier an Katzenseuche erkrankt war, ist anzunehmen, dass die Katzenjungen bereits im Mutterleib durch das Virus geschädigt wurden. Das feline Parvovirus kann auf die ungeborenen Kätzchen übertreten und Schädigungen des Kleinhirns verursachen. Daraus folgt eine Kleinhirnhypoplasie, d.h. Unterentwicklung. Diese Kätzchen sind oft etwas schwächer und zeigen Bewegungsstörungen. Das Parvovirus wird mit dem Kot ausgeschieden, prinzipiell ist damit zu rechnen, das die Kätzchen weiterhin Parvoviren, auch in geringen Mengen, ausscheiden können, auch wenn sie wieder gesund erscheinen. Das heißt, die Kätzchen sollten möglichst als Wohnungskatzen ohne Kontakt zu anderen Katzen gehalten werden. Generell sollte sich der neue Besitzer darauf einstellen, das beide wahrscheinlich immer sehr empfindliche Kätzchen bleiben werden und damit auch aufwendige Behandlungen verbunden sind. Bevor die beiden vermittelt werden, sollte ein Bluttest auf FeLV und FIV durchgeführt w! erden, um weitere Virusinfektionen auszuschließen. Sehr niedrige Leukozytenwerte deuten ebenso auf eine Parvovirusinfektion hin. Die Parvoviren können im Kot nachgewiesen werden, allerdings spricht nur der positive Befund für eine Infektion, ein negativer Befund schließt die Infektion nicht vollständig aus. Ich wünsche Ihnen alles Gute, mit freundlichen Grüßen B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Sehr geehrte Frau A., da das Muttertier an Katzenseuche erkrankt war, ist anzunehmen, dass die Katzenjungen bereits im Mutterleib durch das Virus geschädigt wurden. Das feline Parvovirus kann auf die ungeborenen Kätzchen übertreten und Schädigungen des Kleinhirns verursachen. Daraus folgt eine Kleinhirnhypoplasie, d.h. Unterentwicklung. Diese Kätzchen sind oft etwas schwächer und zeigen Bewegungsstörungen. Das Parvovirus wird mit dem Kot ausgeschieden, prinzipiell ist damit zu rechnen, das die Kätzchen weiterhin Parvoviren, auch in geringen Mengen, ausscheiden können, auch wenn sie wieder gesund erscheinen. Das heißt, die Kätzchen sollten möglichst als Wohnungskatzen ohne Kontakt zu anderen Katzen gehalten werden. Generell sollte sich der neue Besitzer darauf einstellen, das beide wahrscheinlich immer sehr empfindliche Kätzchen bleiben werden und damit auch aufwendige Behandlungen verbunden sind. Bevor die beiden vermittelt werden, sollte ein Bluttest auf FeLV und FIV durchgeführt w! erden, um weitere Virusinfektionen auszuschließen. Sehr niedrige Leukozytenwerte deuten ebenso auf eine Parvovirusinfektion hin. Die Parvoviren können im Kot nachgewiesen werden, allerdings spricht nur der positive Befund für eine Infektion, ein negativer Befund schließt die Infektion nicht vollständig aus. Ich wünsche Ihnen alles Gute, mit freundlichen Grüßen B. Schmidt